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Interreligiöser KalenderReligiöse Feiertage im Januar 2024

20. Dezember 2023, 11:49 Uhr

Der Gregorianische Kalender startet am 1. Januar mit dem Neujahrsfest. Anders als hierzulande werden in Japan keine Feuerwerkskörper gezündet, Buddhistinnen udn Buddhisten besuchen einen Tempel, um für ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr zu bitten. Orthodoxe Christen hingegen feiern Neujahr erst gegen Mitte des Monats. Doch es gibt noch weitere Feiertage der großen Religionen. Mit Makar Sankranti begehen Hindus in Indien und Nepal die Sonnenwende und Erntedank. Außerdem fällt in den Januar die ökumenischen Gebetswoche. Hier ein kleiner Überblick über religiöse Feiertage im Januar 2024.

1. Januar: Neujahr

(christlich)

Der Gregorianische Kalender ist der weltweit gebräuchlichste Kalender und Grundlage für internationale Terminvereinbarungen. Danach fällt Neujahr auf den ersten Januar. Doch nicht jede Religion richtet sich nach der internationalen Zeitrechnung und damit wird der Beginn des neuen Jahres in einigen Religionen unterschiedlich gefeiert. Beispiele dafür sind das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana, der 1. Muharram der Muslime oder auch das chinesische Neujahr. In jedem Fall wird das Neue Jahr feierlich empfangen.

In Deutschland ist der 1. Januar ein gesetzlicher Feiertag.

1.-3. Januar: Oshogatsu

(buddhistisch/shintoistisch)

Das japanische Neujahr wird nicht wie bei uns in Deutschland mit dem Zünden von Feuerwerkskörpern begrüßt. Stattdessen gehen die Menschen um Mitternacht zu einem Schrein oder Tempel, um für ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr zu bitten. Zudem beschränkt sich das Neujahrsfest nicht nur auf einen Tag. Für die meisten Japaner sind die ersten drei Tage des Jahres Feiertage, die die Möglichkeit bieten, gemeinsam mit der Familie und Freunden Zeit zu verbringen. Es wird viel gespielt und gefeiert, die Jüngsten bekommen kleine Geschenke. Zudem wird das traditionelle Festmahl Osechi aufgetischt.

Im Shintoismus glaubt man, dass zu dieser Zeit die sogenannten Toshigami, Neujahrsgottheiten, das Haus besuchen. Sie werden vor der Haustür oder dem Shinto-Schrein mit Kadomatsu begrüßt. Das sind drei Sprosse von Bambus, Kiefer und Ume (Pflaumenbaum).

In buddhistischen Tempeln ist es Brauch, das neue Jahr mit 108 Glockenschlägen einzuläuten. Jeder Schlag steht dabei für eine weltliche Leidenschaft, von der man sich lösen möchte.

6. Januar: Heilige Drei Könige

(christlich)

Am 6. Januar feiern Christinnen und Christen die Ankunft der Heiligen Drei Könige in Bethlehem. Der Überlieferung zufolge schenkten Caspar, Melchior und Balthasar dem neugeborenen Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die drei weisen Männer orientierten sich laut biblischer Überlieferung an einem Stern, der über Bethlehem leuchtete. Die Tradition des Sternensingens geht auf die Geschichte der Heiligen Drei Könige zurück. Jungen und Mädchen ziehen von Tür zu Tür, erbitten Spenden und den Segen für die Häuser. Sie zeichnen den Schriftzug 20*C+M+B+24 über die Tür, dieser steht nicht für "Caspar, Melchior und Balthasar" sondern für "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus).

Die Anbetung der Könige von Alessandro Allori (1583, Gobelin) Bildrechte: colourbox

2024 stehen unter dem Motto "Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit" die Bewahrung der Schöpfung und der respektvolle Umgang mit Mensch und Natur im Fokus der Aktion.

Heilige Drei Könige ist auch als Dreikönigsfest oder Dreikönigstag bekannt. In Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ist das Gedenkfest ein gesetzlicher Feiertag.

Mehr zu den Heiligen Drei Königen

7. Januar: Orthodoxe Weihnachten

(christlich-orthodox)

In den meisten orthodoxen Kirchen wird Weihnachten am 7. Januar gefeiert, 13 Tage nach dem Gregorianischen Kalender. Die Ostkirchen richten sich nach dem Julianischen Kalender während die westliche Christenheit seit der Kalenderreform Papst Gregors im Jahr 1582 dem gregorianischen Kalender folgt.

In Russland war es nach der Oktoberrevolution 1917 verboten, Weihnachten zu feiern. In der Sowjetunion wurden viele christliche Traditionen verdrängt und auf Silvester verlegt. Der Weihnachtsbaum wurde kurzerhand zum Silvesterbaum, unter dem dann auch die Geschenke verteilt wurden. Gebracht werden diese heute noch von Väterchen Frost. Begleitet wird er von einem blonden Mädchen, das Schneeflöckchen heißt.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde das Weihnachtsfest in Russland wieder nach Julianischem Kalender und Tradition der Ostkirchen gefeiert. Heute ist es weit verbreitet, sowohl das Neujahrsfest als auch Weihnachten zu feiern. Vor dem Weihnachtsfest halten orthodoxe Christinnen und Christen eine 40-tägige Fastenzeit. Am Vorabend des Weihnachtsfestes wird komplett auf Nahrung verzichtet, bis der erste Stern am Himmel zu sehen ist. Danach zünden die Gläubigen eine Kerze an, die sie ans Fenster stellen.

