Ernährung Lecker, günstig und gesund: Herbstgemüse

Ob Petersilienwurzel, Pastinake oder Sellerie - die Wurzeln und Knollen sind Power-Pakete für unser Immunsystem. Wir erklären, warum. Und wer einmal ein Püree aus Sellerie probieren möchte, findet hier das Rezept.

Petersilienwurzel
Petersilie ist beliebt als Kraut zum Würzen von Speisen. Aber auch die Petersilienwurzel kann mit ihrem Geschmack etwa in Suppen überzeugen. Bildrechte: imago images/CHROMORANGE

Rote Beete stärkt Herz und Blutgefäße

Die Rote Beete hat ihren Namen von "Beta", lateinisch für Rübe. Danach benannt wurde auch ihr wertvollster Inhaltsstoff: Betain. Der sekundäre Pflanzenstoff soll das Herz stärken und die Blutgefäße schützen. Der rote Farbstoff Betanin hilft außerdem gegen Entzündungen.

Pastinaken: gut gegen Bauschmerzen

"Die Pastinake ist ein tolles Wurzelgemüse, weil sie sehr viel Vitamin C hat. Eine Pastinake mit etwa 200 Gramm deckt 80 Prozent unseres Vitamin C- Bedarfs am Tag“, erklärt Ernährungsmediziner Dr. Carl Meißner. Außerdem enthält sie Eisen und ist reich an Kalium und Kalzium.

Püriert mit Möhren ist ein Brei aus Pastinaken die beste Medizin gegen Koliken und Bauchschmerzen. Dank ihrer ätherischen Öle wirken Pastinaken auch noch leicht antibakteriell.

Kohlrabi ist reich an Vitamin C

Ob roh oder gedünstet: Auch Kohlrabi ist ein einheimisches Superfood. "Es ist reich an Vitaminen, zum Beispiel Vitamin C. Damit stärkt es das Immunsystem und gerade jetzt, wo der Winter vor der Tür steht, unsere Abwehrkräfte", sagt Dr. Carl Meißner.

Porree: gut für die Verdauung und gegen Entzündungen

Porree bringt nicht nur reichlich Geschmack ein, er sättigt auch gut wegen seiner vielen Ballaststoffe. Dazu punktet er mit Eisen, Kalium und Vitamin C. Besonders wertvoll sind die enthaltenen schwefelhaltigen Öle. Sie sollen die Verdauung fördern und Entzündungen bremsen.

Suppe aus Herbstgemüse mit Porree (bitte aufklappen)

Knollensellerie, Zwiebeln, Möhren und Porree bilden die Basis der Suppe. Dazu kommt eine schöne Auswahl von Gemüsesorten, die Sie auf dem Markt bekommen oder vielleicht sogar aus dem eigenen Garten ernten können. Bunt muss es aussehen!

Zutaten für 4 Portionen:

  • 5 Kartoffeln, festkochend
  • halber Knollensellerie
  • 2 Zwiebeln
  • 4 Möhren
  • 2 Petersilienwurzeln
  • 3 Pastinaken
  • 1 Stange Lauch
  • 1 Kohlrabi
  • 2 kleine gelbe Beeten
  • halber Blumenkohl
  • 200 g Wirsing
  • 2 EL Oliven- oder Rapsöl
  • 1 l Gemüsebrühe
  • Lorbeerblatt
  • einige Stängel Thymian
  • Salz
  • Pfeffer


Zubereitung:

  • Gemüse waschen und putzen. Kartoffeln, Knollensellerie, Kohlrabi und die Beeten würfeln. Möhren, Pastinaken und Petersilienwurzel halbieren und dann in Scheiben schneiden. Zwiebel würfeln. Blumenkohl in kleine Blüten teilen, Wirsing und Lauch in Streifen schneiden.
  • Zwiebeln, Möhren, Knollensellerie, Pastinaken, Petersilienwurzel und Porree in Öl anbraten, bis sie leicht Farbe nehmen. Salzen und pfeffern. Mit Brühe aufgießen, die Kartoffeln, Lorbeerblatt und Thymian hinzugeben. Zum Kochen bringen.
  • Hitze reduzieren. Dann zugedeckt in 20 bis 25 Minuten garen. Nach der Hälfte der Garzeit Kohlrabi, Beten und Blumenkohl hinzugeben.


