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Interreligiöser KalenderReligiöse Feiertage im Oktober 2024

30. September 2024, 14:06 Uhr

Christliche Gemeinden feiern Erntedank. Am 3. Oktober findet der Tag der offenen Moschee statt. Für jüdische Gläubige beginnen Anfang Oktober die hohen Feiertage Rosch ha-Schana und Jom Kippur. Der Monat schließt mit dem buddhistischen Lichterfest Pavarana und dem evangelischen Reformationstag am 31. Oktober.

02.-04.10.2024 | Rosch ha-Schana: Jüdisches Neujahrsfest

Mit dem Neujahrsfest Rosch ha-Schana, was so viel bedeutet wie "Haupt des Jahres", feiern jüdische Gläubige das Fest der Erschaffung der Welt. Ihrem Glauben nach fand dieses Ereignis vor mehr als 5.000 Jahren statt. Rosch ha-Schana wird auch als Tag des göttlichen Gerichts begangen. Das bedeutet, viele Gläubige nutzen die Gelegenheit, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Gleichzeitig fassen sie, wie zu Neujahr üblich, Vorsätze für das neue Jahr – allen voran den Vorsatz, Gutes zu tun.

Die Gläubigen versammeln sich zu Rosch ha-Schana in der Synagoge zum Gebet. In vielen Gemeinden ist es Brauch, den Gebetsraum für den Neujahrsgottesdienst zu schmücken.

Während des Gebets erklingt mehrfach der Schofar – ein Blasinstrument aus einem Widderhorn, das die Gläubigen zur Besinnung mahnt und das Lob Gottes verkünden soll. Im Anschluss an den Gottesdienst wird in den Familien Neujahr gefeiert. Wichtigste Speisen sind gewickelte Brote und in Honig getauchte Apfelstückchen, die für den Wunsch eines guten, neuen Jahres stehen.

3.10.2024: Tag der offenen Moschee

(islamisch)

Am Tag der offenen Moschee öffnen in Deutschland Moscheen ihre Türen für Besucherinnen und Besucher zum interreligiösen Austausch. Der Tag steht 2024 unter dem Motto "Life Matters: Jedes Leben zählt!" Die muslimischen Gemeinden wollen damit zu mehr Respekt und Achtsamkeit gegenüber allem Lebendigen aufrufen.

Den Tag der offenen Moschee gibt es seit 1997. Die Aktion wird vom Koordinationsrat der Muslime organisiert. Darin vertreten sind der Zentralrat der Muslime, die Türkisch-Islamische Union (Ditib), der Islamrat und der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) sowie die Union der Islamisch-Albanischen Zentren in Deutschland (UIAZD) und der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland (ZRMD).

03.-12.10.2024: Dashahara / Dussehra / Durga Puja / Naravatri

(hinduistisch)

Das hinduistische Fest ist dem Sieg einer Gottheit über das Böse, verkörpert durch einen Dämon, gewidmet. Es fällt in die erste Hälfte des Mondmonats Ashvin (Ende September/Anfang Oktober). Für das Fest gibt es verschiedene Namen und lokale Besonderheiten. So wird in vielen nordindischen Regionen die Wiederkehr des Königs Rama und sein Sieg über den Dämon Ravana gefeiert.

06.10.2024: Erntedank

(christlich)

Bei dem christlichen Fest geht es um den Dank für die eingebrachte Ernte. Seit 1972 wird es jährlich am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Viele evangelische Gemeinden richten das Fest schon Ende September am ersten Sonntag nach dem Michaelistag aus. Traditionell werden Kirchen mit Erntegaben geschmückt. In einigen Gemeinden gibt es Prozessionen.

Das Fest zählt zu den ältesten Festen überhaupt und geht auf Vorläufer im Römischen Reich und im antiken Griechenland zurück. Die Kirche feiert das Fest seit dem dritten Jahrhundert. Vergleichbare Feste werden im Judentum mit Schawuot (Beginn der Erntezeit) und Sukkot (Ende der Erntezeit) gefeiert.

Üppig geschmückt: eine Dorfkirche bereitet sich für den Erntedank-Gottesdienst vor Bildrechte: MDR /Tino Wiemeier

11. /12.10.2024 | Jom Kippur

(jüdisch)

Der Versöhnungstag Jom Kippur ist der höchste Feiertag im jüdischen Kalender. Er ist ein Tag der Reue, der Buße und der Umkehr, an dem nach talmudischer Tradition die am Neujahrsfest gefällten Urteile über die Menschen besiegelt werden. Am Vorabend - nach Sonnenuntergang) von Jom Kippur beginnen die Gläubigen zu fasten. Einen Großteil des Tages verbringen sie in der Synagoge. Nach Sonnenuntergang treffen sie sich zum so genannten "Anbeißen", einem festlichen Mahl, und wünschen sich gegenseitig ein gutes Jahr. Zusammen mit dem Neujahrsfest Rosch ha-Schana bildet Jom Kippur die Hohen Feiertage des Judentums und den Abschluss einer zehntägigen Zeit der Reue und Umkehr.

17.10.2024: Pavarana – Lichterfest

(buddhistisch)

Pavarana ist ein Lichterfest am Ende der Regenzeit. In Sri Lanka heißt es Wap. In der Regenzeit soll sich Buddha zur Meditation zurückgezogen haben. Buddhistische und hinduistische Nonnen und Mönche folgen dieser Tradition bis heute. Die Rückkehr aus dieser Abgeschiedenheit feiern die Buddhisten mit dem Lichterfest Pavarana.

