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Kalte Fußbäder oder Duschen helfen gegen schwere Beine. Vor allem bei hohen Temperaturen haben viele Menschen mit Schwellungen in Beinen und Füßen zu kämpfen. Bildrechte: picture alliance / dpa-mag | Aqua Cultura

DurchblutungDas hilft gegen geschwollene Beine und Füße

28. Juli 2022, 10:30 Uhr

Geschwollene Beine und dicke Füße können viele Gründe haben: Langes Sitzen oder Stehen und hochsommerliche Temperaturen, aber auch Krampfadern können den Blutfluß hindern und für, wie man umgangssprachlich sagt, "Wasser in den Beinen" sorgenrtz. Unser Experte Dr. Dietz weiß Rat.

Geschwollene Beine und dicke Füße können viele Ursachen haben: zu wenig Bewegung, Venenleiden, Lymphödeme, krankhafte Fettpolster. Aber auch Herz- und Nierenleiden sind mögliche Auslöser.

Venenentzündung, Krampfadern, Thrombose: Von Venenleiden sind Hunderttausende Menschen in Deutschland betroffen.

Schwellungen vorbeugen und behandeln

Die gute Nachricht: Venenleiden sind therapierbar. Vorbeugend wirkt viel Bewegung zur Stärkung der Beinmuskulatur. Gut tun auch Venengymnastik, Wechselduschen und kalte Güsse für die Beine. Haben sich bereits eine Venenschwäche oder Krampfadern entwickelt, sollte, eine Ärztin oder ein Arzt zu Rate gezogen werden. Diese Leiden sind zum Beispiel mit Kompressionsstrümpfen oder Operationen behandelbar.

Folgende Faustregel gilt: Lieber Laufen und Liegen – statt Sitzen und Stehen.

Symptome und Folgen

Haben Sie den ganzen Tag gestanden oder gesessen? Kein Wunder, dass am Abend die Beine schwer und Füße wie Knöchel dick angeschwollen sind. Noch schlimmer ist es im Sommer, wenn es sehr warm ist. Dann sind die Beine am Abend auch dick und geschwollen.

Durch einseitige Belastung hat sich das Blut in den Beinvenen gestaut und sich Flüssigkeit im Gewebe angesammelt. "Wasser in den Beinen" sagt man umgangssprachlich dazu.

Werden die Beine entlastet oder gekühlt, klappt der Rückstrom des Blutes durch die Venen zum Herzen wieder besser.

Bei wiederkehrenden Problem ist ärztlicher Rat nötig

Aber Achtung: Wer ständig abends dicke Beine hat, dazu sichtbare Besenreiser, auch Krampfadern, sollte wachsam sein und sich beim Arzt untersuchen lassen.

Das gilt auch, wenn Ihre Beine schon tagsüber dauerhaft oder wiederholt geschwollen sind, die Haut sich verändert oder verfärbt, Schmerzen dazukommen, oder wenn nur ein Bein Schwellungen aufweist.

Oft hilft es, wenn man die Beine hochlegt. Meist sind die Fesseln dann nach kurzer Zeit wieder schlank.

Tipps, um die Beine zu entlasten

Eine besondere Wohltat bei geschwollenen Beinen ist ein kalter Knieguss. Dabei wird der kalte Wasserstrahl von der rechten kleinen Zehe des rechten Beins außen bis zur Kniekehle geführt, dann dreimal dort hin und her geführt, danach an der linken Seite nach unten. Die gleiche Prozedur am linken Bein wiederholen. Am besten täglich durchführen. 

Fahrradfahren eignet sich perfekt, um die Durchblutung in den Beinen anzuregen. Bildrechte: Colourbox.de

Training wie Radfahren oder Schwimmen bringt die Stauung in den Beinen auf Trab. Diese Sportarten aktivieren durch die regelmäßige Bewegung die Venenklappen in den Beinvenen. Das Blut versackt nicht mehr, Stauungen werden abgebaut.

Laufen Sie barfuß – denn dann werden wesentlich mehr Muskeln im Fuß trainiert als wenn die Füße in Schuhe gezwängt sind. Das aktiviert in den Beinen den Abbau von Flüssigkeitsansammlungen und bringt den Blutfluss auf Trab.

