20. Januar: Namen in rot und grün

Von Nadja Storz

Klar arbeiten wir auch. Julian ist besorgt, dass es aussehen könnte, als würden wir den Tag mit dem Verfassen dieser Texte, Trocken-Rudersport und dem Fotografieren von Pinkelsteinen verbringen. Das ist nicht der Fall. Wir suchen unter anderem Samstagabend zehn vor zehn nach einer Kneipe in Haldensleben. Erkunden dabei die Gegend südlich, nördlich, westlich und östlich vom Markt, landen halb elf in der lokalen Dönerbude und stoßen mit Kühlschrankbier an.

Denn: Wir haben es geschafft! Die Interviews sind durch. Fünfzehn Geschichten,  fünfzehn mal Haldensleben, Ideen für fünfzehn Filme. Leider haben wir nur eine Stunde Sendezeit. Also verbringen wir den Montag mit Planspielen. Schieben Namen in rot und grün über die weiße Tafel im Büro der Chefin. Dazu Themen: Flüchtlinge, Arbeitslosigkeit, Fachkräftemangel, Bildung.

Wer steht wofür? Wer hat was zu sagen? Wer nicht? Wer reibt sich an wem? Wer langweilt? Wer unterhält? Journalistenfragen eben. Wir wollen Politik mit Leben füllen: Könnte ein Wahlplakat schmücken, dieser Spruch. Hier steht er für die Arbeit der kommenden Wochen. Reporterarbeit.

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