Jetzt in der ARD-Mediathek Katholische Christmette zum Heiligen Abend aus dem Freiberger Dom
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Der Dom ist eins der prächtigsten Gotteshäuser in Sachsen und heute Heimat der evangelischen Christinnen und Christen. Doch ebenso feiert die katholische Gemeinde dort Gottesdienst, auch die Christmette in der Heiligen Nacht. Das ist seit Jahren eine schöne Tradition in dem reich ausgestatteten Gotteshaus, das mit der Goldenen Pforte, der Tulpenkanzel und der Silbermann-Orgel bedeutende Kunstwerke beherbergt.

Weithin sichtbar erhebt sich der Dom am Untermarkt in Freiberg. Vor der Reformation war das heute evangelische Gotteshaus eine Stiftskirche, eine Bischofskirche war es jedoch nie. Dennoch ist der Freiberger Dom ein reich ausgestattetes Gotteshaus und beherbergt mit der Goldenen Pforte, der Tulpenkanzel, der Orgel von Gottfried Silbermann und den Begräbnisstätten der Albertiner bedeutende Kunstwerke. Seit Jahren ist es eine schöne Tradition, dass katholische Gemeinden in der Christnacht in dem evangelischen Dom zu Gast sind.
"Es ist ein Ros' entsprungen"
Superintendentin Hiltrud Anacker wird den Gottesdienst mitgestalten. Zelebrant und Prediger ist Pfarrer Roman Neumüll. Sein Konzelebrant ist Pfarrer Matthias Kocner. Letzterer wird auch das Excultet singen. Außerdem musizieren die Jugendkantorei der Domgemeinde unter der Leitung von Domkantor Albrecht Koch. Im Gottesdienst wird das bekannte Weihnachtslied "Es ist ein Ros' entsprungen" erklingen, das sich wunderbar auf die Blumenmotive des Doms bezieht.
Denn florale Motive gibt es reichlich im Freiberger Dom. Da sind die Ranken, die das Gewölbe schmücken. Hoch oben in den Deckengewölben wachsen sie gewissermaßen in den Himmel. Einem Paradiesgarten gleich künden sie von Gottes Gegenwart.
Die berühmte gleichnamige Kanzel erinnert in ihrer Gestalt an eine Tulpe. Zwar waren Tulpen, als die Kanzel gefertigt wurde, in Europa noch nicht bekannt. Das Pflanzenmotiv ist aber bei der Kanzel unverkennbar. Das Evangelium, die frohe Botschaft, wächst so gewissermaßen aus dem Boden des Kirchenhauses und entfaltet seine volle Blüte.
Der evangelische Dom in seiner heutigen Form wurde um 1500 als eine spätgotische Hallenkirche erbaut. Die Kollegiatsstiftskirche ersetzte einen romanischen Kirchenbau aus dem 12. Jahrhundert, da dieser beim großen Stadtbrand 1484 fast vollständig zerstört wurde
Schätze des Freiberger Doms
Aus dem Vorgängerbau ist die romanische "Goldene Pforte" von 1230 erhalten. Sie gehört neben der Tulpenkanzel von 1505, dem Zyklus gotischer Schnitzfiguren (1515) mit dem biblischen Gleichnis der klugen und törichten Jungfrauen zu den besonders eindrücklichen architektonischen Elementen des Domes. Aber nicht nur sie locken Menschen aus aller Welt in die "Silberstadt“ Freiberg im Erzgebirge. Auch Musikliebhaber freuen sich auf die Konzerte an der Silbermann-Orgel. Es war die erste große Orgel, die Gottfried Silbermann in Deutschland schuf.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | Katholische Christmette zum Heiligen Abend aus dem Freiberger Dom | 24. Dezember 2022 | 23:35 Uhr