Israelische Jugendliche feiern Purimfest, 2008
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Jüdischer Feiertag | 14.03.2025 Purim - Ein Fest der Freude und der Farben

14. März 2025, 05:00 Uhr

Das jüdische Purim-Fest erinnert daran, wie Königin Esther das jüdische Volk vor dem Tod rettete. Jüdinnen und Juden lebten damals in der persischen Diaspora und Esther deckte die Intrige eines persischen Ministers auf. Die Rettung der jüdischen Gläubigen in Persien wird heute mit bunten Umzügen gefeiert.

Purim ist das fröhlichste Fest im jüdischen Kalender - ähnlich dem christlichen Karneval. In diesem Jahr feiern am 14. März Jüdinnen und Juden in Deutschland und weltweit das Fest, das an die Rettung der jüdischen Gemeinschaft im antiken Persien im 5. Jahrhundert vor Christus erinnert.

Das jüdische Volk ist bedroht

Der Hintergrund des Festes wird im Buch Esther (zu finden auch im Alten Testament der christlichen Bibel) beschrieben. Der persische Minister Haman ließ per Los (hebräisch: Pur) einen Tag bestimmen, an dem alle Jüdinnen und Juden im Reich getötet werden sollten: "zu vertilgen, zu erschlagen, zu vernichten alle Juden vom Knaben bis zum Greis, Kinder und Frauen, an einem Tag". Grund dafür war die Brüskierung durch den Juden Mordechai, denn dieser hatte sich nicht - wie vorgeschrieben - vor Haman verbeugt.

Daraufhin erschlich sich Haman bei König Achaschwerosch eine Anordnung für die Vernichtung der Juden. Da sich damals das persische Reich von Indien bis Äthiopien erstreckte, hätte Hamans Dekret den Tod vieler Juden bedeutet.

Während der weise Mordechai Jüdinnen und Juden zu Gebet und Buße aufrief, bewirkte seine Nichte - Königin Esther - Hamans Fall. Bei einem mehrtägigen Essen – einem Gelage mit viel Wein - zu dem sie nur den König und den Minister einlud, bat sie den König um Gnade für ihr Volk. Auf Befehl des persischen Königs erhielten daraufhin die Juden in einem zweiten Dekret das Recht, sich gegen diejenigen zu verteidigen, die sie vernichten wollten. Der Minister Haman aber wurde hingerichtet.

Purim - Feier in Jerusalem
Ausgelassenes Feiern mit viel Alkohol erlaubt: Orthodoxe Juden feiern Purim in Jerusalem Bildrechte: IMAGO/Middle East Images

In Erinnerung an den Ursprung des Festes fasten Juden vor Purim einen Tag lang. Am Festtag selbst werden Freunde, Nachbarn und Verwandte mit Süßigkeiten, Geld und Speisen beschenkt. Auch bedürftigen Menschen soll man zu Purim Gutes tun.

Haman-Ohren und Purim-Rasseln

An Purim wird ein besonders Gebäck gegessen, Haman-Taschen, oder auch Haman-Ohren genannt: dreieckige Kekse, die mit Nüssen, Datteln, Mohn oder Schokolade gefüllt sind. Während des Festes ist es Jüdinnen und Juden ausdrücklich erlaubt, viel Alkohol zu trinken. Denn im Buch Esther wird das Mahl, das man zur Erinnerung an die Rettung der Juden einnehmen soll, als Trinkgelage bezeichnet.

Purim Rassel
Mit Purim Rasseln in die Synagoge Bildrechte: IMAGO/Zoonar

Kinder dürfen während der Lesung des Buches Esther in der Synagoge lautstark mit Purim-Rasseln protestieren, sobald der Name Hamans fällt. In vielen Gemeinden hat sich unter dem Einfluss des Karnevals zudem die Tradition etabliert, sich zu verkleiden und an Umzügen teilzunehmen.

Quelle: MDR, epd