
18.11.2019 | 18:15 Uhr Ermittlungen gegen Beamten des LKA Sachsen
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Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen eine Beamten des sächsischen Landeskriminalamts. Wie die Behörde mitteilte, geht es um versuchte Strafvereitelung im Amt im Zusammenhang mit dem Sprengstoffanschlag auf eine Moschee 2016 in Dresden. Die Staatsanwaltschaft bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung.
Gab es doch keine dritte Rohrbombe?
Der rechtskräftig zu fast zehn Jahren Gefängnis verurteilte Täter hatte den LKA-Mitarbeiter angezeigt und ihm die Manipulation von Beweismitteln vorgeworfen. Dabei geht es um einen Metallsplitter, der mehrere Monate nach dem Anschlag durch Zufall in einer Tüte Kehrschutt vom Tatort gefunden worden war. Er wurde im Prozess als Beleg für eine dritte Rohrbombe gewertet. Der angeklagte Belüftungsmonteur hatte vor Gericht aber nur zugegeben, zwei Rohrbomben gebaut und gezündet zu haben. Diese explodierten allerdings nicht. Seine Verteidigung hatte auch wegen in der Verhandlung deutlich gewordenen Mängeln bei den damaligen Ermittlungen Zweifel an der Existenz eines dritten Sprengsatzes.
Es bestand Lebensgefahr
Unstrittig ist jedoch, dass es im Herbst 2016 vor der Moschee in Dresden eine Explosion gab, der Schäden am Gebäude verursachte. Experten zufolge waren der Imam und seine Familie, die in der Moschee auch wohnen, nur durch Zufall mit dem Schrecken davon gekommen. Deshalb wurde der Täter auch des versuchten Mordes schuldig gesprochen.
Quelle: MDR/stt/dpa
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 18.11.2019 | 17:00 Uhr in den Nachrichten