Fragen und Antworten zur Digitalisierung

14. März 2023, 12:44 Uhr


Wo gibt es kostenloses WLAN in Sachsen-Anhalt?

Klar ist: Flächendeckendes kostenloses WLAN gibt es in Sachsen-Anhalt noch lange nicht. Mehrere Städte haben aber vorgelegt und ein kostenloses WLAN eingerichtet. In Magdeburg etwa gibt es den "Otto-Hotspot", mit dem Einheimische und Gäste vom Hasselbachplatz bis zum Universitätsplatz gratis im Internet surfen können. Auch die ab 2023 kommende neue Straßenbahngeneration, soll den Fahrgästen freies WLAN zur Verfügung stellen können. Arendsee und Havelberg sollen noch im Frühjahr 2023 mit freiem WLAN ausgestattet werden.

In der Innenstadt von Halle gibt es bereits kostenloses WLAN. Gleiches gilt für einzelne Straßen in Dessau-Roßlau. Auch in Stendal gibt es mittlerweile eingerichtete WLAN-Hotspots in verschiedenen Straßen. Auch die 50 Gärten der Gartenträume werden nach und nach mit WLAN ausgestattet, ebenso die Standorte entlang der Straße der Romanik. Außerdem wird an den Hauptbahnhöfen von Halle, Stendal und Magdeburg freies WLAN angeboten, wenn auch zeitlich limitiert pro Tag.


Förderung: Wie können es mehr kostenlose WLAN-Spots werden?

Das könnte unter anderem möglich werden, wenn sich Städte, Gemeinden, Landkreise, Verbände, Museen und weitere Institutionen für die WLAN-Förderung oder Freifunk-Förderung beim Land Sachsen-Anhalt bewerben. Über die WLAN-Förderung heißt es auf der Homepage des des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales:

"Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt die erstmalige Errichtung von öffentlichem und kostenfrei nutzbarem WLAN an öffentlich zugänglichen Orten in Sachsen-Anhalt mit dem Ziel Bürgerinnen und Bürger sowie Besucherinnen und Besuchern den Zugang zu digitalen Dienstleistungen sowie touristischen oder kulturellen Angeboten zu ermöglichen. Die Projektförderung richtet sich unter anderem an Städte und Gemeinden, Landkreise, Zweckverbände, Stadtwerke, Tourismusverbände, Kultureinrichtungen oder Museen und erfolgt auf dem Wege der Anteilsförderung in Höhe von bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben." Mit der Förderung sei eine Anteilsfinanzierung in Höhe von bis zu 80 Prozent möglich. Die Förderhöchstsumme betrage 100.000 Euro. Ausgeschlossen von der Förderung seien laufende Betriebskosten.

Zur Freifunk-Förderung heißt es seitens des Ministeriums: "Ziele der Freifunk-Förderung sind die Verbreitung freier, offener, dezentraler, nicht-kommerzieller Bürgerdatennetze in Sachsen-Anhalt sowie die Modernisierung und der Ausbau lokaler und landesweiter Infrastruktur nicht kommerzieller freier Funknetzwerke auf der Basis der WLAN-Technologie. Konkret wird der Ausbau und Fortentwicklung lokaler Bürgernetze und Backbones von Bürgerdatennetzen mit insgesamt 200.000 Euro gefördert."

Die Antragsformulare für die WLAN- und Freifunk-Förderung gibt es auf der Homepage des Ministeriums für Infrastuktur und Digitales.


Wer ist für die Digitalisierung in Sachsen-Anhalt zuständig?

Zuständig ist in Sachsen-Anhalt das Ministerium für Infrastruktur und Digitales mit Ministerin Lydia Hüskens. Staatssekretär Sven Haller ist der Verwaltsungschef des Ministeriums und Staatssekretär Bernd Schlömer verantwortet den Bereich Digitales als Beauftragter der Landesregierung für die Informationstechnik (CIO). Am 26. Januar 2021 wurde die Fortschreibung der "Digitalen Agenda für das Land Sachsen-Anhalt" beschlossen (der Startschuss war bereits am 19. Dezember 2017 gefallen). Diese Digitale Agenda will das Ministerium umsetzen.


Was ist die Digitale Agenda?

Die Digitale Agenda ist ein Katalog verschiedener Maßnahmen, der Sachsen-Anhalt fit für die Zukunft machen soll. Auf 76 Seiten sind sieben Schwerpunkte zusammengefasst (z.B. Digitale Infrastruktur; Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeit 4.0; und Bildung in der digitalen Welt). Wie das Ministerium für Infrastruktur und Digitales erklärt, sind 133 Maßnahmen Teil der Digitalen Agenda. 111 würden sich in der Umsetzung befinden, eine Maßnahme sei bereits abgeschlossen worden, weitere 21 Maßnahmen seien in der Planung/Entwicklung und eine Maßnahme sei vorzeitig beendet worden. (Stand März 2023)

Verbände und Bürger hatten sich bei der Ausarbeitung der Digitalen Agenda beteiligt.


Was will die Digitale Agenda erreichen?

