
Haseloff über Soziale Netzwerke "Man ist Bestandteil des Mediensystems"
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Twitter, Facebook, Instagram, WhatsApp: Soziale Netzwerke bestimmen einen Großteil der täglichen Kommunikation sowohl im privaten als auch im politischen Alltag. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bekennt sich als absoluter Twitterfan und setzt auf die demokratisierende Wirkung der Sozialen Medien.

Der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Reiner Haseloff, ist vom Nutzen sozialer Netzwerke für die politische, mediale und private Kommunikation überzeugt. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, ohne soziale Netzwerke komme man, besonders als Politiker, heute gar nicht mehr aus. "Ein großer Teil der Öffentlichkeitsarbeit und dessen, was in Medien stattfindet, wird in den sozialen Netzen ausgetauscht und diskutiert." Schon aus diesem Grund sei es wichtig, Twitter, Facebook und andere Netzwerke zu kennen und zu nutzen.
Er selbst sei ein absoluter Twitterfan, bekannte Haseloff. Das sei der Kanal, auf dem er – auch für seine Familie – am schnellsten zu erreichen sei. Er werde jedoch nicht über Twitter offiziell Politik machen. "Was ich nicht mache, ist unmittelbare Politik über Twitter zu exekutieren wie das beispielsweise Trump macht. Das halte ich für falsch. Da gehört das nicht hin." Es gebe für die politische Kommunikation in der Landesregierung eine Geschäftsordnung und klare Richtlinien.
Soziale Netze demokratisieren das Gesamtsystem.
Obwohl er wisse, dass man Privates nicht hundertprozentig von Beruflichem trennen könne, versuche er über seine Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken, vor allem auf Twitter, alternativ Themen zu belegen. Sender und Zeitungsredaktionen seien immer Filter, die auswählten, was die Menschheit wissen sollte und was nicht. "Und da versucht man auch eine Gegenwelt aufzubauen", so der Ministerpräsident.
Die Wahrheit auf den Punkt bekommen
Sozialen Netze demokratisierten das Gesamtsystem, betonte Haseloff. Jeder könne sofort reagieren, eine Korrektur erfahren. Man sei nicht mehr so sehr in der Defensive, sondern "man ist Bestandteil des Mediensystems." Auch für Journalisten seien die Netzwerke von Vorteil, da man unmittelbarer an Reaktionen komme.
Man sage zwar, es gebe viel Fake, "aber wenn man konzentriert mit verlässlichen Partnern kommuniziert, bekommt man die Wahrheit eher auf den Punkt, als das früher möglich war, wo man auf einige wenige Platzhirsche angewiesen war."
#hatespeech – seit Tausenden Jahren nicht anders
Es sei eine Fehleinschätzung, dass die Kommunikation und Diskussionskultur sich verschlimmert habe, sagte Haseloff weiter. Nach seiner Erfahrung sei es das reale Abbild der Menschen, wie sie in ihrer Vielfalt sind und auch früher waren. Missgunst, Neid, Aggression, Intrigen: Man brauche nur in die Bibel zu schauen. "Der Mensch war seit Tausenden Jahren nicht anders."
Für Haseloff steht aber fest, dass man heutzutage eine Kommunikationsqualität und Beziehung leben könne, die er nie wieder missen möchte. "Es ist wunderbar, die sozialen Medien und Möglichkeiten zu haben. Und wer darauf schimpft, hat nicht begriffen, in welch einer tollen Zeit wir leben." Wer sie nicht nutze, sei selbst schuld, betonte der Ministerpräsident.
Das ganze Gespräch mit Reiner Haseloff ist in der ersten Folge des MDR SACHSEN-ANHALT-Digital-Podcasts #digitAnhalt nachzuhören.
Quelle: MDR/mp
Dieses Thema im Programm: FAKT IST! aus Magdeburg | 13. November 2017 | 22:05 Uhr
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16.11.2017 09:59 Rasselbock 8
13.11.2017 15:07 Beobachter 7
13.11.2017 11:54 retweeten reicht? 6