Interview Infektiologe empfiehlt Grippe-Impfung bei Kindern
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Im vergangenen Jahr sind rund 43.000 Kinder an Influenza erkrankt. Um die Zahl in diesem Jahr zu minimieren, rät der Infektiologe Hübner zu einer Impfung. Damit könnte aus seiner Sicht auch eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindert werden.

Der Infektiologe Johannes Hübner von der Uni-Kinderklinik München hält eine Grippeschutzimpfung bei Kindern für sinnvoll. Hübner wies bei MDR AKTUELL darauf hin, dass eine Grippe bei Kindern oft schwerer verläuft als eine Infektion mit dem Coronavirus. Im vergangenen Jahr habe man 43.000 Influenza-Fälle bei Kindern unter 14 Jahren gehabt.
Hübner zufolge sei eine Grippeschutzimpfung auch wichtig, um einen Kollaps des Gesundheitssystems zu vermeiden. Wenn man angesichts der aktuellen Lage vermeiden könnte, dass nur ein Teil der Grippe-kranken Kinder zum Arzt gehen müsse, dann wäre vielen geholfen.
Experte: Kinder können Influenza übertragen
Hübner zufolge sprechen Kinder besser auf den Grippeimpfstoff an als Erwachsene. Dies schütze auch besonders gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, bei denen der Impfstoff oft weniger wirksam sei. Denn, so betonte der Mediziner, Kinder seien bei der Verbreitung des Influenza-Virus ein wichtiger Faktor, anders als bei der Verbreitung des Coronavirus. Wenn man Kinder impfe, schütze man auch die Alten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte zuletzt erklärt, das Gesundheitswesen könne eine größere Grippewelle zeitgleich mit der Corona-Pandemie nur schwer verkraften.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 01. September 2020 | 13:00 Uhr