Programmvorschau, Gemeindeporträts & Audios Radio-Gottesdienste im September bei MDR KULTUR
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Jeden Sonntag strahlt MDR KULTUR ab 10 Uhr einen Gottesdienst zum Mit- und Nachhören aus. Für alle Gottesdienst-Übertragungen finden Sie hier eine Vorschau mit kurzen Gemeinde-Porträts sowie die Audios zum Nachhören. Im September kommen die Gottesdienste aus Erfurt, zum Praetorius-Jubiläum aus der Nicolaikirche in Creuzburg, der Erlöserkirche Plauen und der Ökokirche Deutzen.
5. September | Ökumenischer Gottesdienst zur Bundesgartenschau in Erfurt
Der Mensch ist ein Gartenwesen. So erzählt es die Bibel in der Schöpfungsgeschichte. Und die Gleichnisse Jesu vom Säen und Wachsen lassen ahnen, was Leben in der Fülle des Paradieses sein kann. Der Gottesdienst wird übertragen aus dem MDR-Gartenreich auf dem EGA-Gelände. Gefeiert werden soll die Schönheit und Vielfalt der Schöpfung, verbunden damit ist die Frage nach der Balance zwischen Tun und Lassen in der Natur.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Gerhard Schöne, Ralf Benschu und Jens Goldhardt.
12. September | Evangelischer Gottesdienst aus der Nicolaikirche Creuzburg
Traditionell finden Anfang September die Michael-Praetorius-Tage im thüringischen Creuzburg nahe Eisenach statt. Ein besonderer Anlass bietet sich in diesem Jahr der 450. Geburtstag und der 400. Todestag des Pfarrersohns, Organisten und berühmten Komponisten, Michael Praetorius, aus Creuzburg jähren. Seine Musik wird im Gottesdienst erklingen. Die Predigt hält Pfarrerin Susanne-Maria Breustedt.
Um 1215 wurde am Marktplatz mit dem Bau einer der frühesten romanischen Kirchen Thüringens begonnen. St. Nicolai war eine der ersten evangelischen Stadtkirchen, in der sich vor allem die Kaufleute versammelten. Die Kirche erlebte mehrere architektonische Umgestaltungen und zweimal die fast völlige Zerstörung. Nach einem Großbrand 1765 besuchte Goethe die Kirchenruine und bemühte sich um den Wiederaufbau. 1786 wurde St. Nicolai neu geweiht und eine Orgel angeschafft. Seit 1921 erinnert dort eine Gedenktafel an Michael Praetorius als bedeutenden Vertreter der evangelischen Kirchemusik, von dem Lieder wie "Es ist ein Ros' entsprungen" und "In dulci jubilo" stammen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde St. Nicolai bis auf die Grundmauern zerstört. Der Wiederaufbau begann 1963. Die Sanierung dauert bis heute an. Die große romanische Apsis und der fast quadratische Kirchenraum geben der Kirche Weite und Helligkeit.
19. September | Evangelisch-methodistischer Gottesdienst aus Plauen
An diesem Sonntag geht es um Gottes grenzenloser Güte, die auch und gerade in schwierigen Zeiten trägt. Die Predigt hält Pastor Norbert Lötzsch.
Im Herbst 1989 war die Gemeinde besonders in der Stadtökumene engagiert und damit ein Zentrum der Friedlichen Revolution. Seit diesem Jahr ist sie aktives Mitglied der ökumenischen Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry, die sich für Versöhnung zwischen den Völkern einsetzt. Auch soziales Engagement hat Tradition. Zu Zeiten des Ersten Weltkrieges war die Gemeinde federführend bei der Armenfürsorge in der Stadt sowie auch bei der Gründung des Bethanien-Krankenhauses in den 1950er-Jahren. Erbaut wurde die evangelisch-methodistische Erlöserkirche 1951, nachdem mit der Zerstörung großer Teile der Vogtlandmetropole im April 1945 auch die methodistische Zionskirche in der Bahnhofsvorstadt in Trümmer fiel. Der massive Kirchturm überragte das Stadtgebiet, bis rund um die Kirche Hochhäuser gebaut wurden. Ausgestattet mit einer Jehmlich-Orgel bietet die Kirche auch Raum für regelmäßige Konzerte.
Wie kann die Erde ein "Haus" werden, in dem alle Menschen heute und morgen in Würde leben? Um die Frage des Umwelt- und Klimaschutzes kreist der Gottesdienst. Die Predigt hält Pfarrer Dr. Dietrich Oettler.
Inspiriert vom Papst-Aufruf zur Bewahrung der Schöpfung, der Enzyklika "Laudato Si", engagiert sich eine Gruppe evangelischer und katholischer Christen, um in Deutzen ein Begegnungs- und Umweltzentrum zu schaffen und so auch der St. Konrad-Kirche eine neue Bestimmung zu geben. Die Ökokirche soll ein Ort sein, an dem Menschen den Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung ernst nehmen, aber auch selbst Stille, Heimat und Begegnung mit Gott finden können.
Die Kirche dafür zu nutzen, hat viele symbolträchtige Gründe, wurde sie doch 1954-56 erbaut, um bayrisch-stämmigen Braunkohlearbeitern sowie Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue geistliche Heimat zu geben. In den 1960er-Jahren wurde sie vorübergehend von evangelischen Christen genutzt, nachdem deren Kirche dem Braunkohle-Tagebau zum Opfer fiel. Schon in den 1980er-Jahren wurden dort Gottesdienste abgehalten, die die Umweltzerstörungen im Südraum von Leipzig durch die Braunkohleindustrie zum Thema machten. Zur Kirche gehört ein idyllischer Garten, der um Permakulturen erweitert werden soll.
Die Ökokirche gehört zur Großpfarrei Hl. Edith Stein Limbach-Oberfrohna, die im ländlichen Raum zwischen Leipzig und Chemnitz angesiedelt ist.