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ReisenCamping: Welche Kosten beachtet werden müssen

26. August 2024, 10:15 Uhr

Campen boomt. Über 42 Millionen Übernachtungen wurden 2023 auf Campingplätzen in Deutschland gezählt. Rekord! Wo ist es am billigsten, wo am teuersten? Und welche versteckten Kosten gibt es? Hier die wichtigsten Tipps.

von Redaktion Wirtschaft und Ratgeber

Wie teuer ist im Schnitt Campen in Deutschland?

"In Deutschland liegen wir für zwei Personen in der Hauptsaison im Zelt etwa bei 25 Euro pro Nacht, wenn wir das obere Mittelfeld nehmen", erklärt Camping-Experte Maximilian Möhrle. Sehr gefragte Regionen und Toplagen sollte man mit zeitlichem Vorlauf buchen. In der Nebensaison, abseits der Hauptferienzeiten, kann man sich in der Regel mehr Zeit lassen. Sein Tipp für Sparer: Direkt am Meer oder in Citynähe ist es oft auch meist teurer als einige Hundert Meter davon entfernt.

Wo ist es im Durchschnitt in der Hauptsaison am günstigsten? (Quelle: Camping.info)
BundeslandPreis pro Nacht (2 Personen im Zelt)
Thüringen23,23 Euro
Saarland23,65 Euro
Sachsen-Anhalt23,69 Euro
Wo ist es im Durchschnitt in der Hauptsaison am teuersten? (Quelle: Camping.info)
BundeslandPreis pro Nacht (2 Personen im Zelt)
Hamburg40,74 Euro
Mecklenburg-Vorpommern32,45 Euro
Berlin32,29 Euro

Zum ExpertenMaximilian Möhrle liebt das Campen seit seiner Kindheit. Er betreibt die Webseite camping.info, auf der mehr als 23.000 Campingplätze zu finden sind. "Drei bis vier Monate im Jahr bereise ich Campingplätze privat und auch beruflich, um wieder neue kennenzulernen", schätzt er ein.

Mit welchen Preisen muss man auf Campingplätzen in Europa rechnen?

Hier hat beim Preis Italien die Nase vorn mit dem höchsten Durchschnittspreis. "Italien ist sehr beliebt. Da ist für zwei Personen pro Nacht mit fast 40 Euro in der Hauptsaison zu rechnen. Am günstigsten kommt man in Albanien mit unter 14 Euro weg. Das Reiseziel ist auch etwas abenteuerlicher und exotischer", so Möhrle.

Die teuersten Camping-Länder in der Hauptsaison (Quelle: Camping.info)
LandPreis pro Nacht (2 Personen im Zelt)
Italien39,24 Euro
Kroatien38,77 Euro
Schweiz38,66 Euro
Die günstigsten Camping-Länder in der Hauptsaison (Quelle: Camping.info)
LandPreis pro Nacht (2 Personen im Zelt)
Albanien13,52 Euro
Türkei14,59 Euro
Nordmazedonien16,78 Euro

Welche Kosten muss man noch bedenken?

Wer mit Wohnmobil oder Wohnwagen reist, muss die Miete für einen Stellplatz noch einrechnen. Für das Auto gilt das ebenso. Das handhaben Campingplatzbetreiber verschieden, erklärt der Camping-Experte: "Manche berechnen nach einem Platz allgemein, manche erheben Preise nach der jeweiligen Fahrzeugkategorie".

Die Spritkosten sollte man auch vorab einmal überschlagen. Wo Maut fällig wird, muss diese auch einkalkuliert werden. Vor Ort werden häufig Kurtaxen fällig. Teilweise werden noch Leistungen auf dem Platz zusätzlich erhoben. Beispiele sind hier: Saunabenutzung, Minigolf oder der Zugang zur Badestelle.

Wasser und Strom werden häufig nach Verbrauch am Ende abgerechnet. Auch die Endreinigung schlägt noch zu Buche. Lieber nachfragen: Gibt es Extra-Gebühren für die W-LAN-Nutzung?

Nicht vergessen werden darf die Eigenversorgung - also Lebensmittel, Hygieneartikel und dergleichen. Und Ausflüge oder Essen gegen gehen auch ins Geld.

Im Trend: Glamping, das glamouröse CampingWer es komfortabler mag und den Hausstand nicht selber tansportieren will, kann sich auch in fest installierte Unterkünfte vor Ort einmieten. Hier ist die Angebotspalette groß, vom Baumhaus, über das Holzfass bis zum Safari-Zelt mit Betten und Schränken.

Glamping satt im Lodge-Zelt Im Campingpark Rerik (Mecklenburg-Vorpommern) an der Ostsee (Archivbild). Bildrechte: picture alliance/dpa/Bernd Wüstneck

Worauf sollte man bei der Campingplatz-Wahl achten?

  • Will ich ausspannen oder Freizeitangebote wahrnehmen?
  • Reise ich in Familie?
  • Welche Entfernungen sind zurückzulegen?
  • Gibt es Strom, W-LAN?
  • Ist der Grill erlaubt?
  • Möchte ich Zusatzangebote auf dem Platz? (Sauna, Schwimmbad, ...)
  • Wo kann ich Sport machen?

Unterwegs mit dem Wohnmobil: Was sollten Anfänger beachten?

Bevor ein Wohnmobil angeschafft wird, sollte der Praxistest zur Miete gemacht werden. Dann stellt sich schnell heraus, ob aus der Faszination eine Leidenschaft wird oder sich Ernüchterung breit macht. Maximilian Möhres Tipp: Händler seien dann oft bereit, die Mietkosten auf den Kaufpreis anzurechnen, wenn man sich entscheidet, das Modell kaufen zu wollen. Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt kann man sich umsehen.

Übrigens: Beim Wohnmobil ist schnell alles verpackt und die Reise kann weitergehen. Mit einem Wohnwagen ist man durch das Auto vor Ort auch sehr flexibel.

Stichwort FührerscheinDas Gewicht des fahrbaren Untersatzes nicht aus den Augen verlieren! Wenn das Gespann mehr wiegt als 3,5 Tonnen, reicht der Führerschein B nicht mehr. Dann ist der BE nötig.

3 Spartipps zum Schluss

Campen wird immer beliebter. 2023 wurden 42,3 Millionen Übernachtungen in Deutschland gezählt. Im Vor-Coronajahr 2019 waren es noch knapp 36 Millionen. Schnell zugreifen, kann nicht nur den gewünschten Platz sichern, sondern auch Geld sparen. Denn auch hier kann es sich lohnen, nach Frühbucher-Rabatten Ausschau zu halten.

Anbieter, die Campingplätze zur Buchung vermitteln, bieten mitunter auch Rabattkarten an, mit denen der Platz und auch Zusatzleistungen noch günstiger werden könnten.

Das Budget für die Spritkosten sollte es entlasten, wenn die Tankstelle nicht an der Autobahn oder Raststätte, sondern etwas weiter entfernt aufgesucht wird.

Camping: Übernachtungen im Vergleich (Quelle: destatis)
JahrÜbernachtungen
202342,3 Mio
202240,2 Mio
201935,8 Mio

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MDR (cbr)

Dieses Thema im Programm:Das Erste | Mittagsmagazin | 11. Juli 2024 | 12:00 Uhr