Einbruch in das Grüne Gewölbe Dresdner Juwelendiebstahl: Interpol veröffentlicht Fahndungsaufruf
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Im Fall des Juwelendiebstahls in Dresden hat Interpol Fahndungsaufrufe für die beiden noch flüchtigen Tatverdächtigen veröffentlicht. Gesucht werde nach zwei 21-jährigen Zwillingsbrüdern, die einem kriminellen Familiennetzwerk angehören sollen, teilte Interpol am Dienstag in Lyon mit. Der Aufruf sei an die 194 Mitgliedsländer der Organisation weitergeleitet worden. Nach den beiden Brüdern wird seit der Razzia in Berlin bereits seit der vergangenen Woche in Deutschland und international gesucht. Jetzt haben die deutschen Behörden Interpol um Unterstützung gebeten.
Ermittlungen laufen jetzt über das Bundeskriminalamt
Zuvor hatte das Bundeskriminalamt (BKA) die Ermittlungen zum Juwelenraub übernommen. Die Staatsanwaltschaft habe die Behörde am vergangenen Freitag um die Übernahme ersucht, sagte Sprecher Jürgen Schmidt am Dienstag. Das BKA kooperiere dabei jetzt mit der Dresdner Polizei sowie den Landeskriminalämtern (LKA) Sachsen und Berlin. Bisher gingen 81 Hinweise zum Fahndungsaufruf der Polizei ein. Konkrete Anhaltspunkte zum aktuellen Aufenthalt der Gesuchten gibt es noch nicht.
Drei Tatverdächtige sitzen in Haft
Bei einer Razzia in Berlin im Zuge der Ermittlungen zu dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Schatzkammermuseum im Dresdner Residenzschloss waren Mitte des Monats bereits drei Männer im Alter von 23 und 26 Jahren als dringend tatverdächtig festgenommen worden. Sie kamen unter dem Verdacht des schweren Bandendiebstahls und der Brandstiftung in Untersuchungshaft. Sie hätten sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert, hieß es. Die insgesamt fünf jungen Männer sollen direkt an dem Diebstahl der Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten aus dem 17. und 18. Jahrhundert beteiligt gewesen sein.
Von den Juwelen fehlt jede Spur
Von den wertvollen Juwelen fehlt weiter jede Spur. "Die Ermittlungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen", sagte Jürgen Schmidt, Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft. Wann mit einer Anklage zu rechnen ist, könne derzeit nicht seriös gesagt werden. Ein zeitlicher Rahmen könne demnach nicht gegeben werden.
Mit der Axt in die Schatzkammer
Am frühen Morgen des 25. November 2019 waren mehrere Täter gewaltsam durch ein vergittertes Fenster in das Historische Grüne Gewölbe der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eingedrungen. Innerhalb von Minuten zertrümmerten sie mit einer Axt eine Glasvitrine und stahlen gut ein Dutzend Teile von drei historischen Juwelengarnituren aus der Zeit August des Starken. Das mutmaßliche Fluchtfahrzeug wurde später ausgebrannt in einer Dresdner Tiefgarage gefunden.
Quelle: MDR/dpa/epd/kt
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 17.11.2020 | 08:00 Uhr in den Nachrichten