Weihnachten in Russland - Traditionelle Sänger in der Siedlung Reshma im Gebiet Iwanowo Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Nach dem mehrstündigen abendlichen Weihnachtsgottesdienst, der meist mit einer Lichterprozession endet, beginnt das eigentliche Weihnachtsfest. In manchen Familien ist es Brauch, zwölf verschiedene Gerichte zu essen. Traditionell gibt es Kutja zu essen, eine Art süßer Brei mit Rosinen, Mohn, Honig, Zucker und Nüssen.

11. Januar: Nacht der Rega’ib

(muslimisch)

In der Nacht vom ersten Donnerstag auf den Freitag im Monat Radschab begehen Muslime die so genannte Rega’ib-Nacht. Das Wort Rega’ib kommt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie "wertvolles Geschenk" oder "etwas, das man sich aus tiefstem Herzen wünscht". In solchen Nächten sollen Gottes Segen, seine Hilfe sowie die geistige Erneuerung den Menschen zuteil werden. Dies ist in diesem Jahr in der Nacht vom 11. auf den 12. Januar.

15.-17. Januar: Pongal / Makar Sankranti

(hinduistisch)

Mit Makar Sankranti feiern Hindus in Indien und Nepal die Sonnenwende und Erntedank. Doch nicht nur der Wechsel vom Winter zum Sommer wird zelebriert, auch die Zuckerrohrernte steht hier im Mittelpunkt. In der Region Maharashtra ist es üblich, Zucker aus frischem Zuckerrohr zu verschenken. Im indischen Bundesstaat Westbengalen findet die berühmte Ganges-Wanderung statt: Tausende Gläubige Hindus pilgern zum Ganges und steigen ins Wasser. 

Im Süden Indiens gibt es eine besondere Variante des Festes. Dort heißt es Pongal, was so viel wie "überkochen" bedeutet. Als Symbol für reichen Überfluss lässt man zu Pongal einen Topf mit Milchreis überkochen. Dies soll dann auch im kommenden Jahr wieder eine reiche Ernte bringen.

18.-25. Januar: Gebetswoche für die Einheit der Christen

(ökumenisch)

"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst" (Lk 10,27), so lautet das Thema der ökumenischen Gebetswoche 2024. Sie findet immer vom 18.-25. Januar, also zwischen den Gedenktagen "Bekenntnis des Apostels Petrus!" und "Bekehrung des Apostels Paulus!" statt. Sie führt Gläubige aus unterschiedlichen Konfessionen und Kirchen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christen zu beten. Jedes Jahr werden die Texte in einer anderen Region der Welt verfasst. Für das Jahr 2024 wird der ökumenische Gottesdienst von einem Team vorbereitet, in dem verschiedene christliche Traditionen in Burkina Faso vertreten sind und das von der örtlichen Gemeinschaft Chemin Neuf (GCN) unterstützt wird.

19. Januar: Theophanie

(christlich-orthodox)

In den Ostkirchen, die dem Julianischen Kalender folgen, wie etwa die russisch-orthodoxe Kirche, fällt das Theophaniefest 2023 auf den 19. Januar. Andere Orthodoxe feiern Theophanie bereits am 6. Januar.

Beim Fest wird insbesondere der Taufe Christi im Jordan durch Johannes den Täufer gedacht. Aus diesem Grund hat sich in Russland der Brauch verbreitet ein Loch in das Eis eines Flusses zu graben und in das eiskalte Wasser zu tauchen. Man nennt diesen Brauch Theophanie-Bäder oder Yordan. Auch hierzulande ist es in russisch-orthodoxen Gemeinden üblich, in eisige Fluten zu tauche, z.B. in die Elbe.

25. Januar: Tu biSchwat - Neujahrsfest der Bäume

(jüdisch)

Ende Januar 2024 feiern Jüdinnen und Juden Tu biSchwat, das Neujahrsfest der Bäume. Im Mittelpunkt steht die Natur, die aus dem Winterschlaf erwacht. In Israel wird das Neujahrsfest der Bäume vor allem mit Schulkindern gefeiert, die diesen Tag neue Bäume pflanzen. Einer anderen Tradition folgend werden an Tu biSchwat verschiedene Früchte gegessen, mit vor allem Oliven, Datteln, Trauben, Feigen und Granatäpfel.

An Tu biSchwat oder auch Tu biSchevat werden in Israel neue Bäume gepflanzt Bildrechte: Colourbox.de

30. Januar: Fest der Drei Hierarchen

(christlich-orthodox)

Ähnlich der Verehrung der Kirchenväter in den Westkirchen wird in den Ostkirchen, vor allem der griechisch-orthodoxen Kirche, das Fest der Drei Hierarchen gefeiert. Die Drei Hierarchen sind die Bischöfe und Kirchenlehrer Basilius der Große, Gregor der Theologe und Johannes Chrysostomos. Sie sollen im 4. Jahrhundert gelebt haben. Basilius der Große, Gregor der Theologe und Johannes Chrysostomos werden auch in der westlichen Kirche als Heilige verehrt. Sie sind unter anderem Patrone der Wissenschaft und für Schulen, sie stehen also für Bildung und Gelehrsamkeit.