Interreligiöser KalenderReligiöse Feiertage im September 2024
Am 1. September beginnt das Kirchenjahr für die orthodoxen Kirchen. Musliminnen und Muslime gedenken zu Mawlid an-Nabi der Geburt Mohammeds. Zu Ganesh Chaturthi wird ausschweifend die Geburt der Göttin Ganeshas gefeiert. Mehr zu den religiösen Feiertagen im September:
Inhalt des Artikels:
01.09.2024 | Beginn des orthodoxen Kirchenjahres
(christlich, orthodox)
Für die orthodoxe Kirche beginnt das Kirchenjahr am 1. September. Dieses Datum geht auf die julianische Zeitrechnung zurück. Mit dem neuen Kirchenjahr wird, unter anderem wie beim Erntedankfest, für die Bewahrung der Schöpfung gebetet.
01.09. | 06.09.2024 Tag der Schöpfung
(katholisch, ökumenisch)
Die Idee für einen Gebetstages für die Erhaltung der Schöpfung kommt von Papst Franziskus. Er benannte im Zuge der Veröffentlichung seiner Umwelt-Enzyklia "Laudato Si" den 1. September für die römisch-katholische Kirche als Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung.
"Das diesjährige Motto des Weltgebetstags der Schöpfung lautet: 'Hoffe und handle mit der Schöpfung‘. Papst Franziskus erinnert in seiner Botschaft zu diesem Tag an die zwei Seiten der einen Medaille christlichen Lebens: mutig aktiv zu werden und gemeinsam zu handeln auf Basis der christlichen Hoffnung. Die christliche Zuversicht trägt uns in der Sorge um die Schöpfung. Angesichts der Gleichzeitigkeit von Kriegen und Krisen weltweit droht unsere Verantwortung für den Klima- und Umweltschutz in den Hintergrund zu rücken", erklärt Weihbischof Rolf Lohmann (Münster), der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig ist.
Einen ökumenischen Tag der Schöpfung gibt es seit dem Jahr 2010 am ersten Freitag im September. Die bundesweite Feier findet in diesem Jahr unter dem Motto "Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ (Psalm 96,12) statt. Er wird organisiert von der Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen in Deutschland (ACK). In diesem Jahr ist die zentrale Feier am 6. September 2024 in Eberswalde.
Die christlichen Kirchen in Sachsen laden am 6. September ebenfalls zum Tag der Schöpfung nach Deutzen bei Borna ein. Veranstaltungsort ist die Ökokirche Deutzen (An der Kirche, 04575 Neukieritzsch OT Deutzen). Auf dem Programm stehen vor Ort in Deutzen ab 17.00 Uhr ein Bühnenprogramm mit Musik, Impulsen und einer Podiumsdiskussion mit Landesbischof Tobias Bilz und Bischof Heinrich Timmerevers. Auch Vertreterinnen und Vertreter des Vereins "Ökokirche" und der Kommune kommen zu Wort. Um 18.00 Uhr wird ein Ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Die Predigt hält Bischof Timmerevers.
Für die Teilnahme am Tag der Schöpfung ist keine Anmeldung nötig. Alle Gäste sind eingeladen, die Anreise zum Tag der Schöpfung mit einer gemeinsamen Fahrradtour von Leipzig oder Neukieritzsch aus zu unternehmen. (Anmeldungen dazu per Mail an: agfbs-weltverantwortung@evlks.de).
07.09.2024 | Ganesh Chaturthi
(hinduistisch)
08.09.2024 | Mariä Geburt
(römisch-katholisch, orthodox)
Mit Mariä Geburt feiert die Kirche die Geburt der Mutter Jesu. Ein Ereignis, das der Legende nach einem Wunder gleicht, denn Marias Eltern, Anna und Joachim, blieben bis ins hohe Alter kinderlos. An dem Ort, an dem Maria der Überlieferung zufolge geboren wurde, bauten Christen im 5. Jahrhundert eine Kirche. Diese Kirche wurde an einem 8. September geweiht. Der Weihetag bestimmte das Datum für das Fest zu Mariä Geburt.
Symbol für dieses Fest ist die Schwalbe. Mancherorts war es deshalb Brauch, zu Mariä Geburt eine Schwalbe zu fangen und in ihrem Magen nach einem Stein zu suchen, der ein Heilmittel gegen Krankheiten sein sollte. Im Julianischen Kalender der orthodoxen Kirche wird Mariä Geburt am 21. September gefeiert.
11.09.2024 | Radhastami
(hinduistisch)
An diesem Tag gedenken Hindus Srimati Radharani, der ewigen Gefährtin der Gottheit Krishna. Srimati Radharani soll vor 5.000 Jahren zwei Wochen nach Krishna erschienen sein. Sie gilt als die Mutter des Universums, als spirituelle Mutter aller Seelen. Srimati Radharani steht für Reinheit, Selbstlosigkeit, Fürsorge und Liebe.
Radhashtami beginnt mit einem rituellen Bad. In Häusern und Tempeln werden die Statuen der Göttin Radha mit Panchamitra gebadet – einer Mischung aus fünf verschiedenen Nahrungsmitteln: Milch, Ghee, Honig, Zucker und Joghurt. Dann wird sie in ein neues Gewand gekleidet, später wird ihr Essen angeboten. An diesem Feier-Tag wird zum Lob des göttlichen Paares viel gesungen.
14.09.2024 | Kreuzerhöhung
(römisch-katholisch, orthodox)
Das Fest der Kreuzerhöhung nimmt Bezug auf eine Legende der Heiligen Helena. Die Mutter Kaiser Konstantins grub der Überlieferung zufolge um 330 n. Chr. auf Golgatha drei Kreuze aus. In der Legende heißt es, um herauszufinden, welches das Kreuz Christi sei, ließ Helena die Kreuze auf den Körper eines Toten legen. Das Kreuz, unter dem der Leichnam zu neuem Leben erwachte, galt als das echte Christuskreuz. Am Fundort der Kreuze ließ Kaiser Konstantin ein großes Gotteshaus, die Grabeskirche in Jerusalem bauen und präsentierte am Tag ihrer Weihe den Gläubigen das gefundene Kreuz.
Das Fest der Kreuzerhöhung geht auf diese Legende zurück. Es wird in allen orthodoxen Kirchen und seit dem siebten Jahrhundert auch in der römisch-katholischen Kirche gefeiert. Als sogenannter "Holy Cross Day" wird es auch in Teilen der Anglikanischen Kirche begangen.
15./16.09.2024 | Mawlid an-Nabi (Nacht der Geburt Mohammeds)
(islamisch)
Der Prophet Mohammed wurde im Jahr 570 in Mekka geboren. Er gilt als Religionsstifter des Islam. Der Überlieferung zufolge soll er Botschaften von Allah empfangen haben. Nach den Offenbarungen schrieb er den Koran. Sein Geburtstag wird am 12. Tag des Monats Rabi-ul-Awwal (dritter Monat) nach dem islamischen Mondkalender gefeiert. Der Tag ist kein zentraler muslimischer Feiertag, wird aber von vielen Gläubigen festlich begangen, etwa in der Türkei, in Ägypten und Indonesien.
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | 12. Januar 2021 | 15:32 Uhr