08.04.2020 | 15:40 Uhr Käfer des Jahres krabbelt durchs Heide- und Teichland der Oberlausitz
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Die Ranger des Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sind dem Käfer des Jahres auf der Spur. Sie suchen nach dem Ölkäfer. Das schwarzblaue Insekt wurde vom Naturschutzbund (NABU) zum Symboltier 2020 gekürt und krabbelt bei warmen Wetter auf trockenen Wiesen, in Heiden und an Wegrändern entlang. Gelegentlich sieht man Ölkäfer auch in Gärten. "Die Tiere reagieren sehr empfindlich auf Insektizide, daher sind sie auch bei uns gefährdet", sagt der Insektenspezialist des Reservates, Mario Trampenau.
Im eigenen Garten hat es jeder selbst in der Hand, diesen spannenden Käfern einen Lebensraum zu bieten.
Nachwuchs wartet auf Wildbienen-Helikopter
Im Vergleich zu den bis zu vier Zentimeter großen Weibchen wirken die männlichen Ölkäfer recht klein. Die Weibchen tragen Eier in ihrem Hinterleib und legen sie im April und Mai zu mehreren Tausend in Erdlöcher hinein. Danach sterben die Käfer. Die Larven schlüpfen nach einem Jahr aus den Eiern. "Sie erwartet aber ein abenteuerliches Leben! Sie krabbeln auf Blüten und warten auf ganz bestimmte Wildbienen. Denn die ahnungslose Biene holt Pollen von der Blüte, die Larve heftet sich an und wird mit in den Bau geflogen", erklärt Trampenau. Und weiter: "Dort frisst die Käferlarve das Bienenei und plündert die eingelagerten Pollen. Im März des Folgejahres kommt ein fertig entwickelter Ölkäfer aus dem Bienenbau."
Schafe helfen beim Überleben
Das gefährdete Insekt des Jahres brauche also Wiesen mit vielen Pflanzenarten und richtigen Wildbienen, damit der Ölkäfer in Sachsen auch weiterhin zu beobachten ist, resümieren die Rancher des Biosphärenreservats. Deshalb werde gerade der Eisenberg bei Guttau wieder mit Schafen beweidet. Die Tiere halten die Flächen offen und schaffen so Platz für Blüten und Insekten.
Quelle: MDR/kk
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 08.04.2020 | 11:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen bericht über weitere gefährdete Tierarten in der Oberlausitz