Landtagswahl 2021 Kirchner zum AfD-Spitzenkandidaten gekürt

20. Dezember 2020, 21:10 Uhr

Auf dem Landesparteitag hat die AfD Oliver Kirchner zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gewählt. Im Juni 2021 will die AfD stärkste Kraft im Landtag werden. Nach einer Bombendrohung am Samstag wurde der Parteitag unterbrochen.

Die AfD geht mit ihrem Fraktionschef Oliver Kirchner als Spitzenkandidat in die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Der 54 Jahre alte Magdeburger erhielt bei einem Parteitag am Samstag auf dem Magdeburger Messegelände 361 der 416 abgegebenen Stimmen. Das entspricht einer Zustimmung von 87 Prozent. Kirchner hatte keinen Gegenkandidaten.

Parteitag nach Bombendrohung unterbrochen

Der Parteitag findet trotz strenger Kontakt-Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch bis Sonntag als Präsenzveranstaltung statt. Am Samstagnachmittag wurde der Parteitag nach einer Bombendrohung mehrere Stunden unterbrochen. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT mussten alle Delegierten den Tagungsort verlassen. Anschließend wurde die Messehalle mit einem Spürhund untersucht.

Am Samstagvormittag waren in Magdeburg mehr als 400 AfD-Mitglieder zusammengekommen. Mitarbeiter des Landesverwaltungsamts kontrollieren die Einhaltung der Corona-Regeln. Zuvor hatte sich die Stadt Magdeburg wegen des Gesundheits-Risikos geweigert, Mitarbeiter dafür abzustellen.

AfD will stärkste Kraft im Landtag werden

Nach seiner Wahl sagte Kirchner, Ziel der AfD sei es, alle ausreisepflichtigen Ausländer abzuschieben und mehr Geld in die Familienförderung zu stecken. Der 54-Jährige gab erneut als Ziel aus, dass seine Partei bei der nächsten Wahl stärkste Kraft werden oder mindestens wieder ein Viertel der Sitze im Parlament erringen will.

Bei der Landtagswahl 2016 hatte die AfD aus dem Stand fast 25 Prozent der Stimmen geholt und war als zweitstärkste Kraft hinter der CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff in den Landtag eingezogen. Sie ist die größere der beiden Oppositionsfraktionen.

Kirchner wird, wie viele Funktionäre und Mitglieder in Sachsen-Anhalt, dem offiziell aufgelösten "Flügel" um den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke zugerechnet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die Strömung als rechtsextremistisch ein.

Quelle: MDR/olei

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 19. Dezember 2020 | 19:00 Uhr

25 Kommentare

Der Matthias am 21.12.2020

@ SZ Rentner

"Machen sie sich mal schlau welcher Quellen sich der VS bedient."

Z.B. der eigenen Parteimitglieder! Schlagzeilen aus dem letzten Sommer: "Innenministerium: 'reger Zulauf ' - Immer mehr AfD-Mitglieder wollen Spitzel sein" (Quelle: n-tv) o. "AfD-Mitglieder bieten Verfassungsschutz offenbar vermehrt Spitzeldienste an" (Quelle: RND). Siehe auch:

https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/afd-rechtsextremismus-zusammenarbeit-mitglieder-verfassungsschutz-100.html

Der Matthias am 21.12.2020

@ ralf meier

"Diesen schweren Vorwurf bestätigte der umstrittene SPD Politiker Stegner"

Unsinn, der sprach nur aus, was schon damals für jedermann offensichtlich war: Maaßen hat sein Amt als VS-Präsident nicht parteipolit. neutral (wie es eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre) geführt, sondern aus einer persönlichen Aversion gegen Merkel und ihre Flüchtlingspolitik missbraucht, indem er heimlich die AFD protegierte und mit ihr (erst im Nachhinein bekannt gewordene) Geheimgespräche führte, in denen er der AFD-Parteiführung sogar noch Tipps gab, wie die AFD einer Beobachtung entgehen kann. Offensichtlich witterte Maaßen in (s)einer Protegierung der AFD eine Chance, polit. Druck auf Merkel auszuüben, um damit einen Richtungswechsel ihrer Flüchtlingspolitik zu erzwingen. Zu guter Letzt kam dann noch seine absurde Aussage über die SPD hinzu. Stegner hatte absolut Recht: Maaßen war als VS-Präsident völlig untragbar u. fehl am Platze, der Beifall aus dem AFD-Lager beweist das zusätzlich!

Der Matthias am 21.12.2020

@ goffman

Sie stellen berechtigte Fragen. Allerdings erledigen sich diese bei näherer Betrachtung ohnehin. Denn die Versprechen der AFD sind reine Augenwischerei, die Partei weiß nämlich ganz genau, dass sie nie in die Verlegenheit kommen wird, diese auch nur ansatzweise einlösen zu müssen bzw. zu können. Kurz gesagt: So einfach geht es schon rein rechtlich nicht, und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, mit welchen völlig wertlosen 'Schaufenster-Parolen' in die Wahl geht.

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