"Long Covid" Langzeitfolgen nach Corona-Erkrankung
Hauptinhalt
Geruchs- oder Geschmackssinnverlust, extreme Müdigkeit, Konzentrationsschwäche: Wer an Covid-19 erkrankt, kann noch Monate nach dem eigentlichen Genesen an den unterschiedlichsten Symptomen leiden. Experten sprechen von "Long Covid". Die Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung werden demnach noch immer unterschätzt. Die wichtigsten Infos dazu hat MDR-Experte Dr. Thomas Dietz.

Diabetes ist ein nach wie vor ein unterschätztes Volksleiden - immer mehr Menschen sind betroffen und es sind nicht nur die "Alten". Schon 30 bis 40-Jährige bekommen die im Volksmund genannte "Zuckerkrankheit". Zucker bekommt, wer zu viel Zucker isst, heißt es. Das stimmt aber nur bedingt. Hauptursache bei Typ2 ist Übergewicht. Helfer dagegen: Bewegung und eine gesunde Ernährung.
Diabetes / Typ 1 oder Typ 2?
Bei Typ 1, der erblich bedingt ist und nur 10 Prozent aller Erkrankungen ausmacht, besteht ein absoluter Mangel an Insulin – dem Stoff, der dafür sorgt, dass Zuckermoleküle "zerlegt" werden und den Körperzellen als Energielieferanten zur Verfügung stehen. Zwischen 90 und 95 Prozent aller Diabetiker leiden an Typ-2-Diabetes. Er beginnt oft schleichend und wird auch "Altersdiabetes" genannt, weil er meist erst mit zunehmendem Alter auftritt.
Ursache ist eine Insulinresistenz, also eine verminderte Insulinempfindlichkeit der Zellen. Wird über viele Jahre zu viel Insulin im Körper produziert, reagiert er irgendwann "erschöpft". Die Bauchspeicheldrüse kann dann nicht mehr genügend Insulin für den erhöhten Bedarf produzieren. In den vergangenen Jahren sind zunehmend auch junge Erwachsene oder sogar Jugendlich davon betroffen.
Als Hauptrisikofaktoren gelten erbliche Veranlagung, Bewegungsmangel und Übergewicht. Auch dauerhafter Stress kann den Zuckerspiegel im Blut erhöhen, da Stresshormone dem Körper signalisieren: "Ich brauche Energie." Diese Energie liefert Zucker, der dann rund um die Uhr im Blut zirkuliert, um schnell verfügbar zu sein. Bleibt der Körper dauerhaft in erhöhter Alarmbereitschaft, kann das langfristig sogar dazu führen, an Typ-2-Diabetes zu erkranken oder eine bestehende Erkrankung zu verschlechtern.
Bei einem Diabetes ist häufig nicht nur der Kohlenhydratstoffwechsel, sondern auch der Fett- und Eiweißstoffwechsel gestört. Ist der körpereigene Blutzucker dauerhaft zu hoch, kann er Herz, Nieren und Nerven schädigen. Deshalb ist es wichtig, die Diagnose so zeitig wie möglich zu stellen und früh mit einer Therapie zu beginnen.
Blutgefäße werden geschädigt, sowohl die großen als auch die kleinsten. Der Blutdruck steigt an. Auf Dauer führt dies zu einem zunehmenden Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden, Augenerkrankungen und Durchblutungsstörungen, vor allem der Beine
Diagnose stellen
Häufig suchen Patienten erst dann den Arzt auf, wenn sie vermehrten Durst und häufigeres Wasserlassen beobachten. Bei Typ-1-Diabetes sind diese typischen Anzeichen deutlich auffälliger. Er lässt sich mit typischen Antikörpern nachweisen. Besteht der Verdacht auf Typ-2-Diabetes wird mit einem Bluttest der Zuckerspiegel gemessen. Eine wiederholte Messung bestätigt das Ergebnis.
Symptome bei Typ-1-Diabetes:
- Abgeschlagenheit/Müdigkeit
- starker Durst
- häufiges Wasserlassen
- plötzlicher Gewichtsverlust
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Hunger oder Appetitlosigkeit
- schlecht heilende Wunden
Behandlung Typ1-Diabetes:
- Gabe von Insulin
- Schulung des Patienten für die Messung/Überwachung seines Blutzucker-Spiegels
Symptome bei Typ-2-Diabetes:
- Konzentrationsstörungen
- Leistungsschwäche/Müdigkeit
- Depression
- Hunger oder zu starker Appetit
- Juckreiz
- Erhöhte Infektionsneigung von Haut, Schleimhäuten oder Harnwegen
Behandlung Typ-2-Diabetes:
- Individuell sehr unterschiedlich, abhängig vom Alter, weiteren Erkrankungen
- Generell gilt:
- überflüssige Pfunde loswerden
- mehr Bewegung in den Alltag einbauen
- sportliche Betätigungen suchen
- medikamentöse Behandlung muss ärztlicherseits entschieden werden
- Kontrollen regelmäßig Diabetes vorbeugen
- Jede Mahlzeit sollte mit Obst, Gemüse oder Salat beginnen. Essen Sie Grapefruits, Stachelbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, säuerliche Äpfel und Heidelbeeren, sie sind gut gegen Diabetes geeignet.
- Essen Sie fettarme Lebensmittel, z.B. fettarme Milch- und Käseprodukte, magere Wurst und mageres Fleisch, aber das nur in Maßen.
- Mindestens einmal wöchentlich sollte Fisch auf den Tisch.
- Kochen Sie fettarm. Verwenden Sie Rapsöl (zum Braten) und Olivenöl (für Salate) die festen Fette in der Küche ersetzen.
- Verzichten Sie auf Fastfood und Fertigsnacks, das sind Kalorienbomben.
- Meiden Sie zuckerhaltige Getränke. Trinken Sie gegen den Durst stattdessen Mineralwasser, Obstsäfte mit Wasser vermischt und Kräutertees.
- Bewegen Sie sich mehr, bauen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag ein. Bewegen Sie sich täglich 30 bis 60 Minuten. Schon kleine Änderungen des Lebensstils fördern Ihre Gesundheit.
Quelle: MDR um 4
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 27. Mai 2021 | 17:00 Uhr