Hindu-Anhänger werfen bunte Pulver in den Radhaballav-Tempel von Vrindavan
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Interreligiöser Kalender Aschermittwoch, Purim und Ramadan - Religiöse Feiertage im März 2025

11. März 2025, 14:00 Uhr

Mit dem Aschermittwoch beginnt für Christinnen und Christen die vorösterliche Fastenzeit. Irland gedenkt am St. Patricks Day dem ersten christlichen Missionar auf der Insel. Für Musliminnen und Muslime beginnt der Fastenmonat Ramadan, im Hinduismus und bei den Bahá'í beginnt ein neues Jahr. Das Purim-Fest erinnert an die Rettung der Jüdinnen und Juden in Persien. Mehr zu den religiösen Feiertagen im März erfahren Sie hier.

01.03. - 30.03. 2025 | Ramadan

(muslimisch)

Der Ramadan beginnt jedes Jahr im neunten Monat des islamischen Mondkalenders. Der Fastenmonat erinnert an die Offenbarung des Koran an den Propheten Mohammed. Von innerer Einkehr, von Reinigung aber auch vom Gefühl der Gemeinschaft und der Versöhnung soll diese Zeit für Musliminnen und Muslime geprägt sein. Der Ramadan gilt auch als Monat der guten Taten.

Im Arabischen heißt Fasten: "Saum" – es bedeutet Herz und Seele reinigen, Platz für den Glauben schaffen und an Menschen denken, denen es nicht so gut geht. Das Fasten (Saum) gehört neben dem Glaubensbekenntnis (Schahada), dem täglich fünfmaligen Gebet (Salat), der Almosensteuer (Zakat) und der Pilgerfahrt nach Mekka (Hadsch) zu den sogenannten fünf Säulen des Islam. Ausgenommen vom Fastengebot sind Kinder, Alte, Kranke und Schwangere.

Der Name "Ramadan" bedeutet so viel wie "brennende Hitze und Trockenheit", was auf das Gefühl im Magen des Fastenden anspielt. Mit dem Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang ist Musliminnen und Muslimen Essen, Trinken, Rauchen und Sex untersagt. Mit dem "Iftar", dem gemeinsamen Abendessen, wird das tägliche Fasten bis zum Morgengrauen unterbrochen. Zusätzliche Gebete wie das "Tarawih" sind rituelle Bestandteile des Fastenmonats. Höhepunkt ist die "Lailat al Qadr", die "Nacht der Bestimmung", in der nach Überlieferung dem Propheten Mohammed erstmals Verse des Koran offenbart wurden. Musliminnen und Muslime beten in dieser Nacht um die Vergebung ihrer Sünden.

Der Ramadan endet in diesem Jahr am 30. März mit dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens, arabisch "Id al Fitr", nach dem Opferfest der höchste muslimische Feiertag.

05.03.2025 | Aschermittwoch

(christlich)

Am Aschermittwoch beginnt für katholische und evangelische Christinnen und Christen die vorösterliche Fastenzeit. Nach der Karnevals- und Faschingszeit kommt nun eine Zeit der Besinnung, des Verzichts. Es ist die Zeit, in der sich Gläubige auf Ostern vorbereiten. Die Fastenzeit endet genau nach 40 Tagen zu Ostern. Die 40 Tage beziehen sich auf die Evangelien, in denen beschrieben wird, dass Jesus 40 Tage in der Wüste verbrachte, um zu fasten.

Der Name Aschermittwoch geht auf eine frühe Tradition der Kirche zurück: Menschen, die gesündigt hatten, wurden zu Beginn der Fastenzeit in Bußgewänder gekleidet und mit Asche bestreut. Seit dem 10. Jahrhundert zeichnen Priester Gläubigen als Zeichen der Reue und Umkehr ein Aschekreuz auf ihre Stirn.

Moderator Felix Saibert-Daiker spricht über Gedanken zum Aschermittwoch. 3 min
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07.03.2025 | Weltgebetstag der Frauen

(christlich)

Seit mehr als 100 Jahren versammeln sich Frauen am ersten Freitag im März, um gemeinsam zu beten. Dieser ökumenischen Bewegung gehören Frauen aus aller Welt und verschiedener christlicher Kirchen an. Es soll ein weltumspanneder Tag des Friedens und der Solidarität sein. Die Gebetsabende sind für alle offen. Vorbereitung und Gestaltung liegen in den Händen der Frauen. In diesem Jahr gestalten Frauen von den Cookinseln im Südpazifik den Gebetstag. "Wunderbar geschaffen!“ - so lautet das biblische Motto aus Psalm 139. des Alten Testaments.

09.03.2025 | Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (früher "Woche der Brüderlichkeit")

(christlich-jüdisch)

Jährlich veranstalteten die Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit die "Woche der Brüderlichkeit". Anliegen dieser Festwoche war und ist die Verbundenheit von Christen und Juden in Europa zu stärken und die Gräueltaten der Shoa im Bewusstsein zu verankern.

Im Juni 2023 beschloss die Mitgliederversammlung des Deutschen Koordinierungsrates auf ihrer Jahrestagung, sich vom Namen "Woche der Brüderlichkeit" zu verabschieden, da der Begriff "Brüderlichkeit" in der Gesellschaft nicht mehr anschlussfähig sei.

Der bisherige Name wurde durch die Formulierung "Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ abgelöst. Dabei werden das christliche und jüdische Kalenderjahr benannt. Das Jahr 2025 steht entsprechend unter dem Motto: "Füreinander streiten - Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2025 - 5785/86"

Am Sonntag, den 9. März 2025 werden der Politologin, Pädagogin und Publizistin Saba-Nur Cheema und dem Historiker, Erziehungswissenschaftler und dem Publizisten Dr. Meron Mendel im Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Eröffnung der "Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2025 - 5785/86" die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen.