Tipp: Versuchen Sie die Suppe mal mit etwas geriebenem Ingwer zu verfeinern.

Möhren: viele gesunde Inhaltsstoffe, wenig Kalorien

Das knallige Orange, mit dem wir alle die Karotte verbinden, ist nicht die einzige Farbe, mit der das Wurzelgemüse daherkommt. Inzwischen sind auch sattgelbe oder lila Züchtungen im Handel, sogenannte "Urmöhren" sind schwarzrot. Verantwortlich für die Farben sind so genannte Carotinoide. Einer dieser Stoffe ist das Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A. Fett erleichtert uns seine Aufnahme. In unserem Körper spielt Vitamin A eine wichtige Rolle beim Aufbau von Haut und Schleimhäuten sowie von Blutkörperchen.

Andere dieser sekundären Pflanzeninhaltsstoffe, vor allem Lutein und Zeaxanthin, gelten als so genannte Antioxidantien. Sie wirken gegen Entzündungen und können Erkrankungen wie Krebs, Demenz oder Rheuma vorbeugen. Lutein und Zeaxanthin kommen in besonders hoher Konzentration im gelben Fleck der Netzhaut unseres Auges vor. Vermutlich üben sie dort eine Schutzfunktion gegen aggressive freie Radikale aus.

Ganz wichtig – solche Carotinoide nehmen wir am besten über die Nahrung auf, also zum Beispiel mit der einen oder anderen Möhre mehr. Auf hochdosierte, isolierte sekundäre Pflanzenstoffe sollte eher verzichtet werden: Sie können sogar ein gesundheitliches Risiko darstellen.

Möhren schmecken süß, sind aber kalorienarm. Ihre Ballaststoffe wirken günstig bei Problemen mit Magen und Darm. Legendär ist der Effekt der "Moro’schen Karottensuppe" bei Durchfall, benannt nach ihrem Erfinder, einem österreichischen Kinderarzt.

Lagerung von Möhren und Pastinaken Für die Lagerung werden Möhren nach dem Ernten nicht gewaschen. Die Schicht Sand schützt die Wurzeln vor dem Austrocknen und hält sie länger knackig – bis zum März. Ein Tipp von Gärtnerin Isabelle Merdon, auch für Kleingärtner: "Eine Schicht Sand in einen Eimer geben, das ungeputzte Gemüse auf den Sand legen und mit weiterem Sand abdecken. Dann in den kalten Keller damit. So haben Sie auch im Winter etwas davon!"

Wirsingkohl soll auch bei der Krebsvorbeugung helfen

Der Kohl mit den gerippten Blättern ist eine wichtige Quelle von Vitamin C und kann es dabei sogar mit Zitronen aufnehmen. Eine große Portion Wirsing kann bereits den Tagesbedarf an diesem Vitamin decken. Außerdem stecken Folsäure, Kalium und Phosphor im Wirsing. Der Kohl schmeckt milder als Weißkohl, weil er weniger Senföle enthält. Der Gehalt ist dennoch hoch genug, um zum Beispiel vor Erkältungen schützen zu können. Weitere Inhaltsstoffe, etwa Vitamin E, sollen unsere Blutgefäße fit halten und bei der Krebsvorbeugung helfen.

Rapunzelsalat 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Fenchel stabilisiert auch die Darmflora

Fenchel kennen viele nur als Tee, dabei ist die Knolle auch als Gemüse sehr gesund. Das Gemüse hat fast doppelt soviel Vitamin C wie Orangen. Und das im Fenchel enthaltene trans-Anethol regt zudem die Leber- und Nierenaktivität an.

Ein kleiner Tipp von Ernährungsmediziner Dr. Carl Meißner für Menschen mit Lactoseintoleranz, die Milchzucker nicht vertragen: In den gesunden Knollen steckt jede Menge Inulin und das stabilisiert die Darmflora. Denn der Vielfachzucker wird nicht verstoffwechselt und zählt deshalb zu den Ballaststoffen.

