14. Januar: HDL – Haldensleben hat dich lieb

HDL – ein Autokennzeichen zum Liebhaben also. In der Stadt zum Liebhaben? Hübsch gemacht hat sich das Städtchen. Oder besser, den Weihnachtsschmuck noch nicht ausgezogen. Die Sonne scheint, die Tür zum EHFA steht weit offen. EHFA – das Haus für Alle.

Hier werden wir uns für die kommenden drei Tage häuslich einrichten. Häuslich einrichten, das ist Fernsehsprache für: Wir kommen mit unserer gesamten Technik, bringen fünfzehn Leute mit, rücken sämtliche Möbel, Pflanzen, Bilder um. Wir bauen Scheinwerfer auf, installieren vier Kameras und fünf Bildschirme. Ach, und wir bauen eine neue Wand. Mitten in den Raum. Nur Kleinigkeiten also.

"Komm wir fahren nach Amsterdam" ruft es durch die Glashalle. Die Chefinnen sind auch schon da. Die eine tanzend. Die andere ins Gespräch mit einer älteren Dame vertieft. "Freundlich sind sie, die Leute vom MDR", sagt ein älterer Herr. Es ist Tanztee. Und wir sind die Gäste, hier, im Mehrgenerationenhaus. Also, wenn der Tanztee vorbei ist. Im Ernst: Wir filmen hier Meinungsforscher von Infratest Dimap. Die interviewen 16 Menschen aus Haldensleben. Paarweise. 90 Minuten jeweils.

Wie gefällt ihnen Haldensleben? Wofür steht Sachsen-Anhalt? Was sind die Probleme im Land? Was ist mit der  AfD? Was mit den Flüchtlingen? Das, was uns auch interessiert. Nur eben wissenschaftlich gefragt. 20 Uhr, das erste Gespräch ist durch. Zwei Mitzwanzigerinnen: "Haldensleben ist schön", sagen sie. "Aber wo ist die Perspektive?" "Erzählt uns mehr", sagen wir, und hoffen, die beiden bald wieder zu sehen.

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