Alkohol von A bis Z A - Alkohol

23. Januar 2020, 16:54 Uhr

Alkohol und seine Wirkung

Alkohol ist eine chemische Stoffklasse. Unter Alkohol wird im allgemeinen Äthanol, also der für den Menschen genießbarer Alkohol verstanden. Er entsteht durch Vergärung von Zucker und wird mit alkoholhaltigen Getränken aufgenommen.

Der Alkohol wird in der Leber dem Stoffwechsel zugeführt. Durch Alkohol steigt der Blutdruck an, die Blutgefässe der Körperenden wie Finger, Nase usw. weiten sich (Schnapsnase), die Atmung ist gesteigert. Weiterhin wirkt Alkohol harntreibend, senkt den Blutzuckerspiegel und die Leistungsfähigkeit der Muskulatur. Die sexuellen Bedürfnisse sind verstärkt, mit steigendem Alkoholgehalt des Blutes nimmt jedoch die Vollzugsfähigkeit ab. Auf das Gehirn wirkt Alkohol in kleinen Dosen zunächst enthemmend, dann dämpfend bis hin zu Bewusstlosigkeit und Tod bei höheren Dosen. Der Missbrauch von Alkohol führt zum Alkoholismus. Normalerweise enthält das Blut 0,03 Promille Alkohol. Bei der Schwangeren dringt Alkohol durch den Mutterkuchen zur Frucht durch und ist bei der Stillenden in der Muttermilch zu finden.

Alkoholvergiftung

Eine Alkoholvergiftung tritt bei einem Blutalkoholspiegel von etwa 1,4 Promille ein, schneller bei einer Unverträglichkeit, z.B. nach Hirnverletzungen. Die Vergiftung äußert sich in starker Erregung, Bewusstseinseintrübung und ungesteuerter Triebentladung. Diese Zustände können Minuten bis Stunden dauern und sind in ihren Auswirkungen von der Persönlichkeitsstruktur abhängig.

Besondere Gefahren ergeben sich aus der gleichzeitigen Einnahme von Alkohol und Arzneimitteln, besonders Schlafmitteln. Hier besteht die Gefahr von Atemstillstand und Herzkreislaufversagen. Die Alkoholvergiftung muss wie jede andere Vergiftung durch einen Arzt behandelt werden.

Alkoholmissbrauch und Sucht

Der Übergang vom Missbrauch zur Abhängigkeit verläuft fließend. "Alkoholabhängigkeit" ist eine Krankheit, bei der sich das Leben zunehmend auf die Droge Alkohol fixiert. In Deutschland sind ca. 1,8 Millionen Menschen alkoholabhängig, bei weiteren rund zwei Millionen Bundesbürgern im Alter von 16 bis 64 Jahren liegt Alkoholmissbrauch vor. Insgesamt trinken über acht Millionen so viel Alkohol, dass sie ihre Gesundheit damit gefährden.

Bei Abhängigen ist Alkohol so wichtig geworden, dass andere Interessen und persönliche Angelegenheiten vernachlässigt werden. Die Tage werden so geplant, dass Alkohol getrunken werden kann. Ein ganz zentraler Hinweis auf eine Abhängigkeit sind wiederholte, erfolglose Versuche, weniger zu trinken bzw. abstinent zu bleiben. Haben Alkoholabhängige einmal damit begonnen zu trinken, fällt es ihnen sehr schwer, maßvoll zu bleiben.

Alkoholismus

Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation besteht Alkoholismus bei Menschen, die große Mengen Alkohol länger als ein Jahr konsumieren, die die Kontrolle über das Trinken verloren haben sowie körperlich, psychisch und in ihrer sozialen Stellung gelitten haben.

Neben dem Selbstwertverlust und der eingeschränkten Arbeits- und Sozialfähigkeit des Alkoholkranken, kommt es zu einer Reihe schwerwiegender körperlicher Schädigungen. Dazu gehören Schlaflosigkeit, Sinnestäuschungen, Störungen der Merkfähigkeit, chronische Entzündungen des Magen-Darm-Traktes und der Nerven, Hautveränderungen und vor allem Leberschäden. Diese führen über die Fettleber und Schrumpfleber bis hin zum völligen Erliegen der Lebertätigkeit und damit zum Tode.