31.05.2020 | 21:15 Uhr TU Chemnitz-Podcast geht Verschwörungstheorien auf den Grund
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Seit 2018 präsentiert die TU Chemnitz per Podcast neueste Forschungsergebnisse. Im Podcast Nr. 19 spricht der Politikwissenschaftler Tom Mannewitz über Verschwörungsideologien in Zeiten der Corona-Krise.

Warum gehen Menschen gegen die Corona-Beschränkungen auf die Straße, wo es doch immer mehr Lockerungen gibt? Wer kommt bei diesen Protesten zusammen? Und warum finden Verschwörungstheorien vermeintlich immer mehr Anhänger?
Diese und viele andere aktuelle Fragen stellen sich auch die Forscher der TU Chemnitz. Und gehen ihnen nun im 19. Teil ihrer Podcast-Reihe "TUCscicast" auf den Grund. Politikwissenschaftler Tom Mannewitz spricht mit Lara-Lena Gödde von detector.fm darüber, was diese Theorien für unsere Gesellschaft bedeuten, wo sie herkommen und ob es solche Phänomene früher schon gab. "Wie alle anderen hat auch die TUCscicast-Redaktion die letzten Wochen meist zu Hause verbracht und gespannt die Entwicklungen rund um die Corona-Krise verfolgt", heißt es in einer Mitteilung am Sonntag. "Erst die stufenweisen Lockdown-Maßnahmen, dann die Diskussion um Lockerungen und nun Stück für Stück der Weg in die Öffnung und Normalität."
Im Zuge dessen kam es zu einem seltsamen Phänomen: Prominente haben sich öffentlich zu Verschwörungsmythen bekannt und in vielen Großstädten kam es zu Anti-Corona-Demos, mit - sagen wir mal - einem sehr gemischten Teilnehmerinnen- und Teilnehmerfeld.
"Verschwörungstheorien hat es immer gegeben, auch in Nicht-Krisenzeiten"
Wirklich belastbare Studien oder Umfragen zum Teilnehmerfeld gebe es aber noch nicht, so Mannewitz. Doch, es gebe einen Unterschied zwischen der öffentlich Aufmerksamkeit, den die aktuelle Anti-Corona-Demos erfahren und der eigentlichen Meinungslage innerhalb der deutschen Bevölkerung.
Insgesamt machen die Demonstrationen jetzt keinen großen Teil der Bevölkerung aus. Was da auf der Straße demonstriert, stellt immer noch eine kleine Minderheit dar. Der Großteil der Bevölkerung ist vielleicht auch kritisch eingestellt, aber im Großen und Ganzen immer noch positiv zu den Corona-Maßnahmen.
Verschwörungstheorien habe es jedoch immer schon gegeben, so Mannewitz. Sie seien kein Phänomen, das es erst seit der Corona-Pandemie gebe. Eine Demokratie müsse diese aushalten können, "das fällt unter die Meinungsfreiheit."
Den ganzen Podcast zum Nachhören gibt es hier:
Quelle: MDR/kh
Dieses Thema im Programm Das Erste | BRISANT | 11. Mai 2020 | 17:15 Uhr