Fettpolster und Waschbrettbäuche Die Wahrheit hinter 5 Fitness-Mythen und Tipps für besseres Training

24. Oktober 2022, 09:49 Uhr

Können Fettpolster gezielt wegtrainiert werden? Sind Sit-ups der beste Weg zum Waschbrettbauch? Und Fettverbrennung startet erst nach 30 Minuten? Wir alle kennen sie: Aussagen, die sich hartnäckig in unseren Köpfen festsetzen und niemand weiß so genau, ob sie tatsächlich auch wahr sind. Gerade beim Thema Sport und Fitness gibt es viele solcher Mythen. Unsere Fitness-Expertin Sabine Schön räumt mit den Halbwahrheiten auf und gibt Tipps für ein besseres Training.

Sabine Schön lächelt in die Kamera.
Bildrechte: Sabine Schön

Können Fettpolster gezielt wegtrainiert werden?

Fitness-Mythos mit der Antwort: Nein.
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Schön wär'’s oder? Nein, man kann Fettpolster nicht gezielt wegzaubern. Durch mehr Bewegung und Sport kann nur der Körperfettanteil als Ganzes reduziert werden. Der beste Weg, den Fettpölsterchen an den Kragen zu gehen, ist Muskeln aufzubauen. Denn das Schöne ist: Mehr Muskeln verbrennen auch mehr Fett. Heißt: Der Grundumsatz steigt, je mehr Muskeln ich habe. Demnach verbraucht der Körper dann sogar mehr Energie – selbst wenn man auf der Couch liegt.

Sind Sit-ups der beste Weg zum Waschbrettbauch?

Fitness-Mythos mit der Antwort: Nein.
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Ganz klar: Nein. Sicherlich muss man die Bauchmuskeln trainieren, wenn das Ziel ein Waschbrettbauch ist. Dennoch helfen Sit-ups alleine nicht. Denn will man die Muskeln sichtbar machen, muss man auch was gegen die Fettschicht darüber tun. In diesem Fall braucht es also nicht nur ein Krafttraining, um die Muskeln aufzubauen, sondern auch ein Ausdauertraining, um den Körperfettanteil zu verringern. Wie so oft: Die Mischung macht's.

Startet Fettverbrennung erst nach 30 Minuten?

Fitness-Mythos mit der Antwort: Nein.
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Diese These hält sich wirklich hartnäckig. Denn gerade den Fitnessmuffeln spielt es in die Karten. Ganz nach dem Motto: "Ich habe heute nur 20 Minuten Zeit, Sport zu machen. Ach, dann lasse ich es, denn es bringt ja eh nichts." Doch jede Sporteinheit bringt etwas, egal ob kurz oder lang. Der Körper verbraucht ständig Energie, und wenn man sich körperlich anstrengt, natürlich mehr. Der Körper braucht Fette und Kohlenhydrate, um Leistung zu bringen. Der Vorrat an Kohlenhydraten leert sich schneller. Danach macht sich der Körper an die Fettverbrennung. Einen genauen Zeitpunkt kann man hier nicht festlegen, das ist individuell. Fazit: Wir verbrennen von Anfang an, jedoch steigt die Fettverbrennung mit der Dauer des Trainings.

Eine Kraftsport-Trainerin unterstützt einen Mann beim Bauchmuskel-Training
Neben Kraft- braucht es auch Ausdauertraining für den begehrten Waschbrettbauch. Bildrechte: imago images/Cavan Images

Werden Frauen, die viel trainieren, zu Muskelprotzen?

Fitness-Mythos mit der Antwort: Nein.
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Viele Frauen haben Angst, wenn sie Krafttraining betreiben, dass sie aussehen wie ein Profi-Bodybuilder. Deshalb werden Gewichte gleich gar nicht angefasst. Doch das Gute ist, auch dieser Mythos stimmt nicht. Als Frau hat man nicht die genetische Voraussetzung, Muskelmasse so aufzubauen wie ein Mann. Denn um Muskeln aufbauen zu können, braucht es unter anderem das männliche Hormon Testosteron, welches bei Männern in einer viel höheren Konzentration vorliegt als bei Frauen. Das Tolle ist: Durch Krafttraining strafft man den Körper. Also keine Angst davor!

Kurbelt Training auf nüchternen Magen die Fettverbrennung an?

Fitness-Mythos mit der Antwort: Nein.
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Lohnt sich ein sogenanntes Nüchterntraining oder nicht? Wer Sport auf leeren Magen treibt, wird nicht seine volle Leistung abrufen können. Denn der Fettstoffwechsel ist nur so lange aktiv, bis die Zuckerspeicher aufgebraucht sind. Steht kein Zucker mehr zur Verfügung, bricht die Leistung ein.

Nach einem kleinen, leichten Frühstück sind die Kohlenhydratspeicher gefüllt und der Körper kann ausdauernd belastet werden und die maximale Leistung abgerufen werden. Trainiert man mit leerem Magen, kann es dem Abnehmen also auch schaden, weil man eben nicht so leistungsfähig ist. Zudem kann der Kreislauf auch ohne Frühstück schneller schlappmachen. Und letztendlich zählt beim Abnehmen nur eins: Mehr Kalorien verbrauchen als zu sich nehmen!

Quelle: Sabine Schön, MDR um 4

Dieses Thema im Programm: MDR um 4 | 24. Oktober 2022 | 17:00 Uhr

Mehr Gesundheit

Weitere Ratgeber-Themen