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Wenig ist lästiger als eine Autopanne. Autopapst Andreas Keßler gibt Tipps, wie sie ohne Hürden ans Ziel kommen. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

PannenhilfeWas tun, wenn das Auto streikt

15. Juni 2022, 10:30 Uhr

Platte Reifen, leere Auto-Batterien oder überhitzte Kühler: Eine Autopanne kann auf Reisen wirklich niemand gebrauchen. Aber lästigen Pannen kann man vorbeugen. MDR-Auto-Experte Andreas Keßler weiß, worauf Sie achten sollten.

Die Autopanne taugt als Geschäftsmodell für zahllose Schutzbriefversicherer, Pannendienste, Autowerkstätten und nicht zuletzt auch für Autoexperten, die Tipps und Tricks zur Vorbeugung geben.

Wohl nichts ist Autofahrerinnen und Autofahrern unheimlicher als die plötzliche Arbeitsverweigerung des eigenen Vehikels – schlimmstenfalls nachts bei strömendem Regen auf einer einsamen Landstraße. Aber gegen eine derart böse Überraschung lässt sich etwas tun – mit der entsprechenden Vorsorge.

Pannenvorsorge: So lassen sich Defekte vermeiden

  • Batterie

Ohne Strom läuft auch ein Auto mit Verbrennungsmotor nicht. Die gute alte Blei-Batterie speichert diesen Teil der Mobilitätsenergie und sorgt im Defektfall für Ärger, was 2021 bei etwa jeder zweiten Panne der Fall war. Dieser Ärger lässt sich vermeiden, wenn wenigstens einmal im Jahr die Batterie und ihr Ladestrom-Management getestet wird.

  • Motormanagement

Zum Motormanagement zählen neben der Elektronik und ihren zahllosen Sensoren inzwischen auch die Turbolader und Abgasrückführungen. Alle diese Komponenten sorgen relativ oft für Probleme, gut 15 Prozent aller Pannen sind in diesem Segment angesiedelt. Im Gegensatz zu früher sind Autos heute viel sauberer, aber auch deutlich komplexer und damit anfälliger für Ausfälle und Defekte.

  • Reifen

Erstaunlicherweise sind Reifenpannen im Zeitalter von Noträdern, Run-Flat- und Tire-fit-Systemen mit "nur" rund sieben Prozent der Grund für eine Panne. Vielleicht sorgen die RDKS-Pieper in vielen Modellen – also das Reifendruckkontrollsystem – tatsächlich für ein Plus an Betriebssicherheit.  Ein regelmäßiger Blick auf die Reifen ist zur Pannenprävention aber fast so wichtig wie ein korrekt aufgepumptes Reserverad. Dabei auf das Alter achten (Reifen sollten nicht älter als sechs Jahre sein), den richtigen Luftdruck und eventuellen Schäden durch Bordsteinkontakt.

Bildrechte: IMAGO / Kirchner-Media

  • Kraftstoffanlage

Auch wenn man es kaum glauben kann: Zu den gut drei Prozent aller Pannen, die mit der Kraftstoffanlage zu tun haben, gehören auch leere Tanks. Ernsthafter sind dann ausgefallene Kraftstoffpumpen oder deren Stromversorgung. Ohne Saft aus dem Tank dreht sich beim Verbrenner kein Rad (beim E-Auto heißt der Tank Batterie). Ebenfalls ein häufiger Pannengrund: Der falsche Treibstoff. Nur mal kurz nicht aufgepasst und schon läuft Diesel in den Super-Tank.  

  • Kühlung und Heizung

Manchmal ist es einfach zu heiß. Das liegt nicht am Klimawandel, sondern am Kühlmittelmangel. Deshalb sollte man vor einer längeren Fahrt den Füllstand des Kühlwasserbehälters kontrollieren. In der ADAC-Pannenstatistik hatten knapp zwei Prozent der Liegenbleiber Probleme wegen eines leeren Behälters. Im Winter fehlte hingegen oft Frostschutz im Kühlwasser. Vorbeugend empfiehlt es sich, bereits im Sommer die Konzentration des Frostschutzes im Kühlwasser selbst zu messen.

  • Auspuff

In alten Zeiten hielten Auspufftöpfe oft nicht mal eine TÜV-Periode aus, bevor sie "durch" waren. Das mag zum einen am verbauten "Trompetenblech" gelegen haben, wahrscheinlich aber eher am hohen Kondenswasser-Anteil der alten Motoren. Das Kondenswasser hat das Auspuffblech von innen heraus durchrosten lassen. Trotzdem steht der Auspuff noch in der Pannenstatistik, allerdings mit 1,2 Prozent Häufigkeit ganz am Ende der Liste. Vorbeugend ist hier nichts zu machen.

Sind Elektroautos vor Pannen gefeit?

Elektroauto-Bauteile wie Akku, Elektromotor oder Ladetechnik sind laut Pannenstatistik sehr zuverlässig und nur für 4,4 Prozent der Pannen verantwortlich. Die 12-Volt-Batterie, die auch in jedem E-Auto sitzt, fällt hingegen noch häufiger aus als bei den Verbrennern. Allerdings fehlt es noch an mehrjährigen Vergleichswerten, da E-Autos noch nicht so lange in großen Stückzahlen auf dem Markt sind. Aussagen zur Zuverlässigkeit der entsprechenden Modelle sind daher nur schwer zu treffen.

Unser Experte

Quelle: MDR um 4

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 15. Juni 2022 | 17:00 Uhr