Jahrestag Oelsnitz im Erzgebirge gedenkt Grubenunglück vor 100 Jahren
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Mit einer Kranzniederlegung im erzgebirgischen Oelsnitz ist am Sonntag an eines der schwersten Grubenunglücke in Sachsen erinnert worden. Bei einer Schlagwetterexplosion kamen am 24. Januar 1921 57 Bergleute im Friedensschacht ums Leben. An der Feier am Denkmal für die Opfer der Grubenkatastrophe auf dem Friedhof der Bergarbeiterstadt nahmen Vertreter des Museums des sächsischen Steinkohlebergbaus und der Knappschaft des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers teil.
Ursache nie vollständig geklärt
Die Ursache des Unglücks konnte nie richtig aufgeklärt werden. Es wird eine Verkettung unglücklicher Umstände vermutet. Das Unglück brachte viel Leid in die Familien. Die zumeist einzigen Ernährer hatten zuvor gerade so den Krieg überlebt und ließen nun unter Tage ihr Leben. Als Konsequenz der Katastrophe wurden die sogenannten Benzinsicherheitslampen für Mannschaften verboten und auf elektrisches Licht umgestellt.
An das Unglück wird alle fünf Jahre mit einer Kranzniederlegung erinnert. Ein größeres Gedenken anlässlich des 100. Jahrestages ist in Oelsnitz zum Bergfest im September dieses Jahres geplant.
Was ist eigentlich eine Schlagwetterexplosion?
In Steinkohle, die auch im erzgebrigischen Oelsnitz abgebaut wurde, ist neben Kohlenstoff auch Methangas. Beim Abbau der Kohle tritt das Gas aus. In den Gängen und Hohlräumen des Bergwerks sammelt sich das ausgetretene Gas an.
Man merkt es nicht, weil das Gas farb- und geruchlos ist. Der Gasanteil in der Luft darf 4,5 Prozent nicht überschreiten, sonst wird es gefährlich. Ist der Anteil höher und es kommt ein kleiner Funke hinzu, explodiert es.
Grubenwehr Wismut GmbH
Quelle: MDR/bb
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 24.01.2021 | 19:00 Uhr