Geplant sind ganz unterschiedliche Dinge: Die Digitale Agenda sieht zum Beispiel einen strategischen Glasfaserausbau, eine arbeitnehmerfreundliche Gestaltung der Arbeitswelt 4.0 und die digitale Transformation von Hochschulen und Schulen vor. Auch sollen öffentliche Verwaltungen Schritt für Schritt digitalisiert werden.

Laut Agenda sollten alle Punkte bis 2020/21 erreicht sein – das war nicht der Fall. Deshalb wurde am 26. Januar 2021 die Fortschreibung der "Digitalen Agenda für das Land Sachsen-Anhalt" beschlossen. Bis 2025 sollen zum Beispiel möglichst für alle Unternehmen und Haushalte ultraschnelle Glasfaseranschlüsse mit Downloadgeschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde verfügbar sein.

Seit dem 12. März 2018 wird die Umsetzung der Digitalen Agenda durch den Digitalisierungsbeirat des Ministers für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung begleitet. In ihm sitzen 18 Experten und Expertinnen aus Wirtschaft und Wissenschaft, die die Umsetzung begleiten und dem Land regelmäßig Input geben sollen.


Wer fördert den digitalen Ausbau Sachsen-Anhalts?

In Sachsen-Anhalt gibt es verschiedene Förderprogramme, die den digitalen Ausbau unterstützen sollen. Der "Förderkompass Digitalisierung Sachsen-Anhalt" bündelt und vernetzt die Förderprogramme, Fördermaßnahmen und unterstützt den Digitalen Wandel. Er zeigt die Angebote des Landes Sachsen-Anhalt, aber auch auch die auf Bundes- und EU-Ebene.


Wie wird der digitale Ausbau der Schulen in Sachsen-Anhalt unterstützt?

Für die Schaffung beziehungsweise Optimierung effizienter lernförderlicher digitaler Infrastrukturen für Schulen gibt es den sogenannten "Digitalpakt Schule 2019-2024". Dafür stellt der Bund aus dem Sondervermögen "Digitale Infrastruktur" 5 Milliarden Euro als Finanzhilfe für alle Bundesländer im Zeitraum 2019-​2024 zur Verfügung. Im Zuge von Ausschreibungen erhielten bereits erste Schulen in Sachsen-Anhalt, beispielsweise in Magdeburg, besagte Fördermittel in unterschiedlichen Höhen.

Außerdem gibt es das Projekt "Schulen ans Netz" in Sachsen-Anhalt, in dem es darum geht, dass Schulen mit Glasfaseranschlüssen ausgestatten werden. Laut Angabe des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales haben "800 Schulstandorte einen schnellen Internetanschluss erhalten.Bis zum Ende des ersten Quartals im Jahr 2013 will das Digitalministerium im Rahmen des Projekts ITN-XT insgesamt 877 Schulstandorte ans Glasfasernetz anschließen." (Stand 9. März 2023)

Auf dieser Karte können Sie sehen, welche Schulen bereits mit Glasfaseranschlüssen ausgestattet worden sind.


Wie werden Bitcoins in Sachsen-Anhalt genutzt?

Der Bitcoin ist eine ausschließlich digitale Währung (Kryptowährung), die inzwischen auch in Sachsen-Anhalt genutzt wird. Allerdings in überschaubaren Maßen: Bitcoins als Zahlungsmittel werden zum Beispiel auf Schloss Heinrichshorst in Rögatz oder in einem Restaurant in Gommern akzeptiert.

In Allstedt wurde ein Mann Opfer eines betrügerischen Geschäfts mit Kryptowährung. Er wurde nach Angaben der Polizei aufgefordert, einen Anfangs-Betrag von 30.000 Euro zu überweisen, damit er über seine Gewinne verfügen könne. Später fielen allerdings immer wieder solche angeblichen Servicegebühren an. Auch als der Mann schließlich die Auszahlung seines Geldes beantragte, sollte er zunächst 25.000 Euro zahlen. Sein Geld bekam er danach jedoch nicht.


Wie steht es um die Digitalisierung der Kirchen in Sachsen-Anhalt?

Früher war eine Mailadresse des Pfarrers oder ein Online-Terminkalender das einzige, was digital vorhanden war. Durch Corona scheint sich viel in Zusammenhang mit Digitalisierung und der Kirche getan zu haben. Da viele Gottesdienste in den Kirchen nicht stattfinden durften, wurden diese teilweise online übertragen. In Magdeburg half beispielsweise der Bürgersender "Offener Kanal Magdeburg" aus, einige der Gottesdienste des Magdeburger Doms online zu übertragen.

Ob eine Kirche weiterhin Online-Gottesdienste zusätzlich anbietet, finden Sie als Information auf der Homepage der jeweiligen Kirche. Zum Beispiel hat die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) das Projekt "OnlineKirche", bei dem regelmäßig digitale Veranstaltungen stattfinden (z.B. das digitale Abendmahl an Gründonnerstag 2023). Auch MDR Kultur überträgt jeden Sonntag Gottesdienste.


Wann erscheint der Podcast "Digital leben"?

Der Podcast "Digital leben" von MDR SACHSEN-ANHALT erscheint in der Regel einmal monatlich. Unser Experte Marcel Roth spricht mit Fachleuten über Datenschutz, Start-Ups, Bitcoins und Co. – über all die Themen also, die die Digitalisierung so spannend und vielseitig machen.

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