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Umzug am Sankt-Martins-Tag Bildrechte: picture alliance / dpa | Britta Pedersen

Interreligiöser KalenderReligiöse Feiertage im November 2023

01. November 2023, 09:55 Uhr

Der November gilt als dunkler Monat, für Christinnen und Christen ist es der Monat des stillen Gedenkens. Die Katholiken feiern Allerheiligen und Allerseelen, während Protestanten den Totensonntag begehen. Doch mit dem Martinstag und dem ersten Adventssonntag kommt auch das Licht zurück. Unser interreligiöser Kalender erklärt wichtige Feiertage mit den Terminen im November 2023:

1. November: Allerheiligen

(katholisch)

Allerheiligen ist ein Hochfest der katholischen Kirche. Schon im vierten Jahrhundert gab es einen Tag im Jahr, der den Heiligen gewidmet war. Die Ostkirchen feiern diesen Tag am ersten Sonntag nach Pfingsten, während das Gedenken an die Heiligen in der römisch-katholischen Kirche seit dem Jahr 836 auf den 1. November fällt. In Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag.

In Süddeutschland und Österreich ist es zu Allerheiligen Brauch, dass Tauf- und Firmpaten ihren Patenkindern geflochtene und mit Hagelzucker bestreute Hefeteigzöpfe überreichen. Vielerorts gibt es dazu kleine Geschenke. Auf Mainzer Friedhöfen werden für die Tage Allerheiligen und Allerseelen eigens gedrehte Kerzen, sogenannte Newwelinge, angezündet.

2. November: Allerseelen

(römisch-katholisch)

Am zweiten Tag im November wird in der katholischen Kirche der verstorbenen Angehörigen gedacht. Die Gräber werden mit Blumen und Lichtern geschmückt und von einem Priester gesegnet. Mancherorts ist es Tradition, sogenannte Allerseelenbrote oder -zöpfe, auf die Gräber zu legen. 

Eingeführt wurde dieser Feiertag im Jahr 998 durch den Abt des Benediktinerklosters Cluny in Frankreich. Von dort verbreitete sich der Feiertag in der gesamten römisch-katholischen Kirche.

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11. November: Heiliger Martin

(christlich)

Das Bild des Heiligen Martin, der seinen Mantel teilt, steht für eine der einprägsamsten Heiligenerzählungen. Bestandteil des Fests sind Lampionumzüge, Gänseessen und Martinssingen.

Zurück gehen diese Bräuche am Martinstag auf eine Begebenheit, die sich im Jahr 334 im französischen Amiens ereignet haben soll: Ein junger römischer Soldat ritt auf das Stadttor zu. Dort saß ein frierender Bettler. Aus Mitleid teilte der junge Mann seinen Mantel mit dem Schwert, um dem Bettler eine Hälfte abzugeben. In der Nacht darauf erschien ihm Jesus Christus im Traum und gab sich als der Bettler zu erkennen, dem er seinen halben Mantel geschenkt hatte. Martin, der wohl als Sohn eines römischen Offiziers um das Jahr 316 im heutigen Ungarns geboren wurde, ließ sich daraufhin taufen und wurde Schüler des Bischofs Hilarius von Portiers. Dafür schied er aus dem Militärdienst aus und lebte fortan als Einsiedler, Mönch und Klostergründer, bis er gegen seinen Willen zum Bischof von Tours berufen werden sollte. Auch damit ist eine Legende verbunden, wonach Martin sich in einem Gänsestall versteckte, um sich dem Amt zu entziehen, jedoch durch das Gänsegeschnatter verraten wurde.

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15. November: Beginn der vorweihnachtlichen Fastenzeit

(orthodox)

Orthodoxe Christen bereiten sich mit einer vierzigtätigen Fastenzeit auf die Geburt Jesus vor. Ursprünglich dauerte die Adventszeit auch in der westlichen Kirche 40 Tage, bis Papst Gregor um das Jahr 600 die Adventszeit auf vier Sonntage minimierte. Zurückgerechnet vom 25. Dezember als Hochtag beginnt sie am 15. November.

19. November: Volkstrauertag

Der Volkstrauertag ist seit den 1920er-Jahren ein staatlicher Gedenktag. Ursprünglich wurde damit an die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten erinnert. Der Volkstrauertag, der alljährlich eine Woche vor dem Totensonntag begangen wird, ist heute dem Gedenken an die Kriegstoten beider Weltkriege und zugleich den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet.

Die wichtigste Veranstaltung ist die zentrale Gedenkstunde des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge im Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Berlin. Das Motto 2023 lautet: "Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg." Auch in den Landesparlamenten gibt es Gedenkveranstaltungen, auf Kriegsgräbern und in Gedenkstätten werden Kränze niedergelegt. Außerdem wird in Gottesdiensten gemahnt, die vielen Opfer durch Kriege und Gewaltherrschaft nicht zu vergessen.

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22. November: Buß- und Bettag

(evangelisch)

Während die katholische Kirche seit Jahrhunderten feste Buß- und Bettage kennt, gab es in die evangelische Kirche mehr als vierzig verschiedene Buß- und Bettage. Sie wurden in Notzeiten eingesetzt, um die Bevölkerung angesichts von Gefahren, Katastrophen und Missständen zum Gebet und zur Umkehr aufzurufen.

1893 wurde in Preußen ein einheitlicher Buß- und Bettag bestimmt und auf den Mittwoch vor dem letzten Sonntag im Kirchenjahr festgeschrieben. Er gilt als Tag der Gewissensprüfung, Reue und Hinwendung zu Gott. Bis auf Sachsen haben alle deutschen Bundesländer den Buß- und Bettag zur Finanzierung der Pflegeversicherung als gesetzlichen Feiertag abgeschafft.

26. November: Totensonntag

(evangelisch, römisch-katholisch)

Am letzten Sonntag des Kirchenjahres feiern katholische Gläubige das sogenannte Christkönigsfest, das "Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, dem König des Weltalls". Damit ehren sie Christus als Herrn der Schöpfung. Im Kirchenkreiskalender ist es der letzte Sonntag im Jahr, mit dem Advent beginnt dann das neue Kirchenjahr.

In der evangelischen Kirche wird am letzten Sonntag im Kirchenjahr der Toten gedacht. Der Totensonntag wurde 1816 von Friedrich Wilhelm III. von Preußen initiiert und ist in allen deutschen Bundesländern besonders geschützt. Vielerorts werden die Namen der Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahres verlesen und deren Gräber besucht. Um die Perspektive des ewigen Lebens zu betonen, heißt der Totensonntag im offiziellen kirchlichen Sprachgebrauch "Ewigkeitssonntag".

27. November: Guru Nanak Dev Ji Gurpurab

(Sikh)

Der Geburtstag Guru Nanak Dev Ji Gurpurab ist für Sikhs einer der wichtigsten Feiertage im Jahr. Anhängerinnen und Anhänger des Sikhismus feiern die Geburt ihres ersten Gurus, Nanak. Die Feier wird Prakash Utsav (Geburt des Lichts) genannt, da der Guru der Welt nach seiner Geburt in Pakistan Erleuchtung gebracht haben soll. Der Feiertag findet immer an Vollmond statt. Aus diesem Grund variiert das Datum jährlich. Das Fest dauert drei Tage.

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