Nervenkitzel und besondere Aussicht Ausflugstipp: 3 Hängebrücken in Deutschland im Vergleich
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19. August 2024, 10:57 Uhr
Sie schweben über Tälern und ermöglichen einen Ausflug der besonderen Art: Hängebrücken. Wer über so eine gehen will, sollte bestenfalls keine Höhenangst haben. Auch in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen können Mutige so eine Attraktion besuchen. Wir vergleichen drei Brücken. Wie hoch und lang sind sie? Was haben sie gekostet? Und wie viel Eintritt wird verlangt?
Wer den Nervenkitzel sucht, muss nicht weit reisen. Ein Spaziergang über eine Hängebrücke in luftiger Höhe kann schon für den gewünschten Adrenalinkick sorgen. In Deutschland gibt es diese besondere Touristenattraktion bereits mehrfach. Wir stellen drei Hängebrücken näher vor.
Skywalk Willingen (Willingen, Hessen)
Am Rande des Sauerlands schwebt Deutschlands derzeit längste Hängebrücke. Sie ist 655 Meter lang und 100 Meter hoch. Wer sich traut, kann von der Mühlenkopfschanze bis zum Musenberg gehen. Bis zu 700 Menschen können sie gleichzeitig überqueren. Das ist bis zu einer Windgeschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde möglich. Ab dann wird die Brücke gesperrt.
Nach weniger als eineinhalb Jahren Bauzeit wurde die Brücke im Juli 2023 eröffnet. Gekostet hat sie 4,5 Millionen Euro. Der größte Anteil der Summe wurde von Banken finanziert. Jedoch haben auch 150 Kleininvestoren jeweils etwa 13.000 Euro in den Brückenbau angelegt. Jährlich soll die Hängebrücke einen Umsatz von eine Millionen Euro bringen. Dafür sind 100.000 Besucherinnen und Besucher notwendig. Für Erwachsene kostet ein Ticket elf Euro und für Kinder 8,50 Euro. Kinder bis sechs Jahre bezahlen nichts. (Stand Mai 2024)
Damit der Ausflug auch sicher ist, werden täglich Sichtkontrollen durchgeführt. Zudem filmen Überwachungskameras die Brücke rund um die Uhr und einmal im Jahr erfolgt eine TÜV-Kontrolle.
Titan RT (Rappbodetalsperre, Sachsen-Anhalt)
Im Harz zwischen Blankenburg und Hasselfelde gelegen, befindet sich die 458 Meter lange Brücke "Titan RT". Direkt neben der Rappbodetalsperre hängt sie in 100 Metern Höhe. 200 Menschen können zur selben Zeit den abenteuerlichen Ausflug wagen. Erst ab einer Windstärke höher als sechs darf niemand mehr auf die Brücke.
Fünf Monate hat der Bau gedauert. Getragen wurden die drei Millionen Euro Kosten von den beiden Besitzern, die selber aus der Region stammen. Besucherinnen und Besucher müssen Eintritt zahlen. Für Erwachsene werden 7,50 Euro Euro und für Kinder fünf Euro verlangt. (Stand Mai 2024)
Hängeseilbrücke Hohe Schrecke (Braunsroda, Thüringen)
In der Nähe von Bad Frankenhausen und Querfurt gibt es auch in Thüringen eine solche Attraktion. Im Vergleich zu den Hängebrücken in Hessen und Sachsen-Anhalt fällt sie kleiner aus – sie ist 180 Meter lang und schwebt 25 Meter über dem Bärental. Dafür ist der Eintritt aber kostenlos. Der Verein "Hohe Schrecke - Alter Wald mit Zukunft e.V." hat die Brücke für eine Million Euro bauen lassen. Das Geld stammte fast vollständig aus Fördermitteln. 2019 wurde sie nach drei Monaten Bauzeit eröffnet.
Eine Besonderheit der Brücke: Sie hat eine "Besucher-Zählvorrichtung". Dabei handelt es sich um einen geheimen Sensor im Boden. Der zählt alle Personen, die darüber laufen. 40.000 Touristinnen und Touristen kommen jedes Jahr. Die meisten von ihnen im Frühling und Herbst.
MDR (jvo)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Umschau | 18. Juli 2023 | 20:15 Uhr