
21. Dezember Gedenkgottesdienst für die Opfer des Anschlags von Magdeburg
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23. Dezember 2024, 08:42 Uhr
Auch Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland trauern mit den Angehörigen der Opfer des Anschlags vom Magdeburger Weihnachtsmarkt und beten für die Verletzten und die Verstorbenen sowie für deren Angehörige. Bei einem ökumenischer Gedenkgottesdienst am Samstagabend (21.12.) im Magdeburger Dom gedachten mehrere hundert Menschen der Opfer.
"Traurig und wütend, ratlos und ängstlich, unsicher und verzweifelt, sprach- und fassungslos und tief betroffen lässt uns der brutale Anschlag vom gestrigen Abend zurück. Mit Gefühlen, die sich nicht greifen lassen, sind wir heute Abend hier im Dom", sagte der katholische Bischof Gerhard Feige zum Auftakt des Gottesdienstes. Daran nahmen neben verletzten Opfern, Angehörigen und Rettungskräften u.a. auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Reiner Haseloff teil.
Hass und Gewalt nicht das letzte Wort lassen
Hunderte Menschen verfolgten zudem auf dem Domplatz bei Kälte und Regen den Gottesdienst via Leinwand-Übertragung. Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben, betonte Bischof Feige weiter: "Gemeinsam sind wir heute Abend hier, um uns gegenseitig Halt zu geben, um auszuhalten, was nicht zu begreifen ist. Gemeinsam sind wir hier, weil wir Hass und Gewalt nicht das letzte Wort lassen." Gemeinsam stehe man an der Seite derer, die um einen Menschen trauerten, Angst um verletzte Angehörige hätten oder am Freitag auf dem Weihnachtsmarkt waren und noch unter Schock stünden und das Gesehene und Geschehene noch verarbeiten müssten.
Glockengeläut in ganz Magdeburg
Um 19:04 Uhr, exakt 24 Stunden nach der Tat am Vortag, läuteten alle Kirchenglocken der Stadt. Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland sagte in seiner Predigt: "Wir sind erschüttert und fragen uns: Gibt es noch einen sicheren Ort, einen Friedensort?" Gewalttäter setzten sich auf "den Thron der Aufmerksamkeit", so Kramer weiter: "Lasst uns diesem Gewalttäter keinen Raum geben."
Trotz aller Ohnmacht, Verzweiflung und Wut, die man angesichts der Tat verspüre, sei eines wichtig: "Wir werden dem Gewalttäter nicht unseren Hass geben, sondern wir bleiben bei dem, was Frieden und Zusammenhalt gibt", so Bischof Kramer.
Quelle: MDR, KNA
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 21. Dezember 2024 | 20:30 Uhr