Reformation von A bis Z M – Melanchthon

Philipp Melanchthon - Gemälde von Lucas Cranach der Jünger, 1579
Philipp Melanchthon - Gemälde von Lucas Cranach der Jüngere, 1579 Bildrechte: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig/Christoph Sandig

Philipp Melanchthon (1497-1560), eigentlich Philipp Schwartzerdt, war neben Martin Luther treibende Kraft der deutschen und europäischen kirchenpolitischen Reformation. 21jährig übernahm er die Wittenberger Professur für Griechisch. Sein Bemühen um ein neues Bildungswesen trug ihm den Titel Praeceptor Germaniae, Lehrer Deutschlands ein.

Als Theoretiker und Berater blieb er im Hintergrund. Er begleitete den Freund zur Leipziger Disputation (1519) oder zum Reichstag nach Speyer. Er unterstützte Luther mit theologisch-wissenschaftlichen Argumenten bei der Verteidigung seiner reformatorischen Positionen.

Melanchthon verfasste die erste lutherische Dogmatik ("Loci communes rerum theologicarum", 1521). 1527 legte er Richtlinien für den Aufbau der lutherischen Landeskirche fest. Bei der Bibelübersetzung, vor allem des Alten Testaments, war er der unentbehrlichste und wertvollste Mitarbeiter Luthers, dem er an Quellenkenntnis, exakter Beherrschung der klassischen Sprachen und Kenntnis der mittelalterlichen Scholastik überlegen war. Außerdem hatte Melanchthon großen Anteil am Gründungsdokument des protestantischen Augsburger Bekenntnisses, das Kaiser Karl V. auf dem Reichstag 1530 vorgetragen wurde.