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Im Zeichen des Kreuzes | 29.03.2024 Karfreitag: Warum die Welt ein bisschen still stehen soll

27. März 2024, 05:00 Uhr

Dass am Karfreitag die Welt ein bisschen still stehen soll, dahinter steckt bekanntlich eine dramatische Geschichte. Sie handelt von Liebe, Verrat und Tod und hat ein spektakuläres Ende...

Haben Sie das schon mal gesehen: Kinder, die mit Klappern oder Ratschen durch die Straßen ziehen und ohrenbetäubenden Lärm machen?

In Thüringen gibt es das, in der Lausitz und in Bayern. Eigentlich ersetzen die Klappern und Ratschen die Kirchen-Glocken. Denn die dürfen am Karfreitag nicht läuten. Dass am Karfreitag die Welt ein bisschen still stehen soll, dahinter steckt bekanntlich eine dramatische Geschichte.

Felix Seibert-Daiker 3 min
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Religion und Kirche Do 01.04.2021 18:50Uhr 03:05 min

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Echter Trost täuscht keine heile Welt vor. Über Verletzungen geht er nicht hinweg – sondern nimmt sie ernst. Ein Beitrag von Kirsten Dietrich über das, was wirklich tröstet.

MDR KULTUR - Das Radio Do 06.04.2023 11:26Uhr 04:27 min

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Was geschah an Karfreitag? - Die Überlieferung von Kreuzigung und Tod Jesu

Im Mittelpunkt steht Jesus von Nazareth: Ein Widerstandskämpfer, ein Revolutionär, ein Prediger, Seelsorger und Prophet der gegen die politischen und religiösen Doktrin seiner Zeit gekämpft hat – nicht mit Waffen, sondern mit Worten.

In der Bibel wird berichtet, dass Jesus am Freitag vor dem Pessach-Fest von den Römern wegen Hochverrats verurteilt, gefoltert und schließlich ans Kreuz geschlagen wird.

Abbildung von Jesus Christus am Kreuz.
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Für gläubige Christen ein ziemlich trauriger "Jahrestag" – also ein Tag, an dem man keine Lust auf Feiern oder Feste hat. Jesus stirbt um die neunte Stunde  –  gegen 15 Uhr. Am Abend wird der Tote vom Kreuz genommen und Maria hält ihren Sohn in den Armen. Jesus wird in ein Felsengrab gelegt, das mit einem schweren Stein verschlossen wird.  

Wie dieses "Heilige Grab" ausgesehen haben soll, lässt sich übrigens auch hierzulande erahnen – zum Beispiel in Görlitz. Im Mittelalter haben die Kreuzfahrer maßgenaue Zeichnungen vom Grab Jesu aus Jerusalem mitgebracht, so dass es in der sächsischen Stadt originalgetreu nachgebaut werden konnte. Damit war es auch denen, die nicht nach Jerusalem reisen konnten, möglich, diesen Wunderort zu sehen.  

Das Kreuz als Hoffnungszeichen

Im 12. Jahrhundert war es üblich, die Heiligen Gräber nicht nur mit Kerzen, sondern auch mit bunten Glaskugeln zu schmücken. Die wurden in Venedig hergestellt und waren ziemlich wertvoll. Die Kugeln leuchteten im Kerzenlicht und sorgten für eine magische Atmosphäre. Das Symbol der Christen ist aber das Kreuz. Ein Folterwerkzeug, ein Hinrichtungsinstrument, das zum Hoffnungszeichen wurde.

Christen glauben an das Happy End der Geschichte um Jesus von Nazareth: Seine Auferstehung in der Osternacht. Der Karfreitag in diesem Jahr fällt auf den 29. März.

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Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 01. April 2021 | 17:50 Uhr