
Mülltrennung Nur das bezahlen, was man wegwirft
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In Wernigerode ist ein Modellprojekt zur Müllentsorgung angelaufen. Die Mieter einer Wohnungsgesellschaft müssen nur das bezahlen, was sie tatsächlich an Müll verbrauchen. Zugleich wird die Mülltrennung honoriert.

In Wernigerode achten Familien jetzt noch mehr auf ihr Müllaufkommen. Denn als Mieter der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft zahlen sie keine pauschalen Müllgebühren, sondern nur für die Menge, die sie tatsächlich produzieren. André Vollmer, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft erklärt den Hintergrund: "Wasser und Strom werden bedarfsgerecht abgerechnet. Unser Ziel war es, das auch für den Müll einzuführen. Kosten entstehen nur noch für den Restmüll. Papier und die gelben Säcke, die recycelt werden, sind im Endeffekt kostenfrei für den Mieter."
Wer den Müll also korrekt trennt, kann Geld sparen. Für den Restmüll bekommen die rund 4.000 Mieter der Genossenschaft einen Transponder. Mit dem können Sie unterschiedlich große Müll-Schleusen öffnen. Das System speichert, wie oft welche Schleuse benutzt wurde – daraus ergibt sich die Höhe der Müllgebühren.
Test an drei Standorten
Laut Vollmer wurde das System 2011 zunächst an drei Standorten getestet. Dabei habe man festgestellt, dass die Mieter 30-50 Prozent der Müllkosten gespart hätten. "Und dieses Ersparnis ist in den letzten Jahren – trotz Anhebung der Müllkosten – auch weitergegeben worden an die Mieter", so Vollmer. Konkret bedeutet das etwa 60 Euro weniger im Jahr für eine Wernigeröder Familie.
Neben den Kosten ist auch die Restmüllmenge selbst zurückgegangen. Das liegt daran, dass nun besser zwischen Gelbem Sack, Papiertonne und Restmüll getrennt wird. Mieterin Yvonne Meissner versucht das schon ihren Kindern zu vermitteln: "Die Kinder lernen natürlich jetzt schon frühzeitig das Mülltrennen. Das ist uns auch echt wichtig. Weil es wird viel zu viel Müll produziert. Und ich finde, Kinder sollten schon recht früh an das System herangeführt werden."
Was Familie Meissner noch fehlt? Eine Biotonne vielleicht, dann könnte noch besser getrennt werden. Doch schon jetzt ist das Wernigeröder Modell ein Erfolg. Was man auch daran merkt, dass es Anfragen von anderen Orten in Sachsen-Anhalt gab, die das System übernehmen wollen.
Quelle: MDR/cw/olei
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 14. Januar 2018 | 19:00 Uhr
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16.01.2018 08:22 Ekkehard Kohfeld 14
15.01.2018 18:36 OHNEWORTE 13
15.01.2018 14:14 Henne2003 12