An diesem Tag werden in buddhistischen Klöstern die Ordensregeln außer Kraft gesetzt. Bei einer gemeinsamen Feier sprechen Mönche und Nonnen miteinander darüber, was ihnen während der drei Monate am anderen aufgefallen ist. Doch es geht nicht darum, den anderen öffentlich zu kritisieren, sondern darum, sich gegenseitig zu stärken.

Von den Gläubigen bekommen die Nonnen und Mönche zu Pavarana neue Umhänge geschenkt. Diese sind allerdings ungefärbt, denn die typischen Farben Rot und Orange werden speziell von den Nonnen und Mönchen in den Klöstern hergestellt. Zudem leuchten an Pavarana an fast allen Häusern Lichter und Lampions. Brennende Schwimmkerzen werden in Schalen aus Blättern auf den Fluss gesetzt. Die Lichter und Kerzen symbolisieren, dass alle, die dem Licht Buddhas folgen, über den Fluss des Unwissens in das Land der Wahrheit getragen werden.

Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press

17.- 23.10.2024 | Laubhüttenfest (Sukkot)

(jüdisch)

Sukkot erinnert an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, die Laubhütten sind ein Symbol für die provisorischen Behausungen der Jüdinnen und Juden während der 40 Jahre dauernden Wanderung.

Orthodoxe Juden in Israel beim Laubhüttenbau Bildrechte: IMAGO

In der Tora heißt es:

Gott ordnet an, dass alle Einheimischen in Israel jedes Jahr sieben Tage lang in Hütten wohnen sollen, damit ihre Nachkommen wissen, dass ihre Vorfahren in Hütten wohnten, als sie von Gott aus Ägypten geführt wurden und vierzig Jahre lang durch die Wüste zogen.

In Erinnerung an den Auszug aus Ägypten ist es also Brauch, sich unter freiem Himmel eine Laubhütte (Sukka) zu bauen. Darin wird während des Festes gegessen oder geschlafen. Viele jüdische Gemeinden errichten im Hof der Synagoge eine Sukka, in der die Gemeindemitglieder eine Mahlzeit bekommen.

Zugleich ist Sukkot auch ein Erntdankfest: "Fest des Einsammelns" (Hebräisch: Chag A Assif).

24./25.10.2024: Simchat Tora – Fest der Gesetzesfreude

(jüdisch)

Das Fest der Gesetzesfreude schließt das Laubhüttenfest ab. Jeden Schabbat, also jeden Samstag, werden in der Synagoge Abschnitte aus der Tora vorgelesen. Im Ablauf eines Jahres wird die Tora im Gottesdienst komplett vorgetragen. Zu Simchat Tora wird der Zyklus der Tora-Lesung abgeschlossen und anschließend von vorne begonnen. Es ist ein sehr fröhliches Fest. Die Gläubigen tanzen mit den Tora-Rollen auf dem Arm durch die Synagoge, um ihre Freude und Verbundenheit zur Schrift auszudrücken.

31.10.2024: Reformationstag

(evangelisch)

Der Überlieferung nach soll Martin Luther, einst Mönch und später Theologieprofessor in Wittenberg, am Tag vor Allerheiligen 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen haben. Fakt ist, dass er seine 95 Thesen in Umlauf brachte, um einen akademischen Disput zum Ablasshandel herbeizuführen. Luther bestritt, dass es die Möglichkeit gäbe, sich von seinen Sünden freizukaufen. Damit leitete er die Reformation ein. Sein Versuch, die Kirche zu erneuern, mündete in deren Spaltung, in die römisch-katholische und eine protestantische Kirche.

Zum offiziellen Gedenktag erhoben wurde der Reformationstag im Jahr 1667 durch eine Anordnung Kurfürst Georgs II. von Sachsen, der damit für eine Vereinheitlichung des Datums gesorgt hat. Gab es vorher verschiedene Gedenktermine in den verschiedenen Landeskirchen, Luthers Geburts- und Sterbetag zum Beispiel, setzte sich bald darauf mehrheitlich der 31. Oktober durch. In Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist der Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag. Außerhalb Deutschlands wird er zudem in Slowenien und Chile gefeiert. In der Schweiz feiern die reformierten Kirchen am ersten Sonntag nach dem 31. Oktober den Reformationssonntag.

Schloßkirche Wittenberg: Blick auf den Altar Bildrechte: MDR/André Damm

In Wittenberg finden am 31. Oktober traditionell verschiedene Veranstaltungen statt. In Stadt- und Schlosskirche gibt es Festgottesdienste. Kulinarisch wird mit den Reformationsbrötchen an das Ereignis erinnert, der Marmeladenklecks in der Mitte soll an die Lutherrose, das Wappen des Reformators, erinnern.

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31.10.2024 | Halloween

Die Wurzeln von Halloween im katholischen Hochfest Allerheilligen. Die ersten irischen Auswanderer brachten Halloween - abgeleitet vom englischen "(All) Hallow's Eve(ning)", dem Vorabend des Allerheiligenfestes - im 19. Jahrhundert in die USA, wo das Fest allmählich seinen heutigen Charakter entwickelte. Erstmals nach Deutschland kam Halloween dann 1945. Doch erst in den 1990er-Jahren beginnt Halloween seinen Siegeszug in Deutschland.

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