Rosa blühende Sonnenhut-Pflanzen
Die Husten lindernden Wirkstoffe des Purpursonnenhutes gibt es als Extrakt, Tablette oder Lutschpastille. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Übungen und Heilpflanzentipps So bekämpfen Sie Reizhusten ganz natürlich

21. Juli 2023, 16:05 Uhr

Eine kräftige Muskulatur der Atemwege hilft uns auch bei einer ganz normalen Erkältung. Kombiniert mit der Kraft von Heilpflanzen kann man Hustenattacken oft auch ganz ohne Chemie bekämpfen.

3 Übungen für kräftige Atemwege

I) Nordic Sitting

Für diese Übung brauchen Sie zwei Walkingstöcke, die Sie in ihrer Länge verändern können. Das obere Ende der Stöcke sollte ungefähr auf Ihrer Schulterhöhe sein, wenn Sie sitzen.

A)

  • Setzen Sie sich auf einen Hocker – nehmen Sie die Stöcke zwischen Ihre Füße. Sitzen Sie zunächst aufrecht – dann beugen Sie sich mit dem gesamten Oberkörper und ausgestreckten Armen so weit vor, wie es die Stöcke zulassen.
  • Atmen Sie beim Nach-vorn-Beugen durch den Mund aus.
  • Kehren Sie in die Ausgangsposition zurück und atmen Sie dabei durch die Nase ein.

B)

  • Stellen Sie nun die Stöcke neben die Außenseiten Ihrer Füße – beugen Sie sich leicht vor und strecken Sie die Arme abwechselnd nach vorn.

C)

  • Position der Stöcke wie bei Übung B. Diese Übung öffnet ihren Brustkorb, mehr Sauerstoff kann in die Lunge eindringen.
  • Führen Sie den rechten Arm ausgestreckt nach hinten – der Stock bleibt auf dem Boden. Drehen Sie Ihren Kopf dabei nach links.
  • Führen Sie den Stock zurück und wechseln Sie die Seiten – Stock links, Kopf nach rechts.

Nordic Walkinger
Nordic Walking ist beliebt. Die Stöcke sind auch super Trainingsgeräte für Gymnastik. Bildrechte: imago images/Cavan Images

II) Mit Schwerkraft für ein starkes Zwerchfell

  • Füllen Sie sich eine Wärmflasche mit Sand. Legen Sie sich auf den Rücken – achten Sie darauf, dass die Unterlage nicht zu weich ist.
  • Legen Sie nun die Wärmflasche auf Ihr Zwerchfell und atmen Sie bewusst gegen den Widerstand.

III) Zärtliches Husten

  • Formen Sie Ihre Hand zu einer leichten Faust – der Daumen liegt dabei an der Seite – husten Sie nun in diese Faust hinein.
  • Beim Husten sollten sich die Wangen aufplustern. Sie husten quasi gegen einen Widerstand. Der bewirkt, dass die Bronchialwände und ihre Verästelungen beim Husten nicht so stark erschüttert werden und kein neuer Hustenreiz ausgelöst wird.
  • Das "zärtliche" Husten ist eine wunderbare Notfalltechnik, wenn man eine Hustenattacke beenden möchte.

Mit Pflanzenkraft gegen Husten

Es gibt klassischerweise drei Erkältungsphasen. Sie beginnt meist mit Halsschmerzen. Ab dem dritten Tag kommen Schnupfen und ein schleimiger Husten dazu. Nach circa einer Woche lässt der Schnupfen nach, dafür stellt sich trockener Reizhusten ein. Für jede Phase können bestimmte Pflanzen gezielt helfen.

Purpursonnenhut (Echinacea purpurea) – für Erkältungsphase 1

Der Presssaft aus den Blüten des Purpursonnenhutes hilft vor allem am Beginn einer Erkältung, wenn es darum geht, das Abwehrsystem zu stärken, um bereits in den Körper eingedrungene Viren zu bekämpfen. Durch ihn sollen die Blutzellen mehr Signalstoffe bilden. Außerdem werden offenbar die Fresszellen leistungsfähiger, Blutzellen teilen sich schneller. Und Studien der Universität Münster zeigen: Es bilden sich Antikörper.

Echinacin gibt es als Extrakt, Tablette oder Lutschpastille. Bei allen dreien ist es wichtig, auf gute Qualität und eine ausreichende Wirkstoffmenge zu achten.

Wasser wird in ein Glas mit Kräutern gegossen 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Kräuter wie Minze, Thymian oder Salbei können frisch vom Beet geerntet und zum Beispiel als Tee zubereitet werden. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht kocht - 80 Grad Celsius sind ideal für Kräutertee.

MDR FERNSEHEN So 05.07.2020 08:30Uhr 00:31 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/geniessen/kraeuter-ernten-tee-zubereiten-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Kamille – für Erkältungsphase 2

Wenn starker Husten und Schnupfen die Halsschmerzen ablösen, geht es darum, den überflüssigen Schleim zu lösen. Dafür eignet sich besonders die Kamille. Das ätherische Öl ihrer Blüten hat spezielle Inhaltsstoffe, die austrocknend wirken. Man kann die Kamille als Extrakt einnehmen, dann ist sie sehr intensiv, oder als Tee. Dann ist sie weniger stark, dafür wird gleich der gesteigerte Flüssigkeitsbedarf gedeckt.

Eine andere und bewährte Art ist das Inhalieren. Geben Sie ein paar Tropfen Extrakt oder zwei Handvoll getrocknete Kamillenblüten in eine Schüssel. Gießen Sie heißes Wasser darauf und atmen Sie nun über dem Wasserdampf tief ein und aus. Sie können die Wirkung verstärken, indem Sie sich ein Handtuch über den Kopf legen und sich damit über die Schüssel beugen.

Thymian – für Erkältungsphase 3

Jetzt kommt der quälende Reizhusten. Der Klassiker unter den Hustenstillern im Pflanzenreich ist Thymian. Entweder man trinkt ihn als Tee oder man macht einen Brustwickel. Dabei werden die ätherischen Öle des Thymian über die Haut in den Körper gebracht. Mindestens 15 Minuten auf der Brust liegen lassen – eine Wohltat für gereizte Bronchien.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Hauptsache Gesund | 02. Dezember 2021 | 21:00 Uhr

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