Tipp Frisches Gemüse hält sich zwei bis drei Wochen im Kühlschrank, verliert aber mit der Zeit viele Vitamine.

Eine gute Alternative sind Tiefkühlprodukte. In der Küche sind Knollen und Wurzeln vielseitig verwendbar, zum Beispiel als Pürees, Suppen oder Eintöpfe.

Gesunde Suppe aus Wurzelgemüse: Rezept von Aurélie Bastian (bitte aufklappen)

Zutaten:

  • 1 Mairübe
  • 3 Mohrrüben
  • 2 Pastinaken
  • 1 kleine Petersilienwurzel
  • 2 Kartoffeln
  • 1 Zwiebel
  • 20g Butter
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Nelke
  • 500 ml Gemüse Brühe
  • 1 EL Honig
  • ½ TL Rosmarin
  • Salz und Pfeffer


Zubereitung:

Das Gemüse schälen und in Stücke schneiden. (Die Pastinaken in kleine Würfel und die Wurzelpetersilie in dünne Scheiben schneiden. Die Kartoffeln in einen Zentimeter dicke Würfel schneiden.)

Die Butter in einem großen Kochtopf schmelzen. Die Zwiebel in dünne Scheiben schneiden und in der Butter dünsten. Lorbeerblatt und Nelke zu den Zwiebeln in den Topf geben und kurz mit anbraten. Dann das Gemüse dazugeben und mit Brühe aufgießen.

Rosmarin und Honig hinzufügen und bedeckt für 20 bis 30 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit den Blättern des Stangensellerie servieren.

Dr. Lekutat und Kockexpertin Aurelie Bastian in der Studioküche
Dr. Lekutat und Hauptsache-Gesund-Köchin Aurelie Bastian in der Studioküche Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Sellerie: ein Entzündungshemmer

Sellerie war bereits im alten Ägypten und in der traditionellen chinesischen Medizin als Heilpflanze bekannt. Schon vor 2.000 Jahren empfahl der griechische Arzt Hippokrates Sellerie bei Nervenschwäche. Ob als Knolle oder Stange: Die wertvollen Inhaltsstoffe sind in beiden Varianten reichlich enthalten.

In Sellerie stecken viele Mineralstoffe wie Zink, Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. Außerdem ist er reich an Vitaminen. Traditionell wird er bis heute gegen Gichtbeschwerden und rheumatische Erkrankungen eingesetzt, da er harntreibend wirkt und Entzündungen hemmt.

Sellerieknollen
Sellerie kann bei Gichtbeschwerden und rheumatischen Erkrankungen für Linderung sorgen. Bildrechte: colourbox.com

Während die Knolle unter der Erde wächst und geschält werden muss, lässt sich die Selleriestange auch mit Schale essen. Sie ist perfekt als Snack oder für Smoothies geeignet. Aufpassen sollten Menschen mit einer Kreuzallergie auf Birken- und Beifußpollen. Dann sollte das Gemüse in jedem Fall gegart werden. In der französischen Küche wird Sellerie sowohl als Knolle als auch als Stange sehr vielseitig eingesetzt, zum Beispiel als Püree zu gebratenem Fisch.

Sellerie-Püree: Rezept von Aurélie Bastian (bitte aufklappen)

Zutaten:

  • 1 Knollensellerie
  • 500 ml Milch
  • 1 Eigelb
  • 30 g Butter
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • 1 Selleriestange
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 1 Apfel


Zubereitung:

Die Sellerieknolle schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Scheiben in einen Kochtopf geben, mit Milch bedecken und mit einer Prise Muskatnuss würzen.

Das Ganze 20 Minuten kochen lassen. Den gekochten Sellerie anschließend mit einem Pürierstab mixen, etwas Butter und ein Eigelb dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Zum Garnieren eine Selleriestange, einen Apfel und etwas Schnittlauch kleinschneiden.

Auch interessant

Verschiedene Kürbise auf einer Strohunterlage. 44 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Hauptsache Gesund | 10. November 2022 | 21:00 Uhr

Mehr Gesundheit

Weitere Ratgeber-Themen