07.04.2020 | 12:27 Uhr Kultusministerium will vor Ostern Abitur-Fahrplan für Sachsen vorlegen
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Sachsens Kultusministerium will noch vor Ostern sagen, welche Termine für Abiturprüfungen in Sachsen gelten sollen. "Wir wollen konkret kommunizieren, wie wir mit den Abiturprüfungen umgehen", sagte Ministeriumssprecher Dirk Reelfs MDR SACHSEN. Das Ministerium könne nicht losgelöst vom Krisenstab handeln. "Wir müssen uns mit dem Stab und allen Ministerien abstimmen", erklärte Reelfs. Bei den Abiturprüfungen sei der zeitliche Druck besonders hoch, weil sie am 22. April beginnen sollen. Die Abschlussprüfungen an den Oberschulen sind bislang für Ende Mai geplant.
Wir entwickeln Szenarien - je nach Abhängigkeit des weiteren Pandemiegeschehens.
Am heutigen Dienstagnachmittag treffen sich Elternvertreter mit Abteilungsleitern des Kultusministeriums in Dresden. "Das wird ein Gespräch auf Arbeitsebene, bei dem Fragen besprochen werden, wie wir mit der Situation und den Terminketten umgehen", sagte Ministeriumssprecher Reelfs dazu. Zu klären sei auch die Frage, wie die Prüfungsergebnisse in der besonderen Situation der Coronakrise bewertet werden sollen.
Vom Gespräch erhoffen wir uns, zu erfahren, wie es nach den Osterferien für die Schüler weitergeht und wünschen uns, dass man die Sorgen und Nöte der Schüler stärker beachtet.
Kritik von Eltern und Schülern
In der vergangenen Woche hatten sich der Landeselternrat, mehrere Kreiselternräte und der Landesschülerrat mit diversen Vorschlägen und Forderungen in offenen Briefen zu Wort gemeldet und darum gebeten, in Entscheidungsprozesse des Kultusministeriums mit einbezogen zu werden. Auch Kultusminister Christian Piwarz hatte einen Elternbrief geschrieben.
Vorschläge der Schülervertetung
Die Schülervertretung schlug beispielsweise vor, über einen Nachteilsausgleich zu entscheiden, wie das Land Baden-Württemberg das festgelegt habe. "Dort wurde vereinbart, die Erst- und Zweitkorrektur dieses Jahr schulintern durchzuführen. Im Falle einer Drittkorrektur soll - statt durch einen weiteren Prüfer - im Dialog zwischen Erst- und Zweitkorrektor eine Note festgelegt werden", schrieb die Vorsitzende des Landesschülerrates, Joanna Kesicka dazu. Das wäre ein Art Auffangnetz für alle kritischen Fälle.
Kesicka brachte auch das Thema Notenanhebungen im Bereich von Zehnteln einer Note ins Gespräch, "für den Fall, dass die Prüfungsergebnisse tatsächlich deutlich negativ von den Vorjahren abweichen" sollten. Darüber sollte zumindest nachgedacht werden, betonte sie.
Wir wollen keine Nachteile für die Schüler. Im Zweifel für den Wackelkandidaten - auch bei Versetzungen.
Ministeriumssprecher Dirk Reelfs nannte die Vorschläge des Landesschülerrats "sehr kluge, sehr angemessene Äußerungen". Zwar könne er noch nicht sagen, wie es werde, aber "klar sei dennoch, dass in diesem Jahr nicht die gleichen Maßstäbe anzusetzen sind, wie in normalen Zeiten".
Diskussion um Lockerungen erst nach Ostern
Am Dienstag stellte die sächsische Landesregierung in Aussicht, am Dienstag nach Ostern über eventuelle Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu entscheiden. Ministerpräsident Kretschmer sagte dazu:
Wir haben ein gemeinsames Verständnis in der sächsischen Staatsregierung, dass wir zunächst einmal über die Osterzeit, also bis Dienstag nach Ostern mit dem jetzigen Maßnahmepaket fahren wollen.
Quelle: MDR/kk
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 07.04.2020 | 15:00 Uhr in den Nachrichten