Engagement von Ehrenamtlichen | Update Rotes Kreuz in Sachsen bereitet sich auf zweite Infektionswelle vor
Hauptinhalt

In Sachsen geht das Deutsche Rote Kreuz nach eigenen Angaben von einer zweiten Corona-Infektionswelle aus. Diese werde wahrscheinlich schwächer ausfallen, hieß es. Dr. Nicole Porzig vom DRK Landesverband Sachsen sagte: "Wir bereiten uns aktuell auf lokale Hotspots, Untersuchungsstrecken und räumlich begrenzte Quarantänezonen vor." Dabei stoßen die professionellen DRK-Helfer an ihre Grenzen und fordern den Ausbau eines ehrenamtlichen Zivil- und Katastrophenschutzes.
Die Lehre aus der Corona-Krise kann nur sein, dass das Ehrenamt im Zivil- und Katastrophenschutz gestärkt werden muss.
Mögliche Einsatzbereiche für ehrenamtliche Mitglieder des DRK sind den Angaben zufolge:
- Testung oder ggf. auch Impfung sowohl stationär als auch durch zwei mobile Teststationen an Flughäfen oder Hotspots
- Auswertung von Tests über eigene Laborkapazitäten
- Betreuung von Menschen in Quarantäne
- Nachverfolgung von Infektionsketten über den Personenauskunftsdienst
- Humanitäre Logistik im Bereich der Verteilung von Schutzausrüstung und Hilfsgütern
Das DRK fordert eine Verzahnung von Sanitäts- und Rettungsdienst unter einer Führungsstruktur. "Wenn eine Gesellschaft krisenfest aufgestellt sein will, darf es keine künstliche Trennung zwischen Berufsrettern und den Freiwilligen im Zivil- und Katastrophenschutz geben", erklärte das DRK. Etwa 90 Prozent des Bevölkerungsschutzes stehe auf ehrenamtlichen Füßen.
Krisenfestigkeit bedeute, dass der Bevölkerungsschutz auch auf nichtstaatlichen Beinen fest verankert sein müsse. "Es ist nicht auszuschließen, dass Führungsstrukturen einer Kommune oder andere staatliche Strukturen ausfallen."
Quelle: MDR/lam
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 31.07.2020 | 13:00 Uhr in den Nachrichten