Bestnote für Schulunterricht Sachsen bleibt an der Spitze im bundesweiten Bildungsvergleich
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Sachsen liegt auch in diesem Jahr im bundesweiten Bildungsvergleich an der Spitze. Zu diesem Ergebnis kommt der Bildungsmonitor 2020, wie die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) mitteilte. In der vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag der arbeitgebernahen INSM durchgeführten Studie wurden insgesamt 93 Indikatoren in zwölf Handlungsfeldern untersucht. Demnach hat der Freistaat seine Spitzenposition erneut verteidigt und landete zum 15. Mal in Folge auf Platz Eins.
Schüler punkten in Mathe und Naturwissenschaften
Besonders gut schnitt Sachsen den Angaben nach in den Bereichen Schulqualität, Förderinfrastruktur und Forschungsorientierung ab. Auch bei der Vermeidung von Bildungsarmut lag der Freistaat ganz vorne. Bestwerte erreichen die Schüler zudem bei Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften.
Für gut befunden wurde auch, dass viele Berufsschüler Fremdsprachen lernen. Außerdem zieht es laut Analyse des Bildungsmonitors viele Studierende aus dem Ausland nach Sachsen. Gemessen an der Wirtschaftskraft sind im Freistaat auch sehr viele Forscher tätig. Positiv wurde des Weiteren die Ganztagsbetreuung für viele Kinder bewertet. Dafür dass in den Kitas viele Akademiker beschäftigt sind, gab es ebenfalls Pluspunkte.
Es fehlt an Ausbildungsplätzen
Aber es gibt Verbesserungspotential etwa bei der Zeiteffizienz und in der beruflichen Bildung. So liegt der Studie zufolge das Durchschnittsalter der Hochschulabsolventen höher als im Bundesschnitt und es gibt zu wenig Ausbildungsplätze. Handlungsbedarf besteht angesichts der Corona-Krise bei der Sicherstellung des Fernunterrichts, besonders in ländlichen Regionen.
Arbeitgeberpräsident: Sachsens Bildungssystem muss Hausaufgaben erledigen
Arbeitgeberpräsident Jörg Brückner sagte über die wiederholten Bestnoten für Sachsens Schulsystem:
Allerdings dürfe die Platzierung nicht über die grundlegenden Herausforderungen des sächsischen Bildungssystems hinwegtäuschen, denn der Vorsprung ist deutlich geringer geworden.
Dem Lehrkörper fehlt es dringend an weiterem Nachwuchs, die Schulabbruchsquote ist nach wie vor zu hoch und die IT-Infrastruktur braucht dringend ein Update.
Insbesondere die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass im Bereich des digitalen Lernens noch ein erheblicher Handlungsbedarf bestehe. Diese Schwachstellen müssten abgebaut werden. Die Wettbewerber holten auf - national wie international. Die klügsten Köpfe seien in Sachsen gerade in den MINT-Fächern gefragt.
Hierfür braucht es eine stetige Weiterentwicklung des Bildungssystems, keine bildungspolitischen Experimente.
Quelle: MDR/ma/sw/dpa
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 14.08.2020 | ab 12 Uhr in den Nachrichten
Britta.Weber vor 23 Wochen
Ich finde es auch seltsam, dass der ständige Niveauabfall (der unseren Wohlstand langfristig in Gefahr bringt) nirgends thematisiert wird. Es scheint, manche Probleme werden einfach unter den Tisch gekehrt.
ArthurDent vor 23 Wochen
Niemandem fällt mehr auf, dass wir uns über 30 Jahre hinweg an ein sich stetig schlechter werdendes Niveau gewöhnt haben. Was heute als Spitze angesehen wird, dürfte nicht reichen, um langfristig unseren Wohlstand aufrechtzuerhalten.