Kirche Herbert-Haag-Preis 2023 für Theologin Julia Enxing und "Feinschwarz.net“

Das theologische Feuilleton-Portal "Feinschwarz.net“ sowie die in Dresden lehrende Theologin Julia Enxing haben den diesjährigen "Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche" erhalten.

Julia Enxing
Die Theologin Julia Enxing Bildrechte: picture alliance/dpa/ARD/MDR | Amac Garbe

Die Theologin und Sprecherin vom "Wort zum Sonntag" im Ersten, Julia Enxing und das theologische Portal erhielten die Auszeichnung am Sonntag (26.03.) in Luzern für ihr Bemühen, "den innenkirchlichen Bereich zu überwinden und Theologie in säkularen Kontexten zu betreiben", hieß es in der Begründung der Jury.

Fundierte Argumente fernab vom "innerkirchlichen Glasperlenspiel"

Das österreichisch-schweizerisch-deutsche Online-Magazin feinschwarz.net wurde 2015 gegründet und erreicht nach Angaben der Juroren 100.000 Leser pro Monat.

Laudatorin Irmtraud Fischer, österreichische Bibelwissenschaftlerin und Stiftungsrätin der Herbert-Haag-Stiftung, würdigte das Portal als eine Initiative von theologisch hoch gebildeten Frauen und Männern, "die egalitär organisiert eine Initiative gegründet haben, die den behauptet alternativlosen Wahrheiten eines klerikal-hierarchischen Systems theologisch fundierte Argumente gegenübersetzen".

Die aufgegriffenen Themen haben laut Fischer immer einen Gegenwartsbezug und sein "fern vom innerkirchlichen Glasperlenspiel".

Enxing steht für Theologie mit klarem Gesellschaftsbezug

Julia Enxing, Professorin für Systematische Theologie an der Technischen Universität Dresden, betreibt laut Preiskomitee "Theologie mit einem klaren Gegenwarts- und Gesellschaftsbezug". Im Zentrum stünden insbesondere Fragen von ökologischer Gerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalts. Regelmäßig beziehe sie auch Stellung in Radio, Fernsehen, Presse und Internet.

Im Dienste eines aufgeschlossenen katholischen Glaubens

Die Stiftung für Freiheit in der Kirche wurde 1985 vom Schweizer Theologen Herbert Haag (1915-2001) gegründet. Sie steht nach eigenen Angaben im Dienste eines aufgeschlossenen und ökumenisch gesinnten katholischen Glaubens.

Zu den bisherigen Preisträgern zählen der Jesuit Klaus Mertes, die Theologen Eugen Drewermann und Leonardo Boff, der französische Bischof Jacques Gaillot sowie der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm .

Quelle: KNA