Allein auf Station | Stimmen Wie weiter in der Pflege? So nicht!

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Während die einen noch über den Wert und den Einsatz von menschlicher Arbeitskraft streiten, testen die anderen schon Roboter - so wie hier am Universitätsklinikum Halle. Faszination und Skepsis mischen sich bei Personal und Patienten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Allein auf Station - Wie weiter mit der Krankenpflege?
Jana Langer, Fachschwester: "Am wichtigsten ist Zeit." Jana Langer ist Fachschwester und seit fast 30 Jahren im Beruf. Dass jemand so lange durchhält, ist die Ausnahme. Sie machte sich bereits 2017 in einem Brief an die Bundeskanzlerin Luft, Antwort hat sie nicht erhalten. Doch in den sozialen Medien war der Widerhall groß. Die überzeugte Gewerkschafterin sagt: "Mein wichtigstes Werkzeug ist die Zeit, um mich auf den Patienten einzulassen, festzustellen, wie ist sein Status vor der OP und danach, wie schlägt die Behandlung an ..." Bildrechte: ARD/MDR
Allein auf Station - Wie weiter mit der Krankenpflege?
Karin Schröder, Fachschwester: Ständig alarmbereit Auch Karin Schröder ist Fachschwester in Augsburg und seit Jahrzehnten im Beruf, den sie immer noch liebt. Durchgehalten hat die alleinerziehende Mutter eines Sohnes nur, weil sie sich auf ein privates Netzwerk verlassen konnte. Nach sechs Jahren auf der Intensivstation ließ sie sich auf eine normale Station versetzen. Doch das Gefühl, ständig alarmbereit sein zu müssen, hält an. Sie legt in einer Schicht teilweise 12 Kilometer Weg zurück, der Pflegeaufwand sei durch ältere Patienten mit Mehrfacherkrankungen enorm gestiegen, sagt sie. Die Zeit aber nehme ab. Bildrechte: ARD/MDR
Allein auf Station - Wie weiter mit der Krankenpflege?
Susanne Arnold, Pflegevorständin an einer Klinik: Eine Millon mehr Budget, doch es fehlt an Personal und Bewerbungen Das Klinikum Augsburg ist mit über 1.700 Betten und mehr als 5.000 Beschäftigten das größte Krankenhaus in Schwaben. Pflegevorständin Susanne Arnold weiß um die Belastung ihrer Leute, hat selbst als Pflegerin gearbeitet und erklärt, eine Million Euro mehr sollten 2018 ins Budget des Pflegedienstes gehen, doch Stellen seien nicht leicht zu besetzen. Um phillippinische Mitarbeiter und auch in Italien werde geworben, was natürlich den Aufwand - etwa wegen der Sprachbarriere - erhöhe. Bildrechte: ARD/MDR
Krankenpfleger Fritz Nolting, St. Franziskus-Hospital, Münster.
Fritz Nolting, Krankenpfleger: "Ich versuche immer den Menschen zu sehen" Krankenpfleger Fritz Nolting ist im katholischen St. Franziskus Hospital in Münster tätig. Den Fünfzigjährigen bringen besonders die Nachtschichten ans Limit. Sein Haus hat sich die "Pflege der Pflegenden" zum Programm gemacht, mit Möglichkeiten zum Austausch und zur Entspannung. Das löst nicht den Pflegenotstand und hilft dennoch, weil es bedeutet, Respekt zu bekommen und den Respekt vor anderen nicht zu verlieren. Bildrechte: Ulli Wendelmann, ARD
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Im Evangelischen Krankenhaus Mettmann versucht man durch die Digitalisierung aller Arbeitsbereiche, Entlastung zu schaffen. Annika Müller und Thomas Wittig finden, sie hilft: bei der Patientenaufnahme, bei der korrekten Dokumentation oder Medikamentenversorgung. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Pflegewissenschaftler Michael Simon
Michael Simon, Pflegewissenschaftler über die neu diskutierte Personaluntergrenze Pflegewissenschaftler Michael Simon macht die Einführung der Fallpauschalen als eine der Hauptursachen aus. Er sagt, wenn es gelänge, einen erheblichen Teil derjenigen, die mittlerweile in Teilzeit arbeiten, wieder voll zu beschäftigen, würde das schon eine spürbare Verbesserung bringen. Aber dagegen stünden die Arbeitsbedingungen. Er befürchtet, dass die versprochene Festlegung auf eine Personaluntergrenze auf einem Niveau getroffen wird, die "vollkommen unzureichend" ist. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Pfleger am Boden Inzwischen reißen die Proteste durch das Personal nicht mehr ab: Pflege am Boden!, lautet der Vorwurf. Die Initiative gründete sich via Internet. Inzwischen gibt es Demos von Kiel bis München. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Allein auf Station: Auskunft gibt auch Karl H.  Beine, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Witten-Herdecke
Dass der Pflegenotstand das Personal und die Patienten regelrecht gefährdet, hat Karl H.  Beine, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Witten-Herdecke, in einer Studie von 2015 belegt. Denn begünstigt werde ein "Klima des Wegsehens". Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Während die einen noch über den Wert und den Einsatz von menschlicher Arbeitskraft streiten, testen die anderen schon Roboter - so wie hier am Universitätsklinikum Halle. Faszination und Skepsis mischen sich bei Personal und Patienten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Pfleger am Boden Inzwischen reißen die Proteste durch das Personal nicht mehr ab: Pflege am Boden!, lautet der Vorwurf. Die Initiative gründete sich via Internet. Inzwischen gibt es Demos von Kiel bis München. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK