Weiße Flotte fährt weiter Schweizer übernehmen Sächsische Dampfschiffahrt

02. September 2020, 10:22 Uhr

Die insolvente Sächsische Dampfschiffahrt GmbH (SDS) hat seit dem 1. September einen neuen Eigentümer. Das Schweizer Binnenschifffahrtsunternehmen United Rivers AG aus Basel will nach eigenen Angaben das Geschäft auf der Elbe langfristig weiter betreiben.

"Wir können Schiff. Wir können Elbe. Wir können Niedrigwasser", sagte Vorstandschef und Mehrheitsaktionär Robert Straubhaar am Mittwoch in Dresden. Man sei sich der Tradition und des Erbes bewusst und trete mit Respekt davor an. Alle Arbeitsplätze blieben erhalten.

Neue Unternehmensstruktur

Das Bundeskartellamt hatte den Erwerb zuvor freigegeben. In einer neuen Unternehmensstruktur unter dem Dach von United Rivers übernimmt die Weiße Flotte Sachsen GmbH alle Aufgaben der SDS und die beiden modernen Salonschiffe. Die Kulturerbe Dampfschiffe Dresden GmbH betreibt die neun zwischen 1879 und 1929 gebauten Elbdampfer. Damit ist gesichert, dass die älteste Raddampferflotte der Welt in Sachsen bleibt und im angestammten Revier verkehrt.

Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) ist erleichtert über die Rettung des Unternehmens. Durch das große Engagement vieler Beteiligter in den vergangenen Wochen sei es gelungen, in der erforderlichen Frist eine gute und tragfähige Lösung zu finden, erklärte er am Mittwoch in einer Pressemitteilung.

Ich freue mich, dass wir einen Investor gefunden haben, der hier vor Ort weiter in das Unternehmen investiert und zugleich die Arbeitsplätze sichert.

Hartmut Vorjohann Sächsischer Finanzminister

Förderverein mit Lösung zufrieden

Der Förderverein "Weiße Flotte Dresden", der sich gegründet hatte, um die Dampfer in Dresden zu erhalten, ist ebenfalls mit dem neuen Betreiber zufrieden. Dem Verein ist die nachhaltige Sicherung aller Schiffe im historischen Fahrgebiet wichtig und das verfolge auch die United Rivers AG, wie Dirk Ebersbach von "Weiße Flotte Dresden" erklärt.

Mit der Übernahme durch die United Rivers AG wird das bisherige Konstrukt der Gesellschaft der GmbH & Co. KG abgelöst, heißt es aus Sachsens Finanzministerium. Die SDS war nach zwei Niedrigwasserperioden in die roten Zahlen gerutscht und seit Anfang Juni im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Sie wird nun in einer regulären Insolvenz abgewickelt. Die United Rivers AG hat weltweit 100 Schiffe und rund 3000 Mitarbeiter. 2019 lag der Umsatz bei rund 230 Millionen Euro.

Quelle: MDR/ma/dpa

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 02.09.2020 | 16:30 Uhr im Regionalreport aus dem Studio Dresden
MDR SACHSENSPIEGEL | 02.09.2020 | 19:00 Uhr

8 Kommentare

Elsburg am 03.09.2020

Die Sachsen waren helle,
das wußte die ganze Welt!
Nun, wo sie nicht mehr helle sind, haben sie sich (nur) verstellt ?
Gilt das nun seit Ende der Monarchie mit Abdankungsfloskel im breiten Sächsischen Ausspruch: "Macht eurdn Dreck alleene!" ?

Wenn in 100'Jahren die Alpengletscher geschmolzen sind, wird's ggf Rheinschiffahrt mangels genügend Wasser vom Strom zum Flüßchen ohne Schiffahrt für Frachten oder Touristen ... nicht mehr geben +ob's dann noch jetziges Erwerber-U'en in Basel noch gebrn wird - am Rhein vielleicht als Tretbootvermieter für lokale Erfrischungstouristen?

Im übrigen ist nur der [nachhaltige!] Gewinn entscheidend, den es natürlich= ökonomisch nie ohne Umsatz gibt !
Fehlt der Gewinn beim erzielbaren Umsatz, ist ggf noch mit Aufwandsreduzierungen Gewinnzone erreichbar - andernfalls Liquidation sinnvoll.

Elsburg am 03.09.2020

Elsburg II
Warum so kleingeisterhaft nur endlose Flußschiffahrt wie auf Elbe in Zürich als Manko darstellen zu wollen, wo sie dort sogar Hochseeschiffahrt auf dem Zürichsee zur Verfügung haben mit den meerhaften Ausweichrevieren zwischen den Schweizer Bergen vom Gardasee, Laggo Magiore, Thuner~ Genfer~ Zürichsee bis zum "Schwäbischen Meer" dem Bodensee. Dagegen kann die aächsische Seenplatte nur mit Ex-Braunkohle-Pfützen aufwarten!

Hinderliche Flußkraftwerke oder Hochwasserschutz-Stauwehre sind in der Schweiz gar kein Hindernis, weil bei solchen Gewässern gar keine Schiffahrtsambitionen in CH bestehen ...

wo geht es hin am 02.09.2020

Kaum ist die Tinte unter der Unterschrift trocken, will der "Investor" die ersten 2 Schiffe nun schon verkaufen. Danke an die Regierung und die Stadt! Schämt euch!

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