Sorbische Fähnchen mit Blick in die Sorbische Kulturinformation am Postplatz sind im Haus der Sorben zu sehen.
Die Flagge der Sorben. (Archivbild). Bildrechte: picture alliance/dpa | Miriam Schönbach

Internationaler Tag der Muttersprache Domowina ruft zum Erhalt der sorbischen Sprache auf

21. Februar 2021, 14:41 Uhr

Der Dachverband der sorbischen Vereine in der Lausitz, Domowina, ruft zum selbstbewussten Gebrauch der sorbisch-wendischen Sprache auf. Wenn die Sprache nicht von Eltern und Großeltern an Jüngere weitergegeben werde, könnten dies auch Konzepte für Kindergarten und Schulen nicht ausgleichen, erklärte der Vereinsvorsitzende Dawid Statnik. Die konsequente Gleichberechtigung des Sorbischen und Deutschen müsse "täglich und selbstverständlich gelebt" werden. Anlass für seinen Appell ist der heutige internationale Tag der Muttersprache.

Die eigene Sprache erhalten

Laut Dawid Statnik liegt die Verantwortung für den Erhalt der sorbischen und wendischen Sprache "bei jedem selbst". Die eigene Sprache könne nur bewahrt werden, wenn sie auch gesprochen werde. Veranstaltungen, bei denen nur Begrüßung und Verabschiedung sorbisch seien, reichten nicht aus. Wer sich auf Sorbisch artikulieren könne, müsse dort auch die Möglichkeit dazu haben. Wer die Sprache nicht beherrsche, könnte von Dolmetschern Unterstützung bekommen, betonte Statnik:

Dawid Statnik
Dawid Statnik ist seit 2013 Vorsitzender der Domowina. Bildrechte: MDR/Christine Reißing

Simultandolmetschen und die dazu gehörende Technik sollten wir furchtlos öfter anwenden, damit wir unsere Sprachräume in der ganzen Lausitz erweitern.

Dawid Statnik Vorsitzender der Domowina

Die Sorben Die Sorben sind ein westslawisches Volk, das in der Lausitz zu Hause ist. In Sachsen leben die Obersorben, in Brandenburg die Niedersorben beziehungsweise Wenden. Sie sind eine nationale Minderheit ohne eigenen Staat, Mutterland oder gar Autonomiegebiet. Es wird geschätzt, dass es noch 20.000 aktiv sprechende Sorben gibt. Sitz ihrer Interessenvertretung, der Domowina (zu deutsch: Heimat), ist Bautzen/Budyšin. Domowina

Quelle: MDR/kh/dpa

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 21.02.2021 | ab 12:00 Uhr in den Nachrichten

1 Kommentar

Eulenspiegel am 22.02.2021

Hallo Freiheit
Sie sind gegen den Erhalt der sorbischen Sprache?
Dann müssen sie aber auch gegen das Sächsisch, bairisch, friesisch u.s.w. sein.
Vielleicht mag es ihnen nicht gefallen aber es ist nun mal eine Tatsache das die Deutsche Nation ein Zusammenschluss von vielen Volksgruppen ist. Und jede Volksgruppe hat bis Heute, mehr oder weniger stark ausgeprägt seine Spracheigenheiten.

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