Religion im MDR "Trösten, Heilen und Orientieren"

01. Mai 2020, 11:34 Uhr

Es ist eine wunderbare Aufgabe, das Evangelium der Liebe Gottes zu aller Kreatur zu verkündigen, meint Pfarrer Holger Treutmann, der seit 2016 Senderbeauftragter der Evangelischen Landeskirchen beim MDR ist.

Holger Treutmann
Bildrechte: Holger Treutmann

Zwischen Wittenberg und Wartburg, Erzgebirge und Thomaskirche: die Evangelischen Landeskirchen beim Mitteldeutschen Rundfunk vertreten zu dürfen, ist ein Privileg; liegen im mitteldeutschen Raum doch entscheidende Wurzeln protestantischer Identität. Sie haben ein reiches kulturelles, wissenschaftliches und wirtschaftliches Leben hervorgebracht, die die mitteldeutsche Landschaft bis heute prägen.

Es ist eine wunderbare Aufgabe, unter diesen Voraussetzungen das Evangelium der Liebe Gottes zu aller Kreatur zu verkündigen; und das in einem öffentlich-rechtlichen Medium, das eingebunden ist in eine weltweite Kommunikation und zugleich seinen Fokus auf die heimatliche Region in seiner Vielfalt richtet. Wenn digitale Technik derzeit das Leben grundlegend verändert, entstehen strukturell Parallelen zur Reformationszeit mit der Erfindung des Buchdrucks.

Die neuen Medien nicht nur für die religiöse Verkündigung zu nutzen, sondern auch den Selbstverständigungsprozess einer demokratischen Gesellschaft aus der Perspektive des christlichen Glaubens im Rundfunk zu begleiten, darin sehe ich eine wichtige Aufgabe in meiner Funktion. Dabei steht der Mensch im Zentrum. Trösten, Heilen und Orientieren – und zwar genau in dieser Reihenfolge – das bleibt in aller Veränderung die Hauptaufgabe der Kirchen, auch im Rundfunk.

Zur Biografie

Holger Treutmann wurde 1963 in Springe bei Hannover geboren und studierte Evangelische Theologie in Bielefeld-Bethel, Göttingen und Berlin. Nach dem Ersten Theologischen Examen 1989 absolvierte er eine Ausbildung zum geprüften Pharmareferenten in Hamburg und arbeitete vier Jahre in diesem Beruf. Nach dem Vorbereitungsdienst (Vikariat) in Celle und dem 2. Theologischen Examen wechselte er 1995 in die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens.  

Als ordinierter Pfarrer der Gemeinden Eibenberg-Kemtau und Chemnitz-Reichenhain sammelte er Erfahrungen im Pfarrberuf auf dem Land, bevor er auf der 1. Pfarrstelle der St. Pauli-Kreuz-Gemeinde in Chemnitz kirchliches Leben im kulturellen Umfeld der Stadt gestalten konnte. Mit dem Wiederaufbau im Jahr 2006 wirkte er für 10 Jahre an der Dresdner Frauenkirche, war für missionarische Aufgaben der überregional bedeutsamen Kirche verantwortlich und gestaltete im Schwerpunkt die internationale Partnerschafts- und Friedensarbeit.  Seit 2008 war er Teil der dreiköpfigen Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche, bis er 2016 die Aufgabe als Senderbeauftragter beim MDR übernahm.

Kirchliche Sendungen im MDR "Den evangelischen Kirchen, der Katholischen Kirche und den jüdischen Gemeinden sind auf Wunsch angemessene Sendezeiten zur Übertragung religiöser Sendungen einzuräumen. Für Inhalt und Gestaltung der Sendungen ist derjenige verantwortlich, dem die Sendezeit zugebilligt worden ist."

§ 14 Staatsvertrag über den Mitteldeutschen Rundfunk vom 30. Mai 1991, Absatz 3 und 4 (Sendezeiten für Dritte)

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