Die Laudatio wird die Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der EKD und Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche halten.

14.03.2025 | Purim

(jüdisch)

Das jüdische Purim-Fest erinnert daran, wie Königin Esther das jüdische Volk vor dem Tod rettete. Judinnen und Juden lebten damals in der persischen Diaspora und Esther deckte die Intrige eines persischen Ministers auf.

Die Rettung der jüdischen Gläubigen in Persien wird mit bunten Umzügen gefeiert. Kinder ziehen in Kostümen durch die Straßen und spielen die Purim-Geschichte nach. Menschen treffen sich zu Festmahlen, beschenken sich und spenden für die Armen. Zu Purim ist es erlaubt, sich zu betrinken, denn im Buch Esther wird das Festmahl als Trinkgelage geschildert. Kulinarische Spezialitäten sind "Hamantaschen" und "Kreppchen". Sie symbolisieren die Ohren des Bösewichts Haman, der als Minister den Perserkönig überreden wollte, die Juden zu töten.

14.03.2025 | Holi-Fest

(hinduistisch)

Holi ist ein Frühlingsfest. Es zählt zu den ältesten hinduistischen Festen und kann zwischen zwei und zehn Tagen dauern. Anlass des Festes ist die Rettung des gottgeweihten Prahlad durch den Gott Vishnu vor der Dämonin Holika. Am ersten Tag wird eine Strohpuppe der Dämonin Holika verbrannt. Die Gläubigen bespritzen sich mit gefärbtem Wasser oder buntem Puder. Das Besondere an Holi ist, dass die Grenzen zwischen Kasten, Geschlechtern und Altersgruppen aufgehoben sind.

Felix Seibert 3 min
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17.03.2024 | St. Patrick`s Day

(christlich)

Der St. Patrick's Day ist in der religiösen Geschichte Irlands tief verwurzelt. Er war der erste christliche Missionar der Insel: Im fünften Jahrhundert soll Patrick als junger Mann in seiner englischen Heimat gefangen genommen und nach Irland verkauft worden sein. Er flüchtete aus der Gefangenschaft, kam aber auf die Insel zurück. Um dem irischen König die göttliche Dreifaltigkeit zu erklären, pflückte Patrick ein dreiblättriges Kleeblatt. Beeindruckt von diesem Vergleich, erlaubte ihm der König, das Wort Gottes in Irland zu verbreiten.

Am 17. März 461 starb der Heilige Patrick in Irland. Ihm zu Ehren feiern die Iren Straßenfeste, tragen Grün und bemalen sich mit einem Kleeblatt. Für ein erfolgreiches Jahr lässt man ein Kleeblatt in einem Whiskey-Glas schwimmen.

St. Patricks Day Parade in Dublin, 2017
St. Patricks Day Parade in Dublin Bildrechte: IMAGO / newspix

21.03.2025 | Naw Ruz - Neujahrsfest

(Bahá'í)

Zu Naw Ruz feiern die Bahá'í die Tag-und-Nachtgleiche und damit den Beginn eines neuen Jahres nach ihrer Zeitrechnung. In diesem Jahr beginnt für sie das Jahr 182 B.E.. Gleichzeitig beenden sie eine 19-tägige Fastenzeit, mit der sie sich auf den Jahreswechsel vorbereiten. Naw Ruz wird mit einem üppigen und ausgelassenen Mahl gefeiert. Der Bahá'í-Kalender ist ein Sonnenkalender mit 19 Monaten zu je 19 Tagen. Mit der Erklärung des Báb im Jahr 1844 begann für die Bahá'í ihre Zeitrechnung.

21.03.2025 | Newroz - Neujahrsfest

(alevitisch)

Newroz ist das altiranische Neujahrs- und Frühlingsfest. Es wird zum Gedenken an die Geburt des Heiligen Ali, geboren am 21. März 598 in Mekka, gefeiert. Ali war ein Vetter und enger Vertrauter des Propheten Mohammed und wird von den Aleviten als einer der ersten muslimischen Gelehrten und Verkünder verehrt.

Fester Bestandteil von Newroz ist der Verzehr der "Haft Sin". Das sind sieben Speisen, deren Namen mit dem Anfangsbuchstaben des persischen "S" beginnen. Dazu wird "Haft Mewa", ein aus sieben Früchten bestehendes Getränk, gereicht. Am Vorabend des letzten Mittwochs vor Newroz werden traditionell Feuer entzündet, an denen gemeinsam musiziert und getanzt wird. Seit Mai 2010 gehört Newroz zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe.

26.03.2025 | Lailat al-Qadr - Nacht der Bestimmung

(islamisch)

Die "Nacht der Bestimmung", auch "Nacht des Schicksals" genannt, ist eine bedeutende Nacht im Islam. Musliminnen und Muslime glauben, dass in dieser Nacht der Koran an den Propheten Mohammed übergeben wurde. Die Gläubigen fühlen sich in der "Nacht der Bestimmung" ihrem Schöpfer auf besondere Art und Weise verbunden. In dieser Nacht vorgebrachten Bittgebeten sagt man deshalb nach, dass sie erhört werden würden.

Die "Nacht der Bestimmung" wird mit gemeinsamen Andachten verbracht. Wegen die zeitliche Nähe zum Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan nutzen viele Gläubige diese Nacht schon zur spirituellen Vorbereitung.

30. bis 31.03.2025 | Eid al-Fitr, Zuckerfest, Fest des Fastenbrechens

(islamisch)

Der Fastenmonat Ramadan endet in diesem Jahr am 30. März mit dem Fest des Fastenbrechens "Id al-Fitr", das in der Türkei auch Zuckerfest genannt wird. Es zählt zu den höchsten muslimischen Feiertagen.