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Zu DDR-Zeiten Jugendwart und DiakonDer Fall Ströer: Sachsens Landeskirche kündigt Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe an

08. Dezember 2021, 13:42 Uhr

Der langjährige Jugendwart der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Kurt Ströer, soll in den 1960er und 1970er Jahren junge Menschen sexuell und auch geistlich missbraucht haben. Wie die sächische Landeskirche am Mittwoch in Dresden mitteilte, berichteten vier Betroffene von wiederholten Übergriffen in ihrer Jugendzeit. Demnach nutzte Ströer seelsorgerliche Situationen gezielt aus.

Präsident des sächsischen Landeskirchenamtes: "Zutiefst beschämt"

Präsident des sächsischen Landeskirchenamtes, Hans-Peter Vollbach Bildrechte: IMAGO / epd

Der Präsident des sächsischen Landeskirchenamtes, Hans-Peter Vollbach, erklärte dazu, "dass solche Taten im Raum unserer Kirche stattfinden konnten und diese während der Dienstzeit von Kurt Ströer nicht erkannt und verhindert wurden, beschämt uns zutiefst". Er bitte "diejenigen, denen Kurt Ströer in ihrer Jugend Gewalt angetan hat, an dieser Stelle nochmals öffentlich um Entschuldigung für das, was sie dadurch erlitten haben". Der Fall soll in einer unabhängigen, wissenschaftlichen Studie aufgearbeitet werden.

Von 1956 bis 1986 Jugendwart in Karl-Marx-Stadt, Diakon in Moritzburg

Ströer hat nach Angaben der Landeskirche von 1956 bis 1986 als Jugendwart im damaligen Karl-Marx-Stadt für die sächsische Landeskirche gearbeitet. Der von den vier Augenzeugen benannte Täter war Diakon im sächsischen Moritzburg und ist 2013 im Alter von 91 Jahren verstorben. Bereits 2012 hatte sich ein Betroffener erstmals an die Gemeinschaft Moritzburger Diakoninnen und Diakone gewandt, die das Landeskirchenamt darüber informierte.

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Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | 08. Dezember 2021 | 09:30 Uhr