Tatorte der Reformation | 31.10.2018 | Jetzt in der Mediathek Erschlagen bei Zürich
Hauptinhalt
29. März 2019, 13:29 Uhr
Ulrich Zwingli war ein Mann Gottes, ein Schweizer Reformator, der bis heute verehrt wird. Doch für seine Ideen war er bereit, Krieg zu führen. Sein Traum endete tödlich.
Am 11. Oktober 1531 wird der Reformator Ulrich Zwingli ermordet. Auf dem Schlachtfeld bei Kappel in der Nähe von Zürich wird er erstochen, dann gevierteilt und verbrannt. Er stirbt als Ketzer und viele werfen ihm vor, er habe entscheidend zum Krieg zwischen reformierten und katholisch geprägten Kantonen beigetragen.
Julian Sengelmann fragt nach den Hintergründen dieses Krieges und nach der Rolle von Zwingli. Wer war dieser Mann, der in Zürich so viel bewegte und der bis heute verehrt wird? Warum endete sein Traum auf dem Schlachtfeld?
Kappeler Milchsuppe
Der Erste Kappelerkrieg (1529) war ein Glaubenskrieg. Truppen der reformierten Städte Zürich und Bern stehen der katholischen Innerschweiz gegenüber. Doch die eigentlichen Kampfhandlungen können durch ein Versöhnungsessen abgewendet werden, der "Kappeler Milchsuppe" nahe der Ortschaft Kappel.
Die Heerführer hatten versucht, in letzter Minute noch einen Frieden auszuhandeln und trafen sich zu Beratungen im Kloster Kappel. Das Heer wartete draußen auf dem freien Feld. Und dies hat wohl lange gedauert. Es kommt zur Verbrüderung beider Lager und man stellt genau auf die Grenze zwischen den beiden Kantonen einen großen Kochtopf aufs Feuer. Die einen steuern Brot zu, die anderen Milch. Die Kappeler Milchsuppe wärmt und schafft Frieden.