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Interreligiöser Kalender

Orthodoxen Gottesmutterkirche, Klosterkomplex Gelati, Darstellungen von Mariä Himmelfahrt, Kutaissi, Georgien Bildrechte: imago images/GFC Collection

Interreligiöser KalenderReligiöse Feiertage im August 2024

Mariä Himmelfahrt erinnert an die Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel. Alevitische Gläubige feiern den Geistlichen Hacı Bektaş Veli. Das buddhistische Obon-Fest gedenkt der Errettung der Seelen verstorbener Ahnen. An Tischa beAv betrauern Jüdinnen und Juden die zweimalige Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Mehr zu den interreligiösen Feiertagen im August finden sie hier.

06.08.2024 | Verklärung des Herrn

(christlich)

Das Fest Verklärung des Herrn beschreibt eine Begebenheit aus den Evangelien. Jesus steigt mit drei seiner Jünger auf den Berg Tabor östlich von Nazareth. Dort erleben die Jünger die Verwandlung Jesu: "Er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht, leuchtete in die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht", so steht es bei Mattäus 17,2.

Auch die Evangelisten Markus und Lukas berichten über dieses Ereignis und erzählen, dass Mose und Elia (zwei Männer aus dem Alten Testament) erscheinen und mit Jesus reden. Danach offenbart eine Stimme "Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. Auf ihn sollt ihr hören." Mattäus 17,5.

In der Orthodoxie wird das Fest seit dem 5. Jahrhundert begangen. Dort feiert man Verklärung des Herrn nach Julianischem Kalender am 19. August. Im Mittelalter verbreitet sich das Fest auch in den Westkirchen.

In lutherischen Gemeinden gedenkt man der Verklärung des Herrn bereits am letzten Sonntag nach Epiphanias (Erscheinung des Herrn, 6. Januar). In den Westkirchen wird die Verklärung des Herrn auch "Verklärung Christi" oder "Transfiguration" genannt. In den Ostkirchen heißt das Fest "Metamorphosis".

Es ist Brauch, dass der Papst in der Messe an diesem Tag erstmals neuen Wein benutzt und in der orthodoxen Kirche werden Trauben und andere Früchte gesegnet.

12.08. - 13.08.2024 | Tischa beAv

(jüdisch)

Tischa beAv ist ein jüdischer Fastentag, der Trauer und Hoffnung in sich vereint. Er erinnert an dramatische Ereignisse in der Geschichte des jüdischen Volkes, vor allem aber an die zweimalige Zerstörung des Tempel in Jerusalem, der die heiligste Stätte von Jüdinnen und Juden ist. Zum Zeichen der Trauer fasten Jüdinnen und Juden an diesem Tag.

Das Fasten zu Tischa beAv ist dem von Jom Kippur ähnlich. Es beginnt bereits am Vorabend und dauert etwa 25 Stunden. Bei der Mahlzeit vor dem Fasten (Se‘uda Mafseket) essen Gläubige zusätzlich ein hartgekochtes Ei, das mit Asche bestreut wird – als Zeichen ihrer Trauer in Erinnerung an die Asche des Tempels. Danach essen und trinken sie nicht, baden nicht, tragen keine Lederschuhe und begrüßen einander nicht. Jede Freude und jedes Vergnügen wird vermieden.

Beim Treffen in der Synagoge sitzen die Gläubigen auf niedrigen Stühlen oder auf dem Boden, beten und lesen die Klagelieder Jeremias' und einige Trauergesänge (Kinot). Am Ende des Gottesdienstes verlassen sie grußlos die Synagoge.

Judinnen und Juden begehen Tischa beAv in Jerusalem Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

13.08. - 15.08.2024 | Obon-Fest

(japanisch-buddhistisch)

Das Obon-Fest ist ein japanisch-buddhistischer Gedenktag zur Errettung der Seelen verstorbener Ahnen. Dieses ursprünglich konfuzianisch-buddhistische Fest ist in Japan oft Anlass für Familientreffen.

Feuer spielt beim Obon-Fest eine wichtige Rolle. Zu Beginn werden die Seelen der Verstorbenen mit Feuern begrüßt und am Ende der Feiertage - nach drei Tagen - zeigen Feuer, meist ein Feuerwerk, den Seelen den Weg zurück.

Obon-Feier in Tokio Bildrechte: IMAGO/Pond5

15.08.2024 | Mariä Himmelfahrt

(römisch-katholisch, orthodox)

Das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel ist das älteste bekannte Marienfest der katholischen Kirche. Es wurde erstmals im fünften Jahrhundert gefeiert und erinnert an die Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel, unmittelbar nach ihrem Tod. Seit 1950 ist die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ein Glaubens-Dogma der römisch-katholischen Kirche.

Traditionell werden zu Mariä Himmelfahrt Kräuter gesegnet. Dieser Brauch ist besonders in ländlichen Gegenden verbreitet, in Mitteldeutschland gibt es Kräutersegnungen in den Zisterzienser-Klöstern St. Marienstern und Marienthal, inzwischen aber auch in Stadtgemeinden wie der Propsteigemeinde "St. Trinitatis" in Leipzig.

16.08. - 18.08.2024 | Gedenktag Hacı Bektaş Veli 

(alevitisch)

Am 16. August gedenken alevitische Gläubige Hacı Bektaş Veli, einem Geistlichen aus dem 13. Jahrhundert, der als Gründer des anatolischen Alevitentums gilt. Ihm zu Ehren feiern Alevitinnen und Aleviten ein großes Fest, zu dem auch tanzende Derwische gehören. Von mystischen Liedern begleitet drehen sie sich, ähnlich wie sich Sonne und Mond umkreisen. Der Tanz soll die Annäherung des Menschen an Gott symbolisieren.

Besonders in der türkischen Stadt Hacıbektaş wird der Gedenktag Hacı Bektaş Veli gefeiert. Dort kommen viele Aleviten zu Vorträgen, Konzerten und verschiedenen religiösen Zeremonien zusammen.

19.08.2024 | Raksha Bandhan

(hinduistisch)

Das Fest der Brüderlichkeit und Liebe wird jedes Jahr an einem Tag mit Vollmond gefeiert. Mädchen und Frauen knüpfen für ihre Brüder oder für nahestehende männliche Verwandte ein Armband aus Baumwolle oder Seide, das sogenannte Rakhi.

Im Gegenzug überreichen Männer Frauen ein kleines Geschenk als Symbol ihres Beistands. Da das Band Reinheit symbolisiert, schließt die Rakhi-Beziehung ein Liebesverhältnis aus. Frauen setzen es häufig ein, wenn sie nicht möchten, dass sich aus einer Freundschaft eine Liebesbeziehung entwickelt.

Ein Rakhi mit einem Moskito Bildrechte: picture alliance / dpa | Piyal Adhikary

26.08.2024 | Janmashtami

(hinduistisch)

Janmashtami oder Krishna Jayanti ist das Fest der Geburt des Gottes Krishna. Dieses Fest beginnt für Hindus mit einem Fastentag. Das Fasten endet um Mitternacht. Der Überlieferung zufolge kam Krishna zu dieser Zeit zur Welt.

Zu Janmashtami ist es Brauch, Tempel und Häuser mit Blumen zu schmücken und vor die Abbilder Krishnas Süßigkeiten zu legen. Vielerorts werden Spuren Krishnas sichtbar gemacht, indem Hindus die Füße eines Kindes mit Wasser und Mehl bestreichen und es den Weg vom Eingang eines Hauses zum Meditationsraum laufen lassen.

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