Alkohol von A bis Z L - Leber

23. Januar 2020, 16:57 Uhr

"Zwischen Leber und Milz passt noch ein Pils!" Dieses Motto ist aus medizinischer Sicht nicht mehr zeitgemäß. Auch wenn die Leber - wie man so sagt - mit ihren Aufgaben wächst. Als einziges Organ kann sie sich regenieren, quasi nachwachsen. Das wichtigste Stoffwechselorgan unseres Körpers ist außerdem eine fabelhafte Chemiefabrik, schließlich steuern die drei Millionen Leberzellen mehr als 500 biochemische Prozesse. Sie entgiften den Körper, produzieren und speichern Eiweiße und verwerten Fette. Das Problem: Die Leber meldet sich nicht, wenn sie überlastet ist, es tut lange nichts weh. Doch viele Menschen belasten ihr Organ und schädigen es - durch zu viel Alkohol und Medikamente, aber auch durch zu viel Zucker und Fett. So haben etwa eine Million Deutsche eine chronisch entzündete Leber und die wenigsten ahnen etwas davon.

Die Leber ist auch Infektionsrisiken ausgesetzt: Hepatitis (= Leberentzündung). Die Hepatitis-Viren nisten sich in den Leberzellen ein und verursachen Entzündungen. Einige Formen heilen aus, andere können in einen chronischen Verlauf mit Entwicklung einer Zirrhose übergehen. Während Hepatitis A und E auf die unzureichende Hygiene-Situation in vielen Urlaubsländern zurückzuführen ist und die Übertragung durch belastete Lebensmittel stattfindet, werden die Formen Hepatitis B, C, und D vornehmlich durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Symptome für eine kranke Leber sind:

Müdigkeit, Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust ohne erkennbare Ursache
Ein Völlegefühl nach dem Essen, Druckgefühl im Oberbauch, Blähungen, Durchfall
Unverträglichkeit von Fett und Alkohol
häufiges Zahnfleischbluten, Nasenbluten, Blutergüsse

Das Gute: Die Leber hat eine erstaunliche Kraft der Regeneration, sie kann sich wieder erholen. Wenn es jedoch zu einer Zirrhose, einer krankhaften Veränderung gekommen ist, ist jede Revitalisierung unmöglich. Wissenschaftlich belegt ist inzwischen das hohe Risiko, unter chronischem Alkoholeinfluss an Krebs zu erkranken.