Wirtschaftspolitik Gewerkschaft gibt Hermes-Standort in Dresden noch nicht auf
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Der Hamburger Werkzeughersteller Hermes will seinen Standort in Dresden Ende 2020 schließen. Das hat Unternehmenssprecher Jörn Rybiczka bestätigt. Bekannt geworden waren die Pläne bereits im Oktober. Der Sprecher sagte MDR SACHSEN, zum Unternehmen gehörten zwei Standorte, an denen Schleifkörper produziert werden: Dresden und Gütersen in der Nähe von Hamburg. Beide seien auch vor der Corona-Pandemie bereits schlecht ausgelastet gewesen. Man habe sich nun entschieden, nur den Standort in Gütersen zu erhalten, weil dort Produkte hergestellt würden, die für die Zukunft nötig seien. Eine Begründung, die die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) so nicht stehen lassen will.
Gewerkschaft: Viele Fragen offen und noch Hoffnung
"Hermes hat nicht klar dargestellt, wie man die Technologien und Zukunftsprodukte, die in hoher Qualität auch in Dresden hergestellt werden, in Gütersen bündeln will", kritisierte der IG BCE-Gewerkschaftssekretär Norbert Winter. Er setzt auf weitere Gespräche mit dem Unternehmen. "Und wir hoffen auf politische Einflussnahme". Laut Winter findet am 3. Dezember ein Gespräch zwischen dem sächsischem Wirtschaftsministerium, Vertretern der Stadt und dem Hersteller statt. "Wir haben die Hoffnung, dass der Standort erhalten werden kann", sagte Winter MDR SACHSEN.
Von der Werksschließung in Dresden sind 115 Mitarbeitende und ein Lehrling betroffen. Vertreter des Unternehmens und des Betriebsrates verhandeln derzeit über einen Sozialplan. Am Traditionsstandort Lohrmannstraße in Dresden werden seit 1922 Werkzeuge hergestellt.
Quelle: MDR/kk
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 25.11.2020 | ab 06:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Regionalstudio Dresden