Mann benutzt eine App auf seinem Smartphone, um die Tür de Hauses aufzuschließen
Smart Locks sind die Schlösser der Zukunft: Sie reagieren auf Befehle vom Handy. Bildrechte: imago images / Panthermedia / aaw

Servicestunde | 07.06.2022 | ab 11 Uhr Smarte Türschlösser im Test

07. Juni 2022, 13:05 Uhr

Bei "smart doors" übernimmt das Smartphone die Funktion des Haustürschlüssels. Wie die digitale Technik funktioniert, besprechen wir am Dienstag in der Servicestunde bei MDR THÜRINGEN - Das Radio.

Das Herumgefummel mit dem Schlüsselbund ist lästig, die Kinder verbummeln gerne mal den Hausschlüssel? Oder die Wochenendhütte soll für die Air BNB-Vermietung fit gemacht werden? Ein smartes Schloss-Update kann helfen, dann übernimmt das Smartphone per Bluetooth die Funktion des Haustürschlüssels.

Sogenannte smart locks - clevere Schlösser - schließen automatisch auf und zu und ermöglichen es, beliebig viele digitale Schlüssel anzulegen und auch wieder zu löschen.

Das Computermagazin c't hat sechs smarte Türschlösser unter die Lupe genommen: von Loqed, Nuki, Tedee, Abus, Yale und eQ-3. Sie alle funktionieren mit Batterie.

Nicht weniger sicher als klassische Schlösser

Die smarten Schlösser arbeiten zwar mit Funk und lassen sich aus der Ferne öffnen: Das beeinträchtigt die Sicherheit aber kaum, da sind sich die Experten einig. "Einbrecher werden die schnellste Variante wählen und das ist die mechanische. Da kommen Schlagschlüssel oder Brecheisen zum Einsatz. Da sind eher die vorhandenen Schlösser in Mietwohnungen das Problem, weil die sich in Sekunden öffnen", sagt c't-Redakteur Stefan Porteck.

Einbrecher werden die schnellste Variante wählen und das ist die mechanische. Da kommen Schlagschlüssel oder Brecheisen zum Einsatz. Da sind eher die vorhandenen Schlösser in Mietwohnungen das Problem, weil die sich in Sekunden öffnen.

Stefan Porteck c't

System wird auf den Schlüssel gesteckt

Für das Auf- oder Zuschließen brauchen die Bewohner bei allen Produkten keinen Schlüssel mehr. Sie öffnen die Tür in der Grundausstattung über eine App auf dem Handy und über Bluetooth. Bei teureren Schlössern kann die Tür über einen Fingerabdruckscanner entriegelt werden, über eine Funktastatur oder sogar aus der Ferne über das Internet.

So kann man auf Knopfdruck Gäste, Handwerker oder Paketboten ins Haus lassen, wenn man nicht zu Hause ist und danach wieder zuschließen.

Ein Zeigefinger wird auf einen Fingerprint-Scanner an einer Haustür gelegt
Teurere Geräte scannen den Fingerabdruck des Hausbesitzers. Bildrechte: imago images/MiS

Zylinder mit Notfunktion wählen

Alle sechs Kandidaten rüsten bestehende Schließanlagen. Die neuen Schlösser werden in der Regel einfach innen an der Tür vor das bestehende Schloss gesetzt und drehen mit einem elektrischen Motor den vorhandenen Schlüssel. Doch genau hier lauert auch Gefahr. Viele Schließzylinder lassen sich von außen nicht öffnen, wenn innen ein Schlüssel steckt. Sollten Handy-Akku oder die Batterie der Schlösser leer sein, steht man vor verriegelter Tür.

Ein Mann benutzt sein Mobiltelefon, während er an der Tür lehnt
Akku leer? Dann bleibt die Tür zu. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Die Hersteller empfehlen daher einen Schließzylinder mit sogenannter "Not- und Gefahrenfunktion". Solche Zylinder lassen sich beidseitig auch dann schließen, wenn ein Schlüssel von der anderen Seite steckt. Fehlt die Funktion im Bestandssystem, sollte man zuvor den Zylinder wechseln.

Auch ist nicht jede Tür geeignet. Wer massive Türrahmen mit schweren Holztüren hat, die sich je nach Jahreszeit etwas verziehen, sollte die 'Türen zuvor von einem Tischler neu ausrichten lassen. Denn die Motoren der Testkandidaten haben entweder nicht genug Kraft, um gegen einen hohen Widerstand anzuarbeiten oder brechen den Schlüssel ab.

MDR (dvs)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag | 07. Juni 2022 | 11:10 Uhr

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