Mehrmals täglich Fußgymnastik: Gehen Sie z.B. auf den Zehenspitzen, dann auf den Fersen. Wippen dann mit den Füßen auf und ab. Dieses "Venenwippen" entstaut die Beine und aktivieren die Muskelpumpe in den Waden.

Salz bindet Flüssigkeit im Körper. Wer salzarm isst, riskiert also weniger Wassereinlagerungen. Mit einem salzfreien Tag können Sie sogar gezielt entwässern. Und ja, das hilft auch bei schweren Beinen.

So entstehen Krampfadern

Bei der Entstehung spielen erbliche Faktoren die größte Rolle; die Wahrscheinlichkeit, Krampfadern zu entwickeln, liegt bei knapp 45 Prozent, wenn ein Elternteil daran leidet und beinahe 90 Prozent, wenn beide diese Veränderung haben oder hatten.

Unabhängig von Erbfaktoren gibt es mehrere Faktoren, die die Entstehung von Krampfadern (medizinisch "Varizen") begünstigen:

  • Hormonelle Einflüsse während der Schwangerschaft oder die Einnahme empfängnisverhütender Präparate
  • eine überwiegend stehende Haltung bei der Arbeit
  • wenig oder keine sportliche Aktivität.

Übergewicht ist auch in diesem Fall krankheitsfördernd. Auch Schuhe und Kleidung, die den Rückfluss des Blutes erschweren oder die Gewohnheit, im Sitzen die Beine übereinander zu schlagen, begünstigen das Entstehen von Krampfadern.

So können Sie Krampfadern vorbeugen und behandeln

An erster Stelle sind die Normalisierung des Körpergewichts und die Einstellung des Rauchens anzustreben. Günstig wirkt sich die sportliche Betätigung aus, insbesondere Gehen, Wandern, Fahrradfahren und Schwimmen.

Es ist auch empfehlenswert, abends die Beine mit kaltem Wasser abzuduschen und venengymnastische Übungen vorzunehmen. Das Tragen von Stützstrümpfen wird nur für besondere Umstände wie langes Stehen oder in der Schwangerschaft empfohlen. Der medizinische Kompressionsstrumpf wird während der Behandlungen und bei kompliziertem Krankheitsverlauf verordnet.

Behandlung

Eine Behandlung bedeutet nicht zwingend eine Operation. Große Krampfadern mit erhöhtem Innendruck der Venen müssen operativ entfernt werden – welche Methode in Frage kommt, muss im Einzelfall entschieden werden.

Es gibt verschiedene Operationsverfahren, z B.: Stripping, CHIVA-Verfahren, Laserverödung von der Gefäßinnenseite, Radiowellentherapie, Endoskopische Stammvenenentfernung.

Auch Massagen können die Durchblutung in den Füßen und Beinen ankurbeln. Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Monique Wüstenhagen

Bei leichteren Fällen helfen aber auch Medikamente, Salben, Verbände, Kompressionsstrümpfe oder eine speziell entwickelte Einlegesohle bei der Linderung der Beschwerden. Die Krampfader selbst beseitigen sie nicht.

Was hilft, ist Prophylaxe bei schwachen Venen: Dämmen Sie die Risikofaktoren ein, damit der Rückfluss des Blutes zum Herzen verbessert wird.

Übergewicht, langes Sitzen und Stehen sind Gift für die vorgeschädigten Beinvenen, ebenso große Wärme durch heiße Bäder oder Sauna sowie bestimmte Sportarten, z.B. Tennis, Squash und Fußball. Ideal dagegen ist eine gezielte Gymnastik, Ausdauersport wie Laufen, Wandern, Walken, Tanzen und Radfahren, denn das stärkt die Wadenmuskulatur. Kneippanwendungen, also kalte, aufsteigende Beingüsse, sind günstig, ebenso Wassertreten und Schwimmen, wobei das Wasser kühler als 30 Grad sein sollte.

Ob das Tragen von Stütz- oder Kompressionsstrümpfen sinnvoll ist, sollte ein Arzt entscheiden.

Unser Experte

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Quelle: MDR um 4

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 28. Juli 2022 | 17:00 Uhr