Gicht, Verstopfung, Roemheld-Syndrom Luther und seine Krankheiten

Denkmäler zeigen Martin Luther (1483-1546) meist als Kraftnatur, standfest wie eine deutsche Eiche. Diesen Luther hat es nie gegeben: Der Held der Reformation war in Wahrheit ein schwerkranker Mann, durchlitt starke Schmerzen und war dem Tode mehrfach nahe. Und mit seinen Leiden wurde er immer unleidlicher.

Dabei geht es nicht um allgemein verbreitete Krankheiten, die wie grippale Infekte oder Zahnschmerzen kommen und gehen. Es geht um Luthers schwere Krankheitsbilder, die ihn – sieht man von seinen jungen Jahren ab – sein Leben lang plagten. Es handelt sich unter anderem um die Menièresche Krankheit, Bluthochdruck, das Roemheld-Syndrom, Nieren- und Blasensteine, Gicht, chronische Verstopfung, Hämorrhoiden, unklare Ohnmachtsanfälle und ein offenes Bein.

Was Luther alles plagte

Wer mehr wissen möchte: Neumann, Hans-Joachim: Luthers Leiden. Die Krankheitsgeschichte des Reformators, Berlin 1995

Sondern, Marion: Luthers Anfallsleiden geklärt. Eine starke Windsbraut im Ohr, in: Die Zeit, 18.03.1988

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 25. Februar 2017 | 19:05 Uhr