Technik-Schau Ost-Oldtimer-Show "Ostblocktreffen" in Brand-Erbisdorf
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Das "Ostblocktreffen" in Brand-Erbisdorf wirft seine Schatten voraus: Die rollende Ost-Oldtimer-Show findet mit Corona-Hygienekonzept genau nach dem Tag der Einheit statt. Am Sonntag werden hier altgediente Nutz-, Militär- und Privatfahrzeuge aus den ehemals sozialistischen Ländern präsentiert.
Die ersten Oldies sind bereits auf das Gelände neben dem Sporthotel "Mönchenfrei" in Brand-Erbisdorf an der Bundesstraße B101 gerollt. Zu den Hinguckern gehören neben Russen-Panzern die riesigen Lkw der Marken "Kraz", "Ural" oder "Zil", die zu DDR-Zeiten in den Armeen des ehemaligen Warschauer Pakts im Einsatz waren. Insgesamt werden um die 500 Privat- und Nutzfahrzeuge aus den früheren sozialistischen Ländern vom Klappfahrrad und -Moped über Trabi, Wartburg, Barkas, Lada, Moskwitsch, Wolga und Škoda bis hin zu Bussen, Traktoren und anderen Landmaschinen erwartet. Hinzu kommen noch Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr sowie den Krankentransport.
Veranstaltungsfläche verdoppelt
"Das Ostblocktreffen ist nach unserer Einschätzung inzwischen das größte in Deutschland", sagt Veranstalter Enrico Klemm dem MDR. "Wir haben uns deshalb viele Gedanken um ein Hygienekonzept gemacht." So wurde beispielsweise die Veranstaltungsfläche verdoppelt, damit die Besucher mehr Platz haben, sich alles anzuschauen und dabei doch Abstand halten zu können.
Die Fahrzeuge wurden im Vorfeld der Ost-Oldie-Show repariert und aufpoliert. So ist die riesige "Russenfräse" - das ist eine Ural-375-Schneefräse - ab diesem Jahr mit einem neuen Motor unterwegs. Der Ural-375 gehörte als allradgetriebenes geländegängiges Militärfahrzeug zur Standardausrüstung der ehemaligen Sowjetarmee. "Schon als ich das Fahrzeug vor acht Jahren bekam, hatte der alte Motor einen Frostschaden", erinnert sich Klemm, der gemeinsam mit Freunden die ehemaligen Militärfahrzeuge wieder aufpoliert. "Das konnte nicht ewig gut gehen."
Originalmotor aus russischer Kasernenauflösung
Deshalb hat er sich seitdem nach einem Ersatzaggregat umgeschaut. Nun ist es gelungen, aus einer russischen Kasernenauflösung einen V8-Original-Ottomotor mit 7,2 Litern Hubraum im Bestzustand zu bekommen. "Es war schon komisch. Man schickt Geld nach Russland und weiß nicht, ob es was wird", erinnert sich Klemm. Aber alles ging gut, der Motor kam wirklich im Erzgebirge an. Dieser wiegt rund 800 Kilogramm und er wurde in der Garage mit der Hilfe der befreundeten Oldtimerfans Sven Ullmann und André Krumbiegel eingebaut.
Schaufräsen mit Sägespänen
"Wir hoffen, dass es wieder mal Schnee gibt und die Fräse richtig arbeiten kann", wünscht sich der Veranstalter. In den vergangenen Wintern hatten die Freunde Schnee zusammengekarrt, um zumindest ein zehnminütiges Schaufräsen zu schaffen. Zum "Ostblocktreffen" kommt die Russen-Schneefräse ebenfalls zum Einsatz - aber nur mit Sägespänen.
Quelle: MDR
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 02.10.2020 | 18:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz