Ernährung Kartoffeln – gesund und günstig

27. Juli 2022, 05:00 Uhr

Kartoffeln kann man getrost als Superfood bezeichnen. Sie machen sehr satt und liefern dabei viel Vitamin C und Kalium. Was die Knolle noch so gesund macht und wie man sie schonend zubereitet, erklären wir hier.

Die Kartoffel ist das beliebteste Grundnahrungsmittel des Deutschen. Auf dem Kartoffelfeld von Bauer Ulrich Gündel im sächsischen Reichenbach wachsen und gedeihen 100 verschiedene Sorten. "Andere sammeln Münzen, ich sammle Kartoffelsorten", sagt er mit einem Augenzwinkern. Die Artenvielfalt der Knolle zu erhalten, ist eine Herzensangelegenheit für ihn.

Viel Vitamin C und Kalium

"Kartoffeln haben mehr Vitamin C als Äpfel. Und sie sind sehr mineralstoffreich", sagt Ulrich Gündel. So enthalten sie viel Kalium, was wichtig für eine gesunde Herzfunktion ist. Außerdem sind Kartoffeln gute Sattmacher. "Die Kartoffel führt aufgrund ihres Volumens zu einer guten Magendehnung. Zudem hat sie einen niedrigen glykämischen Index. Das heißt, sie verursacht nur geringe Blutzuckerschwankungen. Es kommt zu keinen Heißhungerattacken, sondern zu einem angenehmen Sättigungsgefühl", erklärt Dr. Carl Meissner, der Ernährungsmediziner am Klinikum Magdeburg ist.

Die teuerste Kartoffel der Welt Die Sorte "La Bonnotte" ist etwas für Feinschmecker, die tiefer in die Tasche greifen wollen. "Das ist eine französische Gourmetkartoffel. Sie ist sehr klein, hat wenig Ertrag, aber der Geschmack ist unglaublich gut", schwärmt Bauer Gündel.

In ihrer französischen Heimat, der Atlantikinsel Noirmoutier, wird die Kartoffel mit Algen gedüngt und versteigert. Fast 500 Euro pro Kilogramm hat die "La Bonnotte" auf französischen Auktionen schon erzielt – und ist damit die teuerste Kartoffel der Welt.

Tipps zur Zubereitung und Lagerung

Bauer Ulrich Gündel hat den Kartoffelschäler aus seiner Küche verbannt. "Wir empfehlen grundsätzlich zu dämpfen. Im Dampf gegart, entfalten die Kartoffeln ihr volles Aroma“, sagt der Kartoffelexperte aus dem Vogtland. Sind die Kartoffeln wie bei Bauer Gündel von Bioqualität und haben keine grünen Stellen, kann man die Schale auch bedenkenlos mitessen, schließlich stecken hier auch die meisten Vitamine drin.

Carsten Lekutat ist begeistert von den seltenen Knollen, die auf dem Acker im sächsischen Reichenbach wachsen: "Ich glaube, ich habe schon sehr viele Kartoffeln in meinem Leben gegessen. Aber diese alten Sorten schmecken wirklich anders. Das ist etwas, was man nicht in jedem Supermarkt bekommt. Einfach toll.“

Wer Kartoffeln in guter Qualität essen möchte, sollte auf die Aufbewahrung achten. Denn werden die Knollen zu warm gelagert, keimen sie schnell. Dabei kann giftiges Solanin entstehen, das Magenbeschwerden und Übelkeit verursachen kann. Am besten ist es, Kartoffeln zwischen vier und acht Grad und vor allem dunkel zu lagern. Wer keinen Keller hat, kann Kartoffeln auch in den Kühlschrank legen.

Kartoffeln liegen in einem Sack. 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Hausapotheke: entspannende Kartoffelwickel

Ein Kartoffelwickel entspannt bei Krämpfen und hilft bei Infekten der Atemwege. Durch die Kartoffeln hält er lange eine angenehme, feuchte Wärme.

Das brauchen Sie:

  • 6 frisch gekochte heiße Pellkartoffeln, ein Küchentuch und ein Nudelholz

Und so wird’s gemacht:

  • Verteilen Sie die Kartoffeln auf einem Küchentuch und zerquetschen Sie diese. Schlagen Sie die Kartoffeln in das Tuch ein. Rollen Sie mehrmals mit dem Nudelholz über die Kartoffeln.
  • Lassen Sie die Auflage auf angenehme 40 Grad abkühlen.
  • Legen Sie die Auflage auf die Brust oder den Bauch und lassen Sie diese etwa 20 Minuten einwirken. Kuscheln Sie sich in eine warme Decke ein, um den Effekt zu verstärken.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Hauptsache Gesund | 28. Juli 2022 | 21:00 Uhr

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