Auszeichnung "Mäusebunker" Reichenbach - eins der Lieblingslokale der Oberlausitzer
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Der "Mäusebunker" in Reichenbach ist seit Jahren eines der Lieblingslokale der Oberlausitzer. Das hat erneut eine Online-Umfrage bewiesen. Nun wurden die Betreiber sogar für den Sächsischen Unternehmerpreis nominiert.

Vor einigen Tagen hat die Agentur für Projektentwicklung die Ergebnisse ihrer Online-Umfrage zu den beliebtesten Gaststätten in der Oberlausitz veröffentlicht und knapp 2.100 Oberlausitzer haben sich an der Wahl beteiligt. Insgesamt seien zwölf Lieblingslokale für das Jahr 2020 ausgezeichnet worden und genau 438 Stimmen reichten dem "Wirtshaus zur Altstadt" in Görlitz zum Sieg. Dicht dahinter auf Rang zwei und drei folgten der "Mäusebunker" in Reichenbach und die "Kleine Kaffeepause" in Zodel. In Reichenbach freuen sich Jana und Andy Strahl als Inhaber des Mäusebunkers nicht nur über ihren Erfolg bei der Umfrage. Für sie völlig überraschend wurden die Oberlausitzer auch noch für den Sächsischen Unternehmerpreis 2021 nominiert.
Rekordteilnahme bei Abstimmung
Zum nunmehr siebten Mal wurde die Abstimmung durchgeführt. In diesem Jahr fand sie ausschließlich online statt. Obwohl die Lokale während eines Großteils der Aktion geschlossen waren, habe man bei der Onlineabstimmung eine höhere Stimmenanzahl als im Jahr 2019 erreicht, hieß es. Im vorangegangenen Jahr gewann das Hotel und Restaurant "Sachsenstube" in Lauta den Preis des Lieblingslokals.
Die Auszeichnungsveranstaltung muss coronabedingt ausfallen, wie die Veranstalter mitteilten. Aber jedes der zwölf Lieblingslokale bekomme seine Urkunde und Plakette zu einem späteren Zeitpunkt persönlich überreicht.
Familienunternehmen "Mäusebunker"
Seit nunmehr 30 Jahren betreiben Jana und Andy Strahl das Gasthaus in Reichenbach unmittelbach am Reichenbach als Familienunternehmen. Die Eltern von Jana hatten das historische Fachwerkhaus in den Jahren der Wiedervereinigung übernommen und der Saal war damals noch eine Scheune, in der sich die Mäuse tummelten. Unter der Terrasse entdeckte die Familie eine Art Luftschutzbunker. Damit war der Name für das neue Gasthaus klar: "Mäusebunker". Das kleine Gasthaus in Reichenbach galt in der Region lange Zeit als Geheimtipp für eine gutbürgerliche Küche. "Auch die familiäre Atmosphäre schätzen die Gäste", meint Jana Strahl, als sie nach ihrem Erfolgsrezept befragt wird.
Ich bin jetzt schon mehr als zwanzig Jahre hier im Geschäft, mit den Leuten reden, mit ihnen einen Schnäpschen oder ein Bierchen trinken. Meine Mutti und mein Vati gehen rum, hören sich auch Sorgen und Nöte an und das kommt an.
Seit 240 Jahren befindet sich in dem Reichenbacher Haus eine Schankwirtschaft und während in der Umgebung immer mehr Gastronomen aufgaben, überwandt das Unternehmerehepaar mit ihrer Gastronomie viele Höhen und Tiefen.
Corona geht an die Substanz
"Die Corona-Zwangspause ist schmerzhaft", meint Andy Strahl. Das Oster-, Weihnachts- und Silvestergeschäft war im vergangenen Jahr ausgefallen. In diesem Jahr geht dem "Mäusebunker" möglicherweise erneut das Ostergeschäft durch die Lappen. Über Wasser halten sich die Gastronomen derzeit mit "Außer-Haus-Verkauf", auch wenn sie es ungern tun.
Man kann nicht fragen: 'Hat's geschmeckt, fehlt noch was? Schnäpschen zur Verdauung?' Man pappt das Essen in die Schachtel, gibt den Leuten das mit nach Hause: 'Na denn guten Appetit!'
Weil das Essen außer Haus nur ein Notbehelf ist, fiebert das Ehepaar dem Moment der Wiedereröffnung ihres "Mäusebunkers" entgegen. "Gäste zu bewirten ist für uns kein Beruf, sondern Berufung. Da hängt unser ganzes Herz mit daran", sagt Andy Strahl.
Wahrscheinlich auch deshalb wurde das Betreiberehepaar für den Sächsischen Unternehmerpreis 2021 vorgeschlagen.
Quelle: MDR/bj/rh/uwa
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 19.01.2021 | 